
Eine Arbeitszeitreduktion in der Krise gefährde Arbeitgeber und Arbeitsplätze, warnt die ÖHV. So einem Schritt müsste eine Entlastung der Steuern auf Arbeit vorangehen.
Vernunft statt Aktionismus wünscht sich ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer von der Politik: „Arbeitsplätze zu sichern ist aktuell die größte Herausforderung über alle Branchen. Es braucht volle Konzentration auf dieses Ziel“, wundert er sich über die Prioritätensetzung bei der heutigen Sondersitzung: „Die Lohn- und Lohnnebenkosten sind in weiten Teilen der Wirtschaft jetzt schon zu hoch. Sie in der Krise noch zu erhöhen – und nichts anders bedeutet die Reduktion der Arbeitszeit – würde zu noch mehr Arbeitsplatzverlusten führen. Das kann niemand wollen“, verweist Gratzer auf die unbedachten Folgekosten für Hotellerie und Gastronomie: „Höhere Preise kann sich ja jetzt niemand wünschen.“
Oberste Priorität: Arbeitgeber absichern
Die Reduktion der Arbeitszeit könne nur ein langfristiges Ziel sein – die entsprechende Umverteilung der Steuerlast weg vom Faktor Arbeit vorausgesetzt: „Die kolportierten Forderungen schaffen keine Arbeitsplätze, aber die brauchen wir jetzt, und die sichern wir nur, wenn wir die Betriebe gegen Corona-Folgen absichern und finanziell entlasten.“ Steigende Belastungen dämpfen selbst in der Hochkonjunktur die Beschäftigung: „Jetzt ist definitiv der falsche Zeitpunkt, um den KMU weitere Belastungen umzuhängen.“