Frühling in Budapest – 35. Budapester Frühlingsfestival

Zwischen dem 10. und 25. April 2015 verwandelt sich die Hauptstadt Ungarns wieder zu Europas quirliger Kulturhauptstadt. Das Angebot umfasst auch dieses Jahr neben klassischen Konzerten zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Oper, Ballett, Jazz, Weltmusik, Crossover, Tanz und Theater sowie Bildende Kunst.

Das Festival eignet sich hervorragend zur Entdeckung kulturellen Neulands und ist natürlich auch ein willkommener Anlass zum Besuch einer der aufregendsten Städte der Welt mit ihrem attraktiven multikulturellen Flair. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten zu Entspannung und Erholung, ob nun in der von Menschen wimmelnden Innenstadt, an den Welterbestätten, in den altehrwürdigen Kulturinstituten und einzigartigen Ruinenkneipen oder auch in den prunkvollen Heilbädern.

Das Budapester Frühlingsfestival, das sich seit dem Vorjahr in einem neuen Gewand zeigt, zollt Jahr für Jahr Franz Liszt, einer der bedeutendsten ungarischen Gestalten der universellen Musikgeschichte, besondere Aufmerksamkeit. Dessen legendäre Virtuosität, künstlerische Tiefe und Demut sowie seine europäische Sichtweise und sein Ungarntum überzeugen Musikliebhaber bis zum heutigen Tag und sind hervorragend dazu geeignet, die universelle Botschaft des Festivals, nämlich die Bedeutung der Kultur, angemessen zu vermitteln.

Der Klaviervirtuose János Balázs hat sein Konzertprogramm für das Festival als Hommage an den versierten Interpreten der Werke Liszts, Georges Cziffra, zusammengestellt. Liszts monumentale Dante Symphonie wird im Rahmen einer besonderen Crossover-Produktion aufgeführt. Die Aufführung DanteXperience von Paolo Miccichè, in der Chiara Muti, die Frau des Dirigenten Vittorio Bresciani in der Rolle des Narrators zu sehen sein wird, verspricht dank der modernen Licht- und Projektionstechniken ein unvergessliches Erlebnis. Mit der Aufführung wird auch eines anderen bedeutenden Jahrestags gedacht: Dante Alighieri schrieb vor 550 Jahren die Göttliche Komödie, die als einer der Grundsteine der europäischen Kultur gilt. Anlässlich dieses Jahrestags liegt einer der Schwerpunkte des Festivals auf der italienischen Kultur und den italienischen Künstlern. Leo Nucci, einer der gefragtesten Verdi-Baritone unserer Zeit, präsentiert am Konzertabend dem Festival-Publikum eine Auswahl der populärsten Verdi-Arien. Auf dem Programm des italienischen Cello-Phänomens, Mario Brunelli, steht neben den Werken Haydns, die in der Begleitung des Franz-Liszt-Kammerorchesters zur Aufführung gelangen, auch eine musikalische Besonderheit, ein Violoncello-Stück von Nono Rota. Einer der Höhepunkte des Festivals wird zweifelsohne das Gastspiel des Ensembles des ältesten Opernhauses der Welt, des Teatro di San Carlo aus Neapel sein. Das Ensemble hat Luisa Miller, Verdis Oper in drei Aufzügen im Gepäck, in der Titelrolle wird die weltberühmte, aus Rumänien stammende Künstlerin Elena Mosuc zu sehen sein. Auf dem Festival übernimmt in der neuen Verdi: Aida-Aufführung der Ungarischen Staatsoperder italienische Startenor Fabio Sartori die Partie des Radames.

Während der Dauer des Festivals verstärken internationale Stars das Ensemble der Ungarischen Nationalphilharmonie: am Eröffnungstag schließt sich der gefeierte Künstler der russischen Pianistenschule, Denis Mazujew, als Solist dem von Zoltán Kocsis dirigierten Orchester an und am 23. April übernimmt einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit, Bertrand de Billy, für einen Abend den Dirigentenstab. Unter seiner Leitung werden unter anderem ein berührend ätherisches Werk von Liszt sowie eine selten gespielte Berlioz-Kantate zu hören sein.

Die weltberühmten Dirigenten Kirill Petrenko und Vladimir Ashkenazy werden ebenfalls auf dem Festival gastieren. Petrenko kommt an der Spitze des im 16. Jahrhundert gegründeten Bayerischen Staatsorchesters nach Budapest. Auf dem Programm steht auch das letzte Werk von Karl Amadeus Hartmann. Solist des Werkes wird der hervorragende deutsche Bariton Christian Gerhaher sein, der 2009 für seine außerordentliche Gesangsleistung im zeitgenössischen Musikleben mit dem prestigeträchtigen Rheingau-Musikpreis ausgezeichnet wurde. Der Grammy-Preisträger Vladimir Ashkenazy, Dirigent, Klaviervirtuose und Kammermusiker von Weltruf, gastiert beim Budapester Frühlingsfestival an der Spitze des Philharmonia Orchestra; unter Mitwirkung von Julian Rachlin dirigiert er auch eines der beliebtesten Violinkonzerte, Tschaikowskis Violinkonzert in D-Dur. Anlässlich des Festivals gelangt auch eine selten gezeigte Barockoper von Adolf Hasse mit dem Titel Siroe, König vonPersien zur Aufführung. Die Titelrolle singt Max Emanual Cencic, einer der gefeierten Kontratenöre unserer Zeit, an seiner Seite tritt die russische Sopranistin Julija Leschnewa auf. Das mit dem Grammy-Preis ausgezeichnete Orpheus Chamber Orchestra aus New York wird außer Werken von Wagner, Bartók und Haydn ein neues, speziell für dieses Orchester komponiertes Stück von Fazil Say, das 2015 uraufgeführt wurde, vortragen. Das Salzburger Wurzeln aufweisende und mit dem Preis ECHO Klassik ausgezeichnete Hagen Quartett wird das ungarische Publikum mit Werken von Mozart und einer großrahmigen, aus einem einzigen, langsamen Satz bestehenden Komposition von Jörg Widmann unterhalten. Der Japaner Tsuyoshi Tsutsumi, eine bedeutende Figur des internationalen Konzertlebens, kehrt nach Budapest, dem Ausgangspunkt seiner Weltkarriere, zurück. Seine Partnerin ist diesmal die hervorragende, in der Schweiz lebende ungarische Pianistin Adrienne Krausz. Die in erster Linie in klassischen und Belcanto-Rollen glänzende Mezzosopranistin Elīna Garanča gibt nach Auftritten an verschiedenen großen Opernbühnen der Welt nun einen Arienabend in Budapest. Die Leitung übernimmt der britische Dirigent, Karel Mark Chichon. Das für Budapest vorgesehene Programm des Schubert-Quartetts beschwört die Atmosphäre der Wiener Salons des 19. Jahrhunderts herauf. Die Auswahl aus den Schubert-Liedern der vier hervorragenden Gesangskünstler (Christiane Oelze, Birgit Remmert, Markus Schäfer, Konrad Jarnot), sowie des Klavier- und Fortepiano-Künstlers Eric Schneider, den Duetten, Terzetten und Quartetten unterschiedlichster Zusammenstellung war eine der Aufnahme-Sensationen des letzten Jahres. Neben den internationalen Stars treten auch populäre ungarische Künstler auf. Dezső Ránki und das Concerto Budapest haben sich viel vorgenommen: an einem einzigen Tag führen sie im Rahmen von zwei Konzerten sechs Klavierkompositionen von Mozart auf. Der Name István Várdai ist spätestens seit seinem Sieg im Fach Violoncello bei dem von der ARD im Vorjahr veranstalteten Musikwettbewerb allen Musikliebhabern bekannt. Der gemeinsame Abend des jungen Cellotalents und Julien Quentins vermittelt mit Werken von Schumann bis Dutilleux einen Überblick über nahezu anderthalb Jahrhunderte Violoncello-Literatur. László Fassang ist der erste Lehrer nicht französischer Abstammung am Pariser Konservatorium. Er zählt auch im Ausland zu den gefragtesten Organisten. Sein für das Festival zusammengestelltes Programm ist ein Querschnitt durch mehrere Jahrhunderte der Orgelliteratur.

Das gemeinsame Konzert zweier Ensembles mit traditionsreicher Vergangenheit ist eine Begegnung der besonderen Art: zusammen mit dem legendären Muzsikás-Ensemble, das auf eine mehr als vierzigjährige Vergangenheit zurückblicken kann, beschwört das Schlagzeugensemble Amadinda, das seinerseits sein dreißigjähriges Bestehen feiert, die alten und modernen europäischen und außereuropäischen Kulturwelten herauf. Das gemeinsame Konzert des norwegischen Jazztrompeters Arve Hendriksen und des Osloer Vokaltrios Trio Mediæval ist eine einzigartige Mischungausnorwegischem Folk, mittelalterlicher Musik und zeitgenössischer klassischer Musik, gespickt mit einigen Improvisationselementen, die dem Budapester Programm eine ganz besondere Note verleihen. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, gleichzeitig vier Konzertklaviere auf der Bühne zu sehen und zu hören. Das Gershwin Piano Quartet präsentiert die Musik des legendären amerikanischen Klaviervirtuosen und Komponisten George Gershwin und seiner berühmten Zeitgenossen in einem neuen Licht. Das am Ufer der Donau gelegene „Bálna“ ist Schauplatz aufregender Programme: unter anderem wird hier zum ersten Mal auf dem Kontinent das Werk Alice im Wunderland zu hören sein. Musiker von Weltruf – unter ihnen Mark-Anthony Turnage, Elvis Costello, Ilja Gringolts und Carl Davis – haben zu den einzelnen Kapiteln des Märchenromans von Lewis Carroll je ein kurzes Stück geschrieben.

Für die Freunde des Jazz hält das Festival wahre Schmankerl bereit: der zum sechsten Mal mit dem Grammy-Preis ausgezeichnete Saxofonist David Sanborn, der auch als Komponist und Filmschauspieler wirkt, gibt eine Kostprobe seiner 2015 erscheinenden neuen Aufnahme, und der ungarische Saxofonist Mihály Dresch schickt sich an, das Festivalpublikum mit einer Aufführung zu unterhalten, die die ganze Palette der für ihn typischen Ausdrucksmittel umfasst. Kálmán Balogh und Miklós Lukács, zwei ungarische Zimbalspieler von legendärer Virtuosität, stellen ebenfalls ihre neue Aufnahme vor, diesmal mit von der Volksmusik inspirierten Jazz-Improvisationen. Auf dem Frühlingsfestival können wir in der Person von Kevin Mahogany einen der hervorragendsten Jazzsänger unserer Zeit begrüßen. Der amerikanische Bariton mit der Samtstimme stellt auf dem Festival sein neuestes Album mit dem Titel „Das Wiener Verhältnis“ vor. 

Liebhaber der Weltmusik können sich auf die zauberhafte Interpretin Ana Moura freuen, deren unnachahmliche Stimme für die Darbietung des Fado wie geschaffen ist.Der aus Tunesien stammende Dhafer Youssef, anerkannter Virtuose der arabischen Laute, wird sein Album Birds Requiem vorstellen. Szilvia Bognár, Ágnes Herczku und Ágnes Szalóki präsentieren eine zeitgenössische Interpretation des ungarischen Volksliedguts. Das Konzert des Sitarspielers Nishat Khan und des Männerchors Sankt Ephraim stellt eine Begegnung der Kulturen dar: das Festivalpublikum erlebt einen musikalischen Dialog zwischen Islam und Christentum, der aufgrund seiner individuellen Herangehensweise und der Aktualität seiner Thematik besticht.

Empfehlung für Tanzliebhaber: die zeitgenössische Performance des holländischen NDT – Nederlands Dans Theaters. Das sich auf dem Gebiet des modernen Tanzes weltweiter Anerkennung erfreuende Ensemble präsentiert auf dem Festival seine neuesten, im Jahr 2014 vorgestellten Stücke. Bei der gemeinsamen Produktion des gefeierten Choreografen Wayne McGregor und Random Dance, die den Titel Atomos trägt, stehen die Bewegung und die Schönheit des menschlichen Körpers im Vordergrund. Budapest ist eine der Stationen der Welttournee des Stücks. Das Ensemble Pál Frenák hat die Vorstellung seiner neuen Produktion mit dem Titel BIRDIE am Zeitpunkt des Festivals ausgerichtet. Das Werk thematisiert die uns umgebenden Mauern, unsere Grenzen und Beschränkungen, beziehungsweise deren Überwindung. Das Ungarische Nationalballett stellt im Rahmen des Festivals seine neue Schwanensee-Aufführung in der Choreografie von Rudi van Dantzig vor. Für die Liebhaber des ungarischen Volkstanzes hält das Festival die Neuinszenierung einer legendären Aufführung bereit: im März 1990, am Tag der ersten freien Wahlen in Ungarn, wurde die Choreografie von Ferenc Novák mit dem Titel Ungarische Hochzeitvorgestellt. Die stürmisch gefeierte Produktion erwacht nach 25 Jahren als festliches Ereignis des Frühlingsfestivals unter dem Titel Silberhochzeit zu neuem Leben.

Nur wenige wissen, dass der weltberühmte ungarische Kameramann, Vilmos Zsigmond, gleich zwei große Passionen hat: nicht nur den Film, sondern auch die Fotografie: in den Pausen während der Dreharbeiten machte er mit seinem Fotoapparat Momentaufnahmen von Hollywood, die dem breiten Publikum unbekannt sind. Die neue Ausstellung des Ludwig-Museums, in der eine Auswahl seiner Fotos gezeigt wird, ist eine Hommage an das Lebenswerk des Künstlers, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiert.

Im Rahmen des Festivals veranstaltet das Nationaltheater zum zweiten Mal das Internationale Imre Madách Theatertreffen (MITEM). Auf der großangelegten Theaterschau stellen sich tonangebende Ensembles aus 13 Ländern vor, außer Frankreich sind auch Deutschland, Italien, Polen, die Ukraine, Rumänien, Mazedonien und Russland auf der MITEM vertreten, in Budapest werden unter anderem eine Aufführung des Burgtheaters in der Inszenierung von Jan Bosse und eine Aufführung des Hamburger Thalia-Theaters in der Inszenierung von Luk Perceval vorgestellt.

Kaum ein Ort in der Stadt, der nicht als Festivalschauplatz dienen würde: wo man es am wenigsten erwartet, tauchen Musiker, Tänzer und Perfomances auf, bei denen manchmal auch die Passanten miteinbezogen werden. Während der Dauer des Festivals werden an zahlreichen Orten der ungarischen Hauptstadt interessante Installationen zu sehen sein und auch eine der populärsten Sehenswürdigkeiten des Vorjahrsfestivals, die sich aus Riesenbuchstaben zusammensetzende Budapest – Aufschrift, wird wieder aufgebaut.

 

Ausführliche Details zum Festivalprogramm und zum Kartenverkauf sind auf der Webseite www.btf.hu abrufbar.

Weitere Online-Kartenverkaufsstellen:

Vienna Ticket Office www.viennaticketoffice.com

Classictic www.classictic.com

 

Partnerland Ungarn auf der Ferien-Messe Linz 2015

Ungarn war live zu Gast von 22. bis 24. Jänner 2015 im Design Center Linz

Von 22. bis 24. Jänner 2015 fand im Design Center die Ferien-Messe Linz statt – nach der Ferien-Messe Wien die zweitwichtigste Reisemesse in Österreich. Zum ersten Mal öffnete die Linzer Ferien-Messe ihre Pforten mit einem Partnerland, das die Möglichkeit bekam, sich exklusiv den Messebesuchern zu präsentieren.

Den Anfang machte 2015 mit Ungarn ein Land, das Moderne und Kultur in perfekten Einklang bringt und „überraschend mehr“ bietet als erwartet. „Überraschend mehr“ … das ist auch das Motto des Partnerlandes Ungarn, das mit jeder Menge touristischer Infos im Gepäck angereist war. „Ungarn freut sich ganz besonders, sich auf der diesjährigen Ferien-Messe Linz als Partnerland präsentieren zu dürfen. Ungarn ist eine typische ‚mehr als erwartet‘-Destination, ein Land voller positiver Überraschungen. Wer auf der Suche nach besonderen Erlebnissen ist, wird hier sicher fündig, denn Ungarn bringt Wellness- und Aktivtourismus in perfekten Einklang mit seinen hochkarätigen kulturellen Facetten“, sagt Balázs Kovács, Direktor des Ungarischen Tourismusamtes in Österreich.

Besonders hervorgehoben wurde in Linz die trendige und innovative Seite des Landes. Die edle Spirit Lounge direkt beim Messestand bot den Messebesuchern die Möglichkeit, sich in einer entspannten Spa-Atmosphäre vom Messetrubel zu erholen und dabei die Geschmäcker Ungarns kennenzulernen oder sich mit kosmetischen Produkten verwöhnen zu lassen. Und auch der Baumkuchen, auf Ungarisch „Kürtöskalács“, darf am Ungarnstand nicht fehlen. Sein süßer Duft lockt von Jahr zu Jahr mehr Besucher an und ist für viele schon eine altbekannte Köstlichkeit der ungarischen Küche.