Christie & Co veröffentlicht Hotelmarktvergleich

Starnberger See vs. Tegernsee

Der Hotelimmobilienspezialist Christie & Co hat einen neuen Marktbericht über zwei der wichtigsten Destinationen in Süddeutschland veröffentlicht: den Starnberger See und den Tegernsee. Die Analyse beleuchtet Unterschiede in Nachfrage, Angebot und Investorendynamiken und zeigt, welche Region attraktivere Perspektiven für Investoren und Betreiber bietet.

Der Vergleich des Angebots zeigt eine deutliche strukturelle Differenz: Während am Starnberger See 55 Betriebe mit durchschnittlich 66 Betten geführt werden, umfasst die Hotellandschaft am Tegernsee 134 Betriebe mit einer durchschnittlichen Größe von 41 Betten. Trotz deutlich geringerer Betriebszahl verfügt der Starnberger See aufgrund der höheren Bettenzahlen pro Betrieb über insgesamt zwei Drittel des Angebots vom Tegernsee. In beiden Regionen befinden sich neue Projekte in der Pipeline, darunter die Renovierung des Schlossguts Oberambach sowie das Projekt “Seegut am Tegernsee” mit geplanter Eröffnung bis 2028 – ein Indikator für weiterhin zunehmende Qualitätsinvestitionen.

Beide Destinationen verzeichnen eine starke Nachfrage, wobei der Tegernsee mit rund 840.000 Übernachtungen im Jahr 2024 leicht vor dem Starnberger See liegt (ca. 759.000 Übernachtungen). Trotz der saisonal stärkeren Prägung am Tegernsee ist dort ein deutlich höherer Anteil internationaler Gäste zu beobachten – insbesondere aus Österreich, der Schweiz, den USA, den Niederlanden und Großbritannien. Am Starnberger See stabilisiert dagegen vor allem die Nähe zu München mit der ansässigen Messe- und Eventlandschaft der Landeshauptstadt die Auslastung ganzjährig. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag am Starnberger See mit 3,3 Tagen über dem Wert am Tegernsee (2,9 Tage).

Der Vergleich zeigt auch, dass sich beide Seen weiterhin als attraktive Hotelstandorte behaupten – jedoch mit etwas unterschiedlichen Marktcharakteristiken. Am Starnberger See dominiert ein gewachsenes, qualitativ hochwertiges Angebot mit geringerer Betriebsdichte. Der Standort profitiert vor allem von stabiler Wochenend-, Freizeit- und Businessnähe zu München. Für Investoren ergeben sich hier vor allem Chancen in Modernisierung, selektiver Repositionierung und hochwertigen Neuentwicklungen – getragen von hoher Kaufkraft und einem exklusiven Wettbewerbsumfeld. Der Tegernsee zeigt sich hingegen dynamischer und touristisch breiter aufgestellt, mit zunehmend starker Positionierung im Premium- und Boutique-Segment. Die Region zieht verstärkt internationale Gäste an und profitiert von einer ganzjährigen Attraktivität aus Wellness-, Sommer- und Wintertourismus. Neue markengebundene Konzepte sowie laufende Entwicklungsprojekte deuten darauf hin, dass die Professionalisierung des Marktes weiter voranschreitet und zusätzliche Wertschöpfungspotenziale entstehen.

„Unser aktueller Report zeigt, dass beide Regionen weiterhin stark nachgefragt werden – der Starnberger See durch seine Nähe zu München und die bestehende Exklusivität der Hotellerie, der Tegernsee durch seine größere Angebotsbreite und internationale Gästeprofile“, erklärt Michelle Rupp, Analyst Investment & Letting bei Christie & Co.

Michelle Rupp

christie.com