Die Privatbrauerei Zwettl verarbeitet seit vielen Jahren zum überwiegenden Teil Rohstoffe aus der heimatlichen Region: So wurde der Hopfenanbau auf Initiative der Privatbrauerei rund um die Braustadt Zwettl vor nunmehr 27 Jahren wieder aktiviert. Das Brauwasser bezieht Zwettler aus eigenen Quellgebieten und der Bedarf an Braugerste stammt nahezu ausschließlich aus regionalem Anbau.
„Wir haben die Partnerschaften mit der Waldviertel Erzeugergemeinschaft Edelkorn sowie mit unseren langjährigen Zwettler Hopfenbauern erneuert und intensiviert“, freut sich Brauerei-Chef und Inhaber Mag. Karl Schwarz. Auch für das Premium-Pils „Saphir“ wird ab heuer heimischer Hopfen verwendet: Die dafür benötigte und gleichnamige Feinaroma-Hopfensorte wird von Landwirten im benachbarten Mühlviertel kultiviert.
Die Seele des Bieres: Wiederentdeckung im Waldviertel
Der Hopfenanbau im Waldviertel kann auf eine lange Tradition verweisen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges musste der Hopfen allerdings dem Brotgetreide weichen und wurde seitdem kaum noch kultiviert. Der Privatbrauerei Zwettl ist es zu verdanken, dass die lange Zeit in Vergessenheit geratene Kulturpflanze im Waldviertel wieder heimisch geworden ist: Komm.-Rat Karl Schwarz sen. hat vor fast 30 Jahren die ersten Landwirte dazu „überredet“, es wieder mit dem Hopfenanbau zu versuchen. Hinweise hat er damals aus Wegbezeichnungen und historischem Material erhalten: „Wenn in einer Gegend Wege `Hopfenleiten` oder `Hopfendank` heißen, kann das doch nur bedeuten, dass Hopfen eine Rolle gespielt hat.“
Hopfenanbau im Waldviertel: Hopfen mag das raue Klima
Klima und Böden der Region sind optimal für den Hopfenanbau geeignet, was in Österreich eine Besonderheit darstellt. Tatsächlich erweisen sich neben dem Waldviertel nur das Mühlviertel und die Gegend um das südsteirische Leutschach als prädestiniert für die Kultivierung von Hopfen.
Angebaut werden in der Region Waldviertel drei Hopfensorten: die Aromahopfen-Sorten „Zwettler Perle“ und „Hallertauer Tradition“ sowie der Bitterhopfen „Magnum“. Alle drei sind robuste und sehr aromatische Mittelgebirgshopfen, die im herausfordernden Waldviertler Klima vorzüglich gedeihen. Hopfen braucht nämlich einerseits kraftvolle Sonneneinstrahlung, andererseits aber markante Temperatur-Unterschiede zwischen Tag und Nacht. Genau dieses Wechselspiel ist im Waldviertel gegeben.
Wo Zwettler draufsteht ist Waldviertel drinnen: Intensive Partnerschaft mit regionalen Landwirten
Heute vereinbart die auf bierige Spezialitäten ausgerichtete Privatbrauerei mehrjährige Kontrakte mit den Landwirten. So ist sichergestellt, dass der Hopfen für die Bierspezialitäten aus nächster Umgebung stammt. Mit dem Hopfenanbau ist im Raum Zwettl ein altes Kulturgut wiederbelebt worden – dass das großes Engagement und Begeisterung braucht, ist klar.
Hopfenanbau in und um die Braustadt Zwettl
In der Region rund um die Braustadt Zwettl bauen sieben Partner-Landwirte auf knapp 15 Hektar Anbaufläche ca. 25.000 Kilogramm vorzüglichen Hopfen an. „Wir sind stolz, in fünf Orten zwölf Hopfengärten sowie fünf Darren zur Trocknung und Zwischenlagerung des geernteten Hopfens zu haben“, so Karl Schwarz zur erfolgreichen Kooperation mit der Landwirtschaft.
„Die Seele des Bieres“
Hopfen ist Bestandteil jedes Bieres, wobei die Zugabe in ganz geringen Dosen erfolgt. 150 bis 300 Gramm reichen für 100 Liter Bier aus. Dennoch ist der Hopfen die geschmacksgebende „Seele“ des Biers.
Beste Rohstoffe für Spezialbiere
Innovative und kreative Biere liegen im Trend: „Biere mit Ecken und Kanten sind unsere Kernkompetenz“, so Schwarz. Das Erfolgsgeheimnis von Zwettler: „Wir setzen bewusst auf eigenständige Biere – gebraut aus regionalen Zutaten.“ So waren beispielsweise das vor zwei Jahren lancierte „ACHAT“ Honig-Bier, das im Herbst 2014 lancierte naturtrübe Doppelbockbier „Momentum“ oder das erst jüngst lancierte „Singlemalt Oaked“ binnen weniger Monate ausgetrunken.
Zahlen, Daten, Fakten
Der Jahresausstoß von Zwettler Bier lag im Vorjahr bei 188.000 Hektolitern Bier. Davon werden drei Viertel beim Lebensmitteleinzelhandel (LEH) abgesetzt und rund ein Viertel der Gesamtmenge geht an die Gastronomie. Das entspricht einem nationalen Marktanteil von 2,3 Prozent. An jedem Produktionstag werden 250.000 Flaschen im nördlichen Waldviertel abgefüllt – rund 350.000 Bierkisten sind ständig im Umlauf.
Zwettler Bier ist in der Gastronomie in Niederösterreich und Wien weit verbreitet. In diesen beiden Bundesländern findet sich auch die dichteste Distribuierung im Handel. In den angrenzenden Bundesländern Burgenland, Oberösterreich und Steiermark, findet Zwettler zunehmend Zuspruch.
(Wiener) Gastronomie hat Durst auf Zwettler
Zwettler-Biere treffen den Geschmack der Wiener: Und hier ist vor allem die Gastronomie ein wichtiger Absatzmarkt. Gelebte Partnerschaften mit Getränkefachgroßhändlern und neue Gastronomie-Partner bescherten Zwettler 2014 in der Bundeshauptstadt ein Wachstum von sieben Prozent! „Aufgrund der Vielfältigkeit unseres bierigen Angebotes sowie einer klaren Markenstrategie sind wir ein beliebter Partner der Wiener Gastwirte“, so Schwarz.
Der Erfolg der Privatbrauerei basiert auf den Themen Qualität, Vielfalt, Regionalität und Bierkultur. „Wir sehen unsere Bemühungen um Bier als Kulinarik-Part bestätigt. Biere werden mittlerweile auch in Top-Lokalen verstärkt als Speisenbegleiter angeboten und nachgefragt“, freut sich Schwarz.
Prominente Neukunden wie das bereits vierte Lokal von Simon Xie Hong – die „Chinabar an der Wien“ (das ehemalige „Horvath“) in der Hamburgerstraße im 5. Bezirk, das „Soprano“ in der Kärntnerstraße, „Da Max“ der Gastro-Familie Huth sowie „Gustl kocht“ in Wien 3 setzen auf Waldviertler Bierspezialitäten.
2.000 Gastronomiekunden sind der Zwettler Qualität überzeugt
Bereits 2.000 Gastronomie-Kunden sind von der Qualität sowie der Vielfalt aus dem Hause Zwettler begeistert. Dank der breiten Sorten- und Stilvielfalt deckt Zwettler Bier-Trends perfekt ab: „Wir bieten neben Spezialbieren wie dem „Zwettler Zwickl“, dem Premium Pils „Saphir“ oder „Hadmar – das BIO-Bier“ auch regelmäßig Spezialitäten in sehr kleinen Editionen“, so Schwarz. So sind faßgereifte Biere momentan „der letzte Schrei“.
Qualität und Handarbeit auch in der Gastro im Fokus
Karl Schwarz hat den Trend zu Spezialbieren längst erkannt und braut seit vielen Jahren „untypische“ Biere, die sich geschmacklich klar von Mainstream-Bieren abgrenzen. Positiv: Spezialbiere lassen den Umsatz wachsen. Karl Schwarz erklärt: „Bier wird bewusster nachgefragt und getrunken. Auch findet das breite Spektrum an Geschmacksrichtungen zunehmend Berücksichtigung.“
Waldviertel pur: Aus der Region – für die Region
Drei Viertel des Gesamtausstoßes der Brauerei werden in Niederösterreich konsumiert, dahinter folgen Wien und Oberösterreich. Aus der Region – für die Region: Bei Zwettler stimmen die Bezugsquellen für Rohstoffe und Absatzmärkte der Biere nahezu überein. „Das ist gut so, denn Bier ist ein sehr regionales Produkt.“