In Tirol geringer Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember 2015

Bei einem prognostizierten Stand von 332.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 2.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 23.149 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.12.2015 die Arbeitslosenquote in Tirol 6,5 %
(Dezember 2014: 6,5 %).

Im Dezember 2015 kam es mit +31 oder +0,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Anstieg an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig stieg in Österreich die Arbeitslo-sigkeit um 23.840 Personen oder +6,1 % auf insgesamt 417.514 an.

„Mit Rückgängen der Arbeitslosigkeit im Bereich Herstellung von Waren, Handel und Arbeits-kräfteüberlassung, bestätigen die Arbeitsmarktdaten vom Dezember 2015 den positiven Trend der letzten Monate in Tirol. Auch die für den Wintersport ungünstige Schneelage führte, außer bei den Seilbahnen, zu keiner Verschlechterung der Beschäftigungschancen im Tourismus. Die Buchungslage über die Feiertage war gut, die Entwicklung im Jänner ist aber sehr unsi-cher. Die Arbeitslosigkeit im Bau ist auf die beginnende Saisonarbeitslosigkeit zurückzufüh-ren,“ kommentiert Anton Kern, Landesgeschäftsführer des AMS Tirol, die Arbeitsmarktdaten des Dezembers 2015.

„Mit Vorliegen der Dezemberdaten können wir bereits erste Ergebnisse für das Jahr 2015 nä-her betrachten und erste Schlüsse ziehen. So hat sich der Arbeitsmarkt in Tirol im Bundes-landvergleich recht stabil gehalten und sich besser entwickelt als noch am Anfang des ver-gangenen Jahres prognostiziert. Die Arbeitslosigkeit nahm um 2,6 % oder 603 Personen zu – die geringste Zunahme aller Bundesländer. Im Jahr 2015 waren somit 23.845 Personen beim AMS Tirol als arbeitslos registriert. Die Zahl der SchulungsteilnehmerInnen (2.479) konnte konstant gehalten werden (-16 Personen oder -0,6 %). Die Arbeitslosenquote 2015 wird 7,0 % betragen – um 0,1 %Punkte höher als 2014,“ fasst Anton Kern die ersten Arbeitsmarktdaten für das Jahr 2015 zusammen.
Arbeitslosigkeit:

  • nach Geschlecht: Bei den Frauenkam es mit +38 oder +0,5 % auf 7.769 zu einem Anstieg, bei den 15.380 Männernmit -7 oder +/- 0 % zu einem Rückgang an arbeitslos vorgemerkten Personen.
  • nach Alter: Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei den älteren Personen weiterhin steigend, bei den jüngeren Personen sinkend. Bei den 595 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren betrug der Rückgang 8,0 % oder -52 Personen. Bei den 2.823 arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Minus von 8,1 % oder -250. Bei den 13.825 Personen zwischen 25 und 49 Jahren stieg die Arbeitslosigkeit um 0,1 % oder +12 Personen. Bei den 5.906 Personen über 50 Jahren ist ein Anstieg von 5,7 % oder +321 Personen festzustellen.
  • nach Herkunftsland: Von den insgesamt 23.149 arbeitslosen Personen sind 5.470 Personen AusländerInnen. Das sind um 76 Personen oder
    +1,4 % mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahrs.
  • nach Ausbildung: 41,1% der insgesamt 23.149 arbeitslosen Personen haben nur Pflichtschulausbildung. Der Anteil der betroffenen Personen mit Lehrausbildung beträgt 42,5 %. 6,3 % der arbeitslosen Personen besitzen eine höhere Ausbildung, 4,7 % einen akademischen Abschluss.
  • Langzeitarbeitslosigkeit: Bei den 2.042 länger als 1 Jahrvorgemerkten Arbeitslosen ist ein Anstieg um 458 Personen oder +28,9 % zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und längerVorgemerkten stieg um 480 Personen oder +12,0 % auf 4.480.
  • Dynamik: Tirol verzeichnet einen Zugang in die Arbeitslosigkeit von 11.181 Personen, das sind um 14 Personen oder 0,1 % weniger als im Vorjahresvergleich.
  • nach Regionen: Nach Regionen betrachtet kommt es in drei Bezirken zu Rückgängen an arbeitslosen Personen, alle andern weisen steigende Zahlen auf.
    In Imst ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um 2,9 % oder -58 Personen zurück. In Lienz betrug der Rückgang 1,2 % oder -27 Personen und in Kufstein 0,4 % oder -15 Personen. In Innsbruck blieb die Zahl an arbeitslos vorgemerkten Personen mit +1 Person (+/- 0 %) quasi unverändert.
    In Landeck stieg die Arbeitslosigkeit um 6,0 % oder +73 Perso-nen, gefolgt von Kitzbühel mit +1,6 % oder +26, Schwaz (+1,2 % oder +26) und Reutte (+0,9 % oder 5 Personen).
  • nach Wirtschaftsklasse: Die größten Zuwächse nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet gab es im Abschnitt Bau mit +198 Personen oder +3,4 %. Die Arbeitslosigkeit im Bereich sonstige Personenbeförderungen im Landverkehr nahm um 54 Personen oder +21,3 % zu.
    Die größten Rückgänge sind im Abschnitt Herstellung von Waren mit einem Minus von 94 Personen oder -4,2 % und bei der Er-bringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit -79 oder -3,0 % feststellbar. Im Abschnitt Beherbergung und Gastro-nomie ging die Arbeitslosigkeit um 74 Personen oder
    -2,7 % zurück. Der Handel weist im Einzelhandel einen leichten Zuwachs auf  (+12 Personen oder +0,6 %), im Großhandel ist ein Rückgang zu verzeichnen (-43 Personen oder -5,3 %) auf. Die Arbeitslosigkeit bei der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften (enthal-ten im Abschnitt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen) geht um 142 Personen oder -10,5 % zurück.
  • nach Beruf: Nach ausgewählten Berufsobergruppen ist der markanteste An-stieg bei den Büroberufen mit +82 Personen oder +4,2 % fest-stellbar. Die Arbeitslosigkeit in den Berufen der Land- und Forst-wirtschaft stieg um 80 Personen oder +15,4 %.
    Bei den Hilfsberufen ging die Arbeitslosigkeit um 141 Personen oder -5,2 %, bei den Fremdenverkehrsberufen um 97 Personen oder -3,8 % zurück
  • Schulung: Im Dezember 2015 nahmen 2.285 Personen an Schulungs- und Ausbildungsaktivitäten des AMS Tirol teil, das sind im Vorjahresvergleich um 41 Personen oder +1,8 % mehr.
  • Stellenmarkt: Im Laufe des Dezembers wurden dem AMS Tirol 2.944 Stellen gemeldet, das ergibt ein Plus von 144 oder 5,1 %. Zum Stichtag 31.12.2015 betrug der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen 3.748, ein Zuwachs um 796 Stellen oder 27,0 %.
    Die Laufzeit bis zur Besetzung einer freien Stelle beträgt 23 Tage.
  • Lehrstellenmarkt: Ende Dezember 2015 waren insgesamt 1.066 Lehrstellen zur Besetzung gemeldet (Zuwachs um 103 oder +10,7 %). Davon standen 349 (+17 oder +5,1 %) für sofortige, 717 Lehrstellen (+86 oder +13,6 %) für zukünftige Vermittlung bereit. Lehrstellensuchend ließen sich insgesamt 447 Personen registrieren, das sind im Vorjahresvergleich um 41 Personen oder -8,4 % weniger.

www.ams.at/tirol