Auch am Welt-Hepatitis-Tag antworten auf die Frage „Und was verbinden Sie mit einem ‚C’?“ nur die wenigsten mit „Hepatitis C“. Schätzungen zufolge leiden rund 40.000 Österreicher unter einer chronischen Hepatitis C – eine Entzündung der Leber, die durch eine über das Blut übertragene Infektion mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) ausgelöst wird. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli setzten Vertreter der Selbsthilfegruppen (SHG) für Leberkranke und Lebertransplantierte am Salzburger Platzl mit 300 Luftballonen in Form eines „C“ ein Zeichen – für mehr Bewusstsein und weniger Stigmatisierung.
Nur rund ein Viertel der Hepatitis C-Erkrankten reagiert zum Zeitpunkt der Infektion bzw. in den ersten Monaten danach mit Symptomen. In der Regel treten die Beschwerden, die im Übrigen jenen einer Grippe sehr ähnlich sind, erst bis zu sechs Wochen nach der Infektion auf. Ein weiteres Problem, im Zusammenhang mit Hepatitis C besteht darin, dass es im Unterschied zu Hepatitis A und B nach wie vor keine Impfung gegen diese Lebererkrankung gibt. Dies könne fatale Folgen haben, betont Mag. Manfred Fischer, Leiter der SHG für Leberkranke und Lebertransplantierte Innviertel: „Bei 25 Prozent der Hepatitis C-Erkrankten kommt es im Krankheitsverlauf zur Leberzirrhose, das heißt, die Leberzellen werden zerstört und die Leber verhärtet sich. In vier bis sechs Prozent der Fälle mit Leberzirrhose entsteht pro Jahr ein Leberkarzinom.“
Neueste Kombinationstherapien für Hepatitis C bieten verbesserte Heilungschancen – bei verkürzter Behandlungsdauer und mit deutlich weniger Nebenwirkungen –, wie Hubert Kehrer, Leiter der SHG für Leberkranke und Lebertransplantierte Oberösterreich, aus eigener Erfahrung weiß: „Für mich hat 2014 ein neues Leben begonnen. 45 Jahre lang hatte ich Hepatitis C, zwei Interferon-Therapien haben leider nicht den gewünschten Erfolg gehabt.
Mit der neuen Therapie habe ich den Hepatitis C-Virus besiegt. Ein unglaubliches Gefühl! Ich habe nicht mehr daran geglaubt, dass ich das noch erleben darf. Hepatitis C hat seinen Schrecken verloren.“
Hepatitis C aus der Tabuzone holen
Vor allem aber ist Hepatitis C eine Krankheit, die nach wie vor mit zahlreichen Tabus sowie Stigmata behaftet ist und über die die Menschen viel zu wenig wissen. „Das muss sich ändern“, waren sich die SHG-Vertreter einig und nahmen den Welt-Hepatitis-Tag, der jedes Jahr weltweit am 28. Juli begangen wird, zum Anlass, über die Erkrankung aufzuklären und mehr Bewusstsein für die Situation der Betroffenen zu schaffen. Mit 300 Luftballons in C-Form und der Frage, was die Passanten damit assoziieren, wurde dazu beigetragen, Hepatitis C aus der Tabuzone zu holen.