Weniger Arbeitslosigkeit im Tiroler Tourismus

Bei einem prognostizierten Stand von 306.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 2.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 25.726 vorgemerkten Arbeits-losen betrug zum Stichtag 31.5.2015 die Arbeitslosenquote in Tirol 7,8 % (Mai 2014: 7,8 %).

Im Mai 2015 kam es mit +57 oder +0,2 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu ei-nem Zuwachs an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig stieg in Öster-reich die Arbeitslosigkeit um 39.434 Personen oder +13,6 % auf insgesamt 330.326 an.


„Die am Beginn der Sommersaison günstige Buchungslage zieht viele Menschen in den heimischen Arbeitsmarkt und bringt mit einem Minus von 753 oder -7,3 % einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit im Tourismus. Damit erweist sich der Tiroler Tourismus als stabiler Faktor auch in Zeiten großer wirtschaftlicher Herausforderungen. Aber auch die Baubranche erweist sich als zuverlässig, hier haben die Einstellzusagen gehalten und damit keine zusätzlichen Belastungen auf dem Arbeitsmarkt verursacht. Darüber hinaus muss zu-dem auf die Gesamtsituation in Tirol hingewiesen werden, ein breiter Branchenmix kann zwar Krisenzeiten nicht verhindern, lässt diese aber bislang besser bewältigen als in anderen Regionen. Diese Faktoren insgesamt haben im Mai dazu geführt, dass es zwar zu einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit kam, der aber mit +57 oder 0,2 % deutlich geringer als in anderen Bundesländern ausfiel. Als günstig erweist sich auch weiterhin der Lehrstellen-markt, einmal öfter können wir seitens des AMS Tirol nur betonen, dass eine Lehrausbildung eine ausgezeichnete Alternative zu anderen Bildungsrichtungen darstellt“, fasst AMS Tirol Chef Anton Kern die Maidaten am Tiroler Arbeitsmarkt zusammen.

Arbeitslosigkeit:

nach Geschlecht

Es kam bei den Frauen mit -85 oder -0,6 % auf 13.412 zu einem Rückgang, bei den 12.314 Männern stieg mit +142 oder +1,2 % die Arbeitslosigkeit.

nach Alter

Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei den über 50 jährigen Personen gestiegen, in allen übrigen Altersgruppen ge-sunken. Bei den 524 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren be-trug der Rückgang 7,6 % oder -43 Personen. Bei den 3.069 arbeits-losen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Minus von 6,1 % oder -198. Bei den 15.404 Personen zwischen 25 und 49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 1,1 % oder -167 zurück. Bei den 6.729 Personen über 50 Jahren ist ein Anstieg von 7,4 % oder +465 Personen fest-zustellen.


nach Herkunfts-land

Von den insgesamt 25.726 arbeitslosen Personen sind 6.922 Perso-nen AusländerInnen. Das sind um 336 Personen oder +5,1 % mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahrs.

nach Ausbildung

43,6 % der insgesamt 25.726 arbeitslosen Personen haben nur Pflichtschulausbildung. Der Anteil der betroffenen Personen mit Lehrausbildung beträgt 37,4 %. 7,5 % der arbeitslosen Personen besitzen eine höhere Ausbildung, 4,1 % einen akademischen Ab-schluss.

Langzeitarbeits-losigkeit

Bei den 1.758 länger als 1 Jahr vorgemerkten Arbeitslosen ist ein Anstieg um 584 Personen oder +49,7 % zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten stieg um 893 Personen oder +24,2 % auf 4.578.

Dynamik

Tirol verzeichnet einen Zugang in die Arbeitslosigkeit von 6.234 Per-sonen, das sind um 1.562 oder -20,0 % weniger als im Vorjahres-vergleich.

nach Regionen

Nach Regionen betrachtet kommt es – bis auf Innsbruck (+6,1 % oder +525 Personen) – durchwegs zu Rückgängen. In Kitzbühel ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um 10,6 % oder -202 Personen zurück. Es folgt Landeck mit -2,7 % oder -103), Imst
(-2,5 % oder -67), Reutte (-1,9 % oder -15), Lienz (-1,5 % oder -31), Schwaz (-1,5 % oder -42) und Kufstein (-0,3 % oder -8).

nach Wirt-schaftsklasse

Die größten Zuwächse nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet gab es im Abschnitt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleis-tungen mit einem Plus von 195 Personen oder +9,4 % – davon ent-fallen +81 Personen (was einem Plus von 8,6 % entspricht) auf die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften.
Es folgen das Gesundheits- und Sozialwesen mit +105 Personen oder 8,7 % und der Abschnitt öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung mit +91 Personen oder +22,0 %.

Rückgänge sind im Tourismus mit -753 Personen oder -7,3 % und im Abschnitt Erziehung und Unterricht mit -78 Personen oder -9,9 % feststellbar.

nach Beruf Nach ausgewählten Berufsobergruppen ist der markanteste Anstieg bei den Hilfsberufen mit +215 Personen oder +9,7 %, bei den Reini-gungsberufen mit +120 Personen oder +9,6 % und im Handel mit +113 Personen oder +4,3 % feststellbar.

Den stärksten Rückgang weisen die Fremdenverkehrsberufe mit
-615 Personen oder -6,2 % auf.

Schulung

Im Mai 2015 nahmen 2.561 Personen an Schulungs- und Ausbil-dungsaktivitäten des AMS Tirol teil, das sind im Vorjahresvergleich um 29 Personen oder -1,1 % weniger.

Stellenmarkt

Zum Stichtag 31.5.2015 betrug der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen 3.186, ein Rückgang um 47 Stellen oder -1,5 %.
Die Laufzeit bis zur Besetzung einer freien Stelle beträgt 24 Tage.

Lehrstellenmarkt

Ende Mai 2015 waren insgesamt 1.813 Lehrstellen zur Besetzung gemeldet (Rückgang um 273 oder -13,1 %). Davon standen 616 (+79 oder +14,7 %) für sofortige, 1.197 Lehrstellen (-352 oder
-22,7 %) für zukünftige Vermittlung bereit.
Lehrstellensuchend ließen sich insgesamt 699 Personen registrie-ren, das sind im Vorjahresvergleich um 21 Personen oder +3,1 % mehr.

 

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