Traditionsweinbau mit Weitblick

Österreichs umweltbewusster Weg

„In Generationen denken“ ist das Schlüsselmotto des österreichischen Weinbaus. Denn wo fast alle Weingüter Familienbetriebe sind, ist die Zukunft – und damit verbunden ein umweltbewusster Weinbau – immer Thema. Zahlreiche biologisch, biodynamisch und „Nachhaltig Austria“-zertifizierte Weingüter zeugen vom respektvollen Umgang mit der Natur.

Der österreichische Weinbau ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Weitergabe von Wissen, Traditionen und Weingärten, von starken Reben und gesunden Böden innerhalb von Familien. Denn so verwurzelt die alten Rebstöcke sind, die bereits die Großeltern der heutigen Winzergeneration ausgepflanzt haben, so tief verwurzelt ist auch das generationenübergreifende Arbeiten im österreichischen Weinbau: Rund 95 Prozent der heimischen Weingüter sind Familienbetriebe, die im Durchschnitt nur kleine Rebflächen – circa vier Hektar – bewirtschaften. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Wer kleine Weingärten hat, kennt diese umso besser und kann mit Präzision und viel Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse der Reben arbeiten. Das ist in Zeiten sich ändernder klimatischer Bedingungen ein besonderer Vorteil, da behutsame und treffsichere Anpassungsstrategien ein wesentlicher Faktor für einen erfolgreichen Weinbau sind.

© ÖWM / www.pov.at

Begrünte Weingärten als Biotop
Seit drei Jahrzehnten erhalten die Winzer:innen bei ihren umweltbewussten Bemühungen Unterstützung durch zielgerichtete Förderungen des nationalen Agrarumweltprogramms ÖPUL (Österreichisches Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft). Eine Auswirkung davon ist, dass zwei Drittel der gesamten Weinbaufläche in Österreich dauerhaft begrünt werden. Eine flächendeckende, ganzjährige Begrünung im Weingarten – etwa durch Wildkräuter, Steinklee, Wicken, Rotklee oder Wildgräser –bedeutet den besten Schutz vor Erosion und bietet gleichzeitig einen wertvollen Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. So wird der Weingarten zum Biotop.

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Umweltbewusster Weinbau in Zahlen: Österreich Nummer eins bei Bio
Wie erfolgreich die österreichischen Winzer:innen agieren, zeigt sich auch in der weiten Verbreitung streng kontrollierter Umweltzertifizierungen und belegbarer Zahlen: Bereits 24 Prozent aller Weingärten werden nach den Richtlinien des biologischen Weinbaus bewirtschaftet. Damit hat Österreich den höchsten Bio-Anteil aller bedeutenden Weinbauländer weltweit. Mehr als jeder zehnte biologische Weingarten wird außerdem biodynamisch bewirtschaftet. 2015 entstand zusätzlich ein umfassendes Zertifizierungssystem für nachhaltigen Weinbau namens „Nachhaltig Austria“. Um „Nachhaltig Austria“-zertifiziert zu sein – wie es aktuell rund 27 Prozent der österreichischen Rebfläche sind –, werden über 380 Maßnahmen eines Weinguts in einem weltweit einzigartigen, wissenschaftlich entwickelten Programm erfasst und in neun Nachhaltigkeitsbereichen bewertet.

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Nachhaltiger Erfolg = Tradition + Weitblick
Die österreichischen Winzer:innen von heute verstehen es, die Vergangenheit erfolgreich mit der Zukunft zu verweben: Sie können auf dem Vermächtnis ihrer Eltern und Großeltern aufbauen, suchen aber gleichzeitig nach neuen Wegen, um die Umwelt zu schonen. Sie arbeiten immer häufiger zertifiziert umweltbewusst und setzen auf innovative Maßnahmen wie den Einsatz von Leicht- und Mehrwegflaschen, die Verwendung erneuerbarer Energien oder ein verbessertes Wassermanagement, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Beste Voraussetzungen, dass auch in Zukunft Weine von Welt in Österreich entstehen, die sowohl Weingenießer:innen als auch der Umwelt besonders gut schmecken.

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