Was der Gastro-Nachwuchs bedenken sollte


„Wer was werden will, wird Wirt.“ So lautet ein altes Sprichwort, das sich nicht für jeden bewährt. Immer wieder scheitern gerade junge Unternehmer, die an sich für die Gastronomie geeignet wären. Oft sind falsche Planung und Finanzierungslücken der Grund für den Misserfolg. Dabei bestehen umfangreiche Beratungsangebote.

Fehler in den ersten fünf Jahren
Wer das „verflixte“ fünfte Jahr seines Unternehmens überstehen und nicht nach drei Jahren Insolvenz anmelden will, sollte also auf Finanzierungsplanung und Strategie sein Hauptaugenmerk legen. Experten werden nicht müde, immer wieder auf den Finanzplan zu verweisen, wenn junge Unternehmer mögliche Förderungen nicht ausschöpfen, die Startumsätze zu hoch schätzen oder bereits in Ausstattung und Waren investieren, bevor sie die Finanzierungszusagen haben. Gefährlich wird es schon nach wenigen Jahren, wenn keine Betriebsrücklagen gebildet wurden oder gar der gesamte Lebensunterhalt aus dem erfolglosen Unternehmen geschöpft wird. Vor der folgenschweren Gründung sollte darum der Fachverband der Wirtschaftskammer und ein Steuerberater konsultiert werden.

Förder- und Beratungsmöglichkeiten nutzen!
Die Branche ist nicht so überlaufen, wenn man meinen könnte: Für das letzte Jahr zählt die Wirtschaftskammer in Österreich über 1.100 Neugründungen im Gastrogewerbe, was nur 3% der Gesamtneugründungen ausmacht. Hier ist also durchaus Luft nach oben. Neben derzeit günstigen Krediten locken auch die Wirtschaftsförderungen der Bundesländer. Je nach Gewerbesituation kommt zusätzliche Unterstützung vom Verein „Junges Hotel- und Gastgewerbe Österreich“ oder auch vom Austria Wirtschaftsservice dazu. Beratung aus erster Hand, aber auch der Austausch mit neuen Selbstständigen aus anderen Bereichen ermöglicht der Besuch des „Jungunternehmertages“ am 13. Oktober im Congress Center der Messe Wien. Verschiedenste Praxisvorträge und Stände der wichtigsten Ansprechpartner sind vor Ort, die Teilnahme kostenfrei.

Frühzeitig Kontakte knüpfen
Stehen Förderung und Finanzierung, kommen auf den jungen Gastronom Gewerbeanmeldung, Standortwahl und Mitarbeiterplanung zu. „Keine Scheu vor Steuerrecht“ ist ein weiterer Tipp den ihnen die Experten mit auf den Weg geben. Zudem müssen die Kontakte zu den Zulieferern frühzeitig aufgebaut werden. Neben den berühmten Alleinstellungsmerkmalen aus dem Businessplan sollte auch auf die Grundausstattung geachtet werden. Fachversände für Unternehmen wie gaerner, der unter anderem Möbel und Geräte für den Gast- und Lagerbereich anbietet, sind hier die ersten Ansprechpartner. Ist alles geklärt und das Haus rundum ausgestattet, können die Eröffnung und damit die ersten Gäste kommen.