Covid, der Gastroschreck

Man kann und will es kaum noch hören. Aber reden muss man trotzdem darüber. Corona. Der Virus hält die ganze Welt in Atem. Anfang 2020 breitete sich der Virus global aus und viele Staaten sahen sich gezwungen, sicherheitshalber das öffentliche Leben komplett herunter zu fahren, um einer gesundheitlichen Katastrophe zu entgehen.

Ende 2020 kam die erste Entwarnung: Der vermeintliche Gamechanger trat auf den Plan – die Impfung gegen das Virus. Bis im dritten Quartal 2021 die Lieferengpässe weitgehend behoben waren, verhängten die Staaten weitere Lockdowns und diverse Reisebeschränkungen. Damit verbunden war, dass unter anderem die Gastronomien geschlossen bleiben mussten. Jede Öffnung in Phasen, in denen man öffnen durfte, glich einem Lotteriespiel. Denn Öffnung bedeutet Personal anstellen und bezahlen müssen und auf Gäste angewiesen zu sein. Die Wahrscheinlichkeit, mit einem 25 Euro Bonus ohne Einzahlung Casino Geld zu scheffeln, schien größer als mit einer Öffnung der Gastronomie schwarze Zahlen zu schreiben. Glück für all jene, die mit staatlichen Hilfen über Wasser gehalten wurden. Pech für all jene, die aufgrund von Modernisierungen, Ausbauten, Umbauten und Renovierungen mit Schulden dastanden. Denn für diese wurde die Luft langsam aber sicher dünn. Und die Situation heute?

Die Impfung als Gamechanger mit einem kleinen ABER
Inzwischen stellte sich heraus, dass 2 Impfungen für eine Immunisierung nicht ausreichen. Egal, ob man die Vakzine von Pfizer/Biontech, Moderna, Astra Zeneca, Johnson oder den in Europa nicht zugelassenen Impfstoff Sputnik 5 betrachtet. Es stellte sich heraus, dass die Impfstoffe zwar gut vor schweren Verläufen oder gar dem Tod schützen. Aber sie verhindern nicht, dass man prinzipiell an Corona erkrankt oder es gar weiter verbreitet. Dem nicht genug. Zum Drüberstreuen musste man feststellen, dass der Impfschutz nach einigen Monaten weitgehend verflogen ist. Es heißt somit, nach 4-6 Monaten soll mit einer dritten Impfung geboostert werden, um den Schutz wieder herzustellen. Eigentlich wäre das soweit alles irgendwie tragbar. Die Menschen würden sich auch regelmäßig impfen, wenn der Kreislauf dadurch wirklich durchbrochen wird. Was aber niemand wahrhaben wollte, ist, dass Mutationen des Virus auftreten können, die sich erstens noch leichter übertragen und zweitens sogar den Impfschutz unterwandern können. Stichwort Omikron. War Delta schon ein verhasster griechischer Buchstabe, weil es sehr ansteckend war und schwere Verläufe forcierte, so ist Omikron der Supergau. Denn Omikron verbreitet sich noch leichter, entwickelt rasend schnell eine hohe Virenlast und schlägt auch bei mehrfach Geimpften unbarmherzig zu. Nur scheint es so zu sein, dass die Impfung weiterhin vor schweren Verläufen schützt. Wenigstens das.

Was bedeutet Omikron für die Gastronomie?
Als die Impfquoten scheinbar akzeptable Zahlen erreichten – man erreichte in vielen Ländern eine Durchimpfungsquote von über 60% – freuten sich die meisten Gastwirte darauf, endlich ihre Häuser offen lassen zu können. Eine Planbarkeit hinsichtlich Kunden und Personal schien endlich wieder möglich. Selbst Einschränkungen der Regierungen, wonach nur Genesene, Geimpfte und Getestete ein Lokal betreten dürfen, hielt die Gäste nicht fern. Im Gegenteil. Man fühlte sich endlich wieder sicher und ein bisschen menschlicher als die Monate davor. Weitere Lockdowns wurden Mitte 2021 schon ausgeschlossen. Tja, bis eben Omikron kam und man das Gefühl hat, der Kreis beginnt wieder von vorne. Aber so ganz stimmt das glücklicherweise nicht.

Denn erstens wird schon an einer Anpassung des Impfstoffs gearbeitet und ab März / April 2022 soll dieser bereits geimpft werden können. Zweitens steigt die Durchseuchungsrate. Das ist auf den ersten Blick schlecht, weil man mit vielen Erkrankungen rechnen wird müssen, doch langfristig könnte das gut sein. Denn Genesene infizieren sich eine ganze Weile lang nicht mehr. Noch ist es nicht ganz fix, aber es scheint, als wäre der Krankheitsverlauf bei Omikron wesentlich milder als noch bei Delta. Die Intensivstationen könnten somit trotz hoher Fallzahlen weitgehend unbelastet bleiben.

Unser Tipp: Wenn möglich, dann aufsperren und durchhalten
Manche Virologen munkeln bereits, dass Omikron der Anfang vom Ende der Pandemie sein könnte. Vielleicht ist der Spuk im Herbst schon weitgehend ausgestanden. Wer vollständig geimpft ist und die Erlaubnis hat aufzusperren, sollte das tun. Die Spielregeln, wer unter welchen Bedingungen ins Lokal darf, werden von den Regierungen festgelegt. Sie als Gastronomen müssen diese nur kontrollieren und ggf. hart durchgreifen und jene abweisen, die geforderte Dokumente nicht vorweisen können. Dann sollten Sie als Gastwirt keine Konsequenzen zu spüren bekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass neuerlich alles zugesperrt wird, ist sehr klein. Im Grunde kann sich heute jeder schützen, wenn er möchte. Es stehen genügend Impfstoffe zur Verfügung. Und deshalb werden die Regierungen der Länder immer seltener zum Mittel des Zusperrens greifen. Durchhalteparolen machen jetzt wirklich Sinn. Nutzen Sie die Zeit zum endgültigen Aufsperren, um Ihre Speisekarten auf den neuesten Stand zu bringen. Überdenken Sie nochmals die Preise, erledigen Sie alles, was Sie noch machen wollten hinsichtlich Modernisierung, Säuberungen usw. Und starten Sie in Bälde wieder voll durch. Ihre Gäste werden hungrig und durstig sein!