Imageoffensive soll Leidenschaft in Gastronomie und Hotellerie entfachen

Vollgestopft mit zahlreichen Herausforderungen in einem dick bepackten Rucksack hat Thomas Stockinger vor gut eineinhalb Jahren die Funktion des Fachgruppenobmanns der Gastronomie in der WKO Oberösterreich angetreten. Neben dem Kampf gegen überbordende Bürokratie und Gesetzesflut fokussiert Stockinger mit seinem Team die Tätigkeitsschwerpunkte vor allem auch auf die nachhaltige Imagestärkung in Gastronomie und Hotellerie. Um nämlich auch in Hinkunft die wichtige Rolle als Schlüsselbranchen des heimischen Tourismus, ebenso aber auch die immens wichtige soziale und gesellschaftliche Funktion für die heimische Bevölkerung bewältigen zu können, bedarf es gerade jetzt einer deutlichen Verbesserung des allgemeinen Meinungsbildes über die Berufe in der Gastronomie und Hotellerie. „Wir müssen die Leidenschaft für diese Berufe wieder wecken“, bringt es Stockinger auf den Punkt, wo die diesjährige Kommunikationsstrategie der „Gast&Wirt“-Kampagne primär ansetzt.

„Mehr denn je brauchen wir gerade als Tourismusland nicht nur topqualifizierte, sondern ebenso topmotivierte Akteure“, bestätigt auch Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Michael Strugl die neue Stoßrichtung, zumal im Wettbewerb der Tourismusregionen um den Gast zunehmend auch die Softskills ganz entscheidende Kriterien darstellen, ob es dem Gast bei uns gefallen hat und er sich zum Wiederkommen veranlasst fühlt.

„Unsere Touristiker nehmen in vielerlei Hinsicht eine absolute Schlüsselposition ein. Das beschränkt sich keineswegs nur auf die wichtige Rolle der Gastronomen und Hoteliers — in zuneh-mendem Maße in innovativer Vernetzung mit engagierten Partnern — für einen funktionierenden Tourismus. Vor allem die Wirte nehmen auch eine nicht zu unterschätzende gesellschaftliche und soziale (Nahversorger-)Funktion für die heimische Bevölkerung wahr, Tag für Tag und Jahr für Jahr. Und dabei kommt es ganz besonders auf den Menschen an, unterstützt Landesrat Strugl deshalb bereitwillig die neue mitarbeiterorientierte Imagekampagne der gastgewerblichen Fachgruppen.

Aktuell bemühen sich in den 6775 aktiven Mitgliedsbetrieben der Fachgruppen Gastronomie (5908) und Hotellerie (867) der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in Oberösterreich 27.192 Mitarbeiter um das Wohl der Gäste. Im Zehnjahresvergleich sind das um rund 420 Unternehmen weniger als noch 2006, als Arbeitgeber haben Oberösterreichs Gastronomie- und Hotelleriebetriebe ihre Position allerdings mit einem Plus von rund 8000 Arbeitskräften merklich ausgebaut, zeigt sich Lan-desrat Strugl erfreut darüber, zumal es sich dabei um „Arbeitsplätze vor der Haustür“ handelt. Im Gegensatz zu manch anderen Branchen können nämlich Jobs im Tourismus nicht ausgelagert werden.

Das Richtige für mi

Umso treffender ist die neue Imagekampagne auch gezielt an die Frau, an den Mann gerichtet, um bei ihnen die Begeisterung für einen Tourismusberuf zu entfachen und in weiterer Folge auch auf die breite Öffentlichkeit überspringen zu lassen. Gastronomie-Fachgruppenobmann Thomas Stockinger: „Wir setzen auf die Überzeugungskraft jener Leute, die ihren Beruf im Tourismus lieben und mit Leidenschaft ausüben.“ Dafür bedienen sich die Fachgruppen Gastronomie und Hotellerie verschiedener Tools und Kommunikationsschienen.

„Gastronomie/Hotellerie: Das richtige für mi, weil …“ Unter diesem neuen Werbeslogan werden die Betriebe eingeladen, überzeugende Argumente — auch ihrer Mitarbeiter — gleichsam als „Bierdeckel-Botschaft“ zu transportieren. Die Anlei-tung zur individuellen Bierdeckel-Gestaltung finden sie auf www.gastundwirtooe.at Jeder Betrieb kann auf dieser Website bis zu drei verschiedene Bierdeckelmotive mit seinen Mitarbei-terinnen/Mitarbeitern gestalten. Die jeweiligen Motive können in PDF-Form auch für Posters, Aufdrucke auf Speisekarten sowie Posting-Vorlagen für Social-Media-Aktivitäten eingesetzt werden. Zudem haben Betriebe die Möglichkeit, Cocktailservietten mit dem Kampagnenmotto „Gastronomie/Hotellerie: Das Richtige für mi“ zu ordern.

Die attraktivsten „Bierdeckel-Argumente“ werden zudem für Insertionskampagnen eingesetzt. Darüber hinaus werden sämt-liche Testimonials und Argumente, die für einen Job in der Gastronomie bzw. Hotellerie sprechen, in einem eigenen Booklet gesammelt. Dieses Standardwerk soll dann auch junge Menschen für eine Lehre bzw. Karriere in der Gastronomie bzw. Hotellerie beflügeln.

Feilen am Branchenimage

Die Bedeutung der Gastronomie und des Wirtshauses in ihrer gesamten Bandbreite darzustellen, ist bereits seit mehreren Jahren ein Themenschwerpunkt der Fachgruppe. Beispielge-bend dafür nennt Fachgruppengeschäftsführer Peter-Paul Frömmel die breit angelegte Kampagne „Gast & Wirt“. Image-bildend stehen auch die diversen Wirtekooperationen wie lan-desweit die KultiWirte, in zahlreichen Regionen aber auch themenspezifische Zusammenschlüsse der Gastronomen (hotspots, Salzkammergut Fischrestaurants etc.) immer wieder im öffentlichen Blickfeld.

Die Gastronomie auch bei der Jugend als Berufs- und Karriere-chance in den Fokus zu rücken, sieht man in der Branche nicht nur als dringendes Erfordernis, sondern vor allem auch als wichtige zukunftsorientierte Langfristmaßnahme. Die erfolgreich initiierte Ausbildungskooperation Heartbeat Gasto sei beispielgebend dafür genannt, wie man über die duale Ausbildung in Betrieb und Schule sowie das umfangreiche WIFI-Wei-terbildungsprogramm hinaus in koordinierter Zusammenarbeit neue Wege zur langfristigen Sicherung eines qualifizierten Berufsnachwuchses beschreiten kann.

Wichtig erscheint auch, den jungen Leuten zu verdeutlichen, dass gerade Gastronomie und Hotellerie landesweit verlässli-che Arbeitgeber — nicht selten sogar direkt vor der eigenen Haustüre der Mitarbeiter — sind. Mit der diesjährigen Image-offensive „Gastronomie/Hotellerie: Das Richtige für mi“ sollen nunmehr weitere Impulse gesetzt werden, vor allem jungen Leuten eine Beschäftigung in diesen Tourismusbranchen schmackhaft zu machen und damit — längerfristig betrachtet — auch den Fachkräftenachwuchs in diesen Schlüsselbranchen sicherzustellen. Dass eine qualifizierte Ausbildung in der hei-mischen Gastronomie sogar international das Tor zu Karriere-chancen öffnet, bestätigen zahlreiche Beispiele.

Derzeit absolvieren in den Lehrbetrieben der oö. Gastronomie und Hotellerie 1410 Jugendliche Ausbildungen in den Lehrbe-rufen Gastronomiefachmann/frau (438 Lehrlinge), Restaurant-fachmann/frau (276), Koch/Köchin (553), Systemgastronomie-fachmann/frau (88) sowie Hotel- und Gastgewerbeassistent/in (55). Ihr fachliches Können perfektionieren sie neben den praktischen Erfahrungswerten in den Betrieben vor allem auch in der Berufsschule Altmünster. Touristisches „Nachwuchspo-tenzial“ liefern darüber hinaus auch die beiden Tourismus-fachschulen in Bad Ischl und Bad Leonfelden, wo sich derzeit knapp 1100 junge Leute auf ihre künftige Tätigkeit als Touris-musfachkräfte vorbereiten.

Küchenchef Michael Wenzel:
„Zaubern am Herd – das Richtige für mi“

Welche Chancen und Perspektiven sich für diese Leute im hei-mischen Tourismus auftun, schildert einer, der seinen Beruf von Kindheit an als Traumjob und Berufung betrachtet hat: Der Ottensheimer Koch Michael Wenzel, derzeit Küchenchef im Linzer Traditionsbetrieb Wia z'haus Lehner.

Michael Wenzel absolvierte seine Kochlehre im Hotel Gmachl in Bergheim bei Salzburg. Nach erfolgreichem Lehrabschluss perfektionierte Wenzel seine Kochkünste im Münchner Hotel „Vier Jahreszeiten“, weiters im „Seehotel Überfahrt“ in Rottach-Egern sowie im Burghotel Oberlech. Von 2006 bis 2014 war Michael Wenzel als Küchenchef im Gasthof „Zum Schwar-zen Adler“ in Ottensheim erfolgreich, seit 2014 bekocht er als Küchenchef die Gäste des Gasthofes „Wia z'haus Lehner“ in Linz-Harbach.

 

  •  Kochen und Essen zubereiten hat mich bereits von Kind-heit an begeistert.
  •  was mich besonders fasziniert: Am Herd meine Kreativität ausleben zu können und die Gäste stets aufs Neue kulinarisch zu überraschen.
  •  Besonderen Wert lege ich auf Qualität und dabei kann ich gerade in meiner Umgebung bei regionaler Vielfalt aus dem Vollen schöpfen. Ich kenne alle Lieferanten meiner Produkte persönlich. Das schafft Vertrauen, das auch meine Gäste genießen können

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