Recht auf Vollzeit: Hotellerie ist Vorreiter
Jetzt braucht es steuerliche Anreize statt politischer Symbolik
Jetzt braucht es steuerliche Anreize statt politischer Symbolik
Österreichs Politik entdeckt ein Thema, das die Hotellerie und Gastronomie längst gelöst hat.
Bereits seit 2024 ist im Kollektivvertrag der Branche verankert, dass Beschäftigte unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf Erhöhung der wöchentlichen Normalarbeitszeit haben. „Während andere noch diskutieren, schaffen wir bereits Fakten. Unsere Branche war Vorreiterin – was wir jetzt brauchen, sind keine neuen Gesetze und Belastungen, sondern echte Anreize für Vollzeitarbeit“, betont ÖHV-Präsident Walter Veit.
Branche zeigt vor, wie es geht
Die österreichische Hotellerie und Gastronomie hat das Thema längst pragmatisch geregelt: Beschäftigte haben bereits seit 2024 kollektivvertraglich die Möglichkeit, die vereinbarte Arbeitszeit zu erhöhen, wenn betriebliche Gegebenheiten es zulassen. „Wir waren schneller als der Gesetzgeber und haben eine praxistaugliche Lösung gefunden, die sowohl den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen als auch der betrieblichen Realität entspricht“, so Veit.
Steuerliche Anreize statt politischer Symbolik
Statt neuer Gesetze fordert die ÖHV echte Anreize für Vollzeitarbeit: „Wer Vollzeit arbeitet, soll weniger Steuern zahlen“. Die Grenzsteuersätze sollten an die Verdiensthöhe gekoppelt bleiben, aber um einen Abschlag für Vollzeitbeschäftigte ergänzt werden. „Teilzeitbeschäftigte ins Nichtleister-Eck zu stellen, bringt uns genauso wenig weiter wie Unternehmen pauschal zu verunglimpfen“,mahnt Veit zu mehr Sachlichkeit in der Debatte.
Realitäten der Branche anerkennen
Die Hotellerie ist ein personalintensiver Sektor mit besonderen Arbeitszeiten und saisonalen Schwankungen. „Wir brauchen Flexibilität für beide Seiten – für Mitarbeiter, die ihre Arbeitszeit aufstocken wollen, und für Betriebe, die wirtschaftlich planen müssen“, erklärt Veit. Die bereits bestehende kollektivvertragliche Regelung berücksichtige diese Realitäten und schaffe einen fairen Interessensausgleich.
ÖHV-Forderungen für mehr Vollzeitarbeit
„Wir sind stolz darauf, dass unsere Branche Vorreiterin bei der praktischen Umsetzung des Rechts auf Erhöhung der Arbeitszeit war. Jetzt erwarten wir von der Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen, damit sich Vollzeitarbeit auch steuerlich lohnt“, resümiert Veit.