
Die Frostperiode Ende April, Hagel und extreme Hitze, das Weinjahr 2017 zehrte europaweit an Reben und Winzern. Die großen Weinländer Italien, Frankreich und Spanien verzeichneten massive Ernteausfälle von 20 bis 30 Prozent, gefolgt von Preissteigerungen bis zu 100 Prozent.
Im Gegensatz dazu berichteten die heimischen Weinbauern von einer überdurchschnittlichen und erstklassigen Ernte. „Trotz Einbußen überzeugen italienische, französische und spanische Weine mit erstaunlichen Qualitäten. Auch die österreichischen Jahrgänge punkten mit vollreifen Trauben und ausgewogener Säure“, erklärt Dipl. Sommelier Harald Stollwitzer, Category Manager der WEDL Vinotheken.
Österreichischer Jahrgang lässt Großes erwarten
Vom Weinviertel bis ins Burgenland lagern überdurchschnittlich große und gute Ernten in den Kellern der Winzer. Im Gegensatz zu den, von Wetterkapriolen gebeutelten, restlichen europäischen Weinregionen, war das Erntejahr 2017 hierzulande äußerst erfolgreich. Perfekt gereifte Trauben mit guten Säurewerten und feiner Balance sorgen für eine ausgezeichnete Qualität. „Wir sind begeistert von der Fruchtklarheit, Finesse im Ansatz und der feinen Klinge der leichteren Qualitäten“, schwärmt der Weinexperte. Sowohl die verschiedenen Weißweine mit ihren pikant bis reifen Aromen, als auch die vollmundigen Rotweine aus den südlichen Regionen überzeugen den WEDL Sommelier.
Italien, Frankreich, Spanien überzeugen mit raren, aber hohen Qualitäten
„Trotz geringster Erntemengen seit über 60 Jahren in der Toskana, Piemont und im Veneto, darf sich der Italien-Weinfreund aber auf gute bis sehr gute Qualitäten freuen. Allerdings werden die Preise der gefragten Still- und Schaumweine leider erneut ansteigen, was sich speziell bei den Prosecchi widerspiegeln wird“, erklärt Harald Stollwitzer. Auch die Situation in Frankreich ist ähnlich: Bordeaux, Burgund und die Champagne erlebten mit 36,9 Millionen Hektoliter die kleinste Ernte seit 1945. Einzelne Appellationen wie beispielsweise das gesamte „rechte Ufer“ des Bordelais sind extrem betroffen und berichten über Ernteausfälle von bis zu 80 Prozent. Nicht viel besser sieht es in Spanien aus: der Experte rechnet im Rioja/Navarra, Ribeira del Duero, Rudea und Katalonien mit einem Ernteminus von ca. 18 Prozent. Jedoch glänzt sowohl der französische als auch der spanische Jahrgang mit außergewöhnlich guten Qualitäten.
Ebenfalls betroffen von den Wetterkapriolen war die aufstrebende Winzergeneration in Deutschland und in der Schweiz. Die Kälte Ende April zerstörte vielerorts einen Hauptteil der Ernte, was große Lieferschwierigkeiten zur Folge hat. Allerdings lassen ausdrucksstarke Rieslinge und langlebige Burgunder aus diesen Regionen Großes erwarten.
Kroatische Weine – schon probiert?
In langer Tradition erstrecken sich die Rebstöcke von Istrien bis nach Dalmatien. Geprägt von Meer, Wind und mediterranem Wetter machen die Trauben mit einzigartigen Noten und bemerkenswerten Qualitäten auf sich aufmerksam. „Winzer wie Mladen Rožanić, Giorgio Clai oder Marino Markežić stehen für den einzigartigen Aufstieg der kroatischen Weine und machen sie zu Geheimtipps“, erklärt der WEDL-Experte. Die familiengeführten Weingüter achten besonders auf eine biodynamische Bewirtschaftung. Nicht umsonst sind sie Vorreiter in Sachen Natural und Orange Wines. Mit viel Liebe zum Wein, Einsatz und harter Arbeit in den Weinbergen erhalten die Weinbauern außergewöhnliche Qualitäten. Die unterschiedlichen Böden sowie die spezielle Reifung in unterschiedlich großen Holzfässern prägen die Charaktere dieser Weine. „Diese Winzer haben sich mit ihren Weinen bereits einen internationalen Namen gemacht“, berichtet Stollwitzer. „Deshalb sind wir besonders stolz, unseren Kunden eines der größten und besten Sortimente an kroatischen Weinen österreichweit bieten zu können“, erklärt Stollwitzer begeistert.