76. Hahnenkamm-Rennen – 87.000 Besucher

Die 76. Hahnenkamm-Rennen im Zeichen des Jubiläums „50 Jahre alpiner Skiweltcup“. Aufbauend auf dem Pioniergeist der Altvorderen, den Erkenntnissen der Vergangenheit und der Gegenwart stellt die Ausrichtung der internationalen Hahnenkamm-Rennen den Veranstalter alljährlich vor die alles beherrschende Herausforderung: Große Traditionen beizubehalten und gleichzeitig die Visionen der Zukunft zu realisieren.

87.000 Besucher an drei Renntagen

Bei den 76. Hahnenkamm-Rennen wurden rund 87.000 Besucher gezählt, davon entfielen rund 20.000 auf den Freitag, 45.000 auf den Samstag und 22.000 auf den Sonntag.

120 Stunden Live-Übertragung im Fernsehen

Das Medieninteresse an den Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennen ist enorm: Allein in Europa übertrugen heuer 22 TV-Stationen die Hahnenkamm-Rennen live. Eurosport sorgte für europaweite Live-Übertragung in alle europäischen Länder, Eurosport Asien belieferte fast alle asiatischen Staaten mit Berichten von Streif und Ganslernhang. In den USA waren die Sportübertragungen aus Kitzbühel live und zeitversetzt auf NBC Sports zu sehen. Unter den weltweiten TV-Stationen, die live von den Hahnenkamm-Rennen berichteten, bafinden sich „Exoten“: SBS in Korea, J-Sports in Japan und Globosat in Brasilien. Die packenden Fernsehbilder vom Hahnenkamm sah ein millionenweites Publikum, besonders am Samstagabend gabt es kaum eine TV-Station in der Welt, die nicht Bilder aus Kitzbühel und den Streif-Sieger in den News oder Sportsnews zeigte.

Das Abfahrtsrennen wurde aufgrund des starken Windes im obersten Bereich der Rennstrecke um eine Stunde verschoben, das Rennen von der Mausefalle gestartet. Sonntag früh trockenes Winterwetter, die beiden Durchgänge wurden planmäßig gestartet.

Der Super-Freitag mit Super-G und Kombi-Slalom

Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen um -15 Grad Celsius: Beste Bedingungen für die Austragung des Super-G, der von Beginn an spannend war. Kurzzeitig sah es im Super-G nach einer italienischen Dreifachführung durch Peter Fill, Mattia Casse und Dominik Paris, aus – bis Andrew Weibrecht Bestzeit fuhr. Top-Favorit Aksel Lund Svindal nahm dem US-Amerikaner 0,31 Sekunden ab und gewann den Super-G. Dritter wurde Hannes Reichelt aus Österreich.

Hahnenkamm-Kombination: Dreifachsieg für Frankreich

Hattrick für Alexis Pinturault: Beim Kombi-Slalom unter Flutlicht setzte sich der Franzose überlegen durch und gewann nach 2014 und 2015 zum dritten Mal in Folge die Hahnenkamm-Kombination. Seine Mannschaftskollegen Victor Muffat-Jeandet und Thomas Mermillod-Blondin landeten auf Platz zwei und drei. Große Enttäuschung für Marcel Hirscher im zweiten Durchgang: Mit einer hervorragenden Fahrt hätte sich der Salzburger wohl weit nach vorne geschoben, fädelte jedoch nach einem Übergang unglücklich ein. Sein junger Mannschaftskollege Niklas Köck sammelte als 22. seine ersten Weltcup-Punkte.

Der Abfahrtssieger von Kitzbühel 2016 heißt Peter Fill

Starker Wind im obersten Streckenabschnitt war der Anlass für die Startverschiebung um eine Stunde. Der Start wurde zur Mausefalle verlegt, das Rennen um 12.45 Uhr gestartet. Mit Peter Fill stand ein Überraschungssieger am Podest, der in Kitzbühel zum zweiten Weltcup-Triumph seiner Karriere fuhr. Für ihn ging damit ein Traum in Erfüllung, wie er später bei der Pressekonferenz bekannt gab. Mit einer überragenden Fahrt über die gesamte Strecke setzte sich der Südtiroler vor den beiden Schweizern Beat Feuz (2.) und Carlo Janka (3.) durch.

Im Fokus standen allerdings nicht nur die siegreichen, sondern leider auch die gestürzten Athleten. Georg Streitberger und Hannes Reichelt mussten nach ihren Unfällen am Hausberg – Streitberger erlitt einen Kreuzbandriss, Reichelt eine Knochenprellung – mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus St. Johann geflogen werden. Aksel Lund Svindal, der im selben Streckenabschnitt gestürzt war, konnte die Strecke allein verlassen, erlitt aber einen Kreuzbandriss und einen Riss im Meniskus. Dann stand die FIS-Jury vor einer schwierigen Entscheidung: Die eintreffende Wetterfront zwang die Verantwortlichen dazu, das Rennen nach 31 Läufern abzubrechen.

Bei der nachfolgenden Mannschaftsführersitzung erklärte FIS-Renndirektor Markus Waldner ausführlich die Entscheidungen der Jury. Das vorhergesagte Wetterfenster zur Mittagszeit habe die Jury veranlasst, den Start um eine Stunde nach hinten zu verlegen. Wind- und Sichtverhältnisse seien um 12:45 Uhr sehr gut gewesen, so Waldner weiter. Zu den Stürzen stellte er klar, dass er nach dem Rennen den Streckenabschnitt Hausberg geprüft habe und die Piste dort in einem guten Zustand gewesen sei. Waldner: „Der Hausberg ist einfach eine Passage, in der selbst kleinste Fahrfehler zu einem Sturz führen.“ Der Abbruch des Rennens nach 31 Läufern sei zur Sicherheit der jüngeren und unerfahreneren Fahrer erfolgt.

Der Slalom-Sieger heißt Henrik Kristoffersen

Spannung pur am Ganslernhang: Nach dem ersten Durchgang lag der Deutsche Fritz Dopfer in Führung, gefolgt von dem Schweden Mattias Hargin. Für eine Überraschung sorgte der Österreicher Marco Schwarz, der sich mit 33 Hundertstel Rückstand knapp vor Marcel Hirscher und Alexander Khoroshilov (RUS) platzierte. Packend der zweite Durchgang: Henrik Kristoffersen stellt seine Weltklasse in Kitzbühel einmal mehr unter Beweis, legt mit Startnummer 19 eine unglaubliche Fahrt hin und setzte sich mit 1.25 Hundertstel Vorsprung an die Spitze. Mit nur drei Hundertstel Rückstand verpasst Marcel Hirscher knapp den Sieg und muss sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dritter wurde der Deutsche Fritz Dopfer.

 

 

Das Rahmenprogramm der 76. Hahnenkamm-Rennen

Eröffnung der Rennwoche mit Denkmal-Enthüllung

Die Rennwoche wird Dienstagabend im Legendenpark durch den Vorsitzenden des OK Hahnenkamm-Rennen, Michael Huber eröffnet. Der „Stein des Anstoßes“, ein von Franz Pfurtscheller entworfenes Weltcup-Denkmal im Legendenpark, wurde von Hansi Hinterseer, Olga Pall und Hanni Wenzel-Weirather enthüllt. Nach dem feierlichen Einmarsch der Nationen begrüßte der Michael Huber die Teilnehmer des Hahnenkamm-Juniors und hieß sie in Kitzbühel herzlich willkommen. Anschließend fand das Zeitzeugengespräch anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Skiweltcup“ im Museum Kitzbühel statt. Auf dem Podium saßen Olga Pall, Hanni Wenzel-Weirather, Hansi Hinterseer, Stephan Eberharter und Sportwissenschaftler Michael Huber, Moderator war ORF-Sportjournalist Fred Lentsch. Die Gesprächspartner erinnerten sich an ihre aktive Sportlerkarriere und zogen einen Vergleich von der Vergangenheit zur Gegenwart. Einhelliger Tenor: Der Kitzbüheler Ski Club hat an der Gründung und an der Weiterentwicklung des alpinen Skiweltcups erheblich mitgewirkt und immer wieder neue Impulse gesetzt. Das Museum Kitzbühel hat anlässlich des Jubiläums „Geburt des Skiweltcups vor 50 Jahren“ auf der Kitzbüheler Seidlalm dem Skiweltcup eine Sonderausstellung gewidmet.

Das Treffen der Skilegenden

Eine Veranstaltung hat am Donnerstag in der Rennwoche Tradition: Der K.S.C. heißt ehemalige Sieger von Streif und Ganslernhang alle Jahre bei einem Legendentreffen in Kitzbühel willkommen. Insgesamt sind 23 ehemalige Kitzbühel-Sieger der Einladung zu den 76. Hahnenkamm-Rennen gefolgt, darunter Marc Giradelli, Sepp Ferstl, Peter Wirnsberger, Leo Stock, Egon Zimmermann, Didier Cuche, Daniel Mahrer, Mario Matt, Manfred Pranger, Hans Knauss, Michael Walchhofer, Dumeng Giovanoli, Benni Raich, Günther Mader, Fritz Strobl.
Empfang des Tiroler Landeshauptmannes

Stadtmusik, Schützen und jede Menge Ehrengäste: Tirols Landeshauptmann Günther Platter lud zu einem Empfang in die Kitzbüheler Innenstadt. Unter seinen Gästen befanden sich u. a. Landwirtschaftsmininister Andrä Rupprechter, Präsidentschaftskandidat Andreas Kohl, der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll sowie die Skilegenden Karl Schranz, Mario Matt und Manfred Pranger.

Als besondere Ehrengäste wurden Anneliese Schuh-Proxauf (Hahnenkammsiegerin von 1946) und Gabriele Prinzessin zu Leiningen auf dem Empfang willkommen geheißen.

Team Generali gewinnt die KitzCharityTrophy

Das Team Generali mit Günther Mader, Arno Schuchter und Anton „Jimmy“ Steiner nahm die Trophäe jubelnd entgegen. Zweiter wurde das Team Gösser mit Michael Walchhofer, Michaela Dorfmeister und Hans Knauß. Die Sieger von 2015, das Team Toro Rosso mit Carlos Sainz, Fritz Tost und Max Verstappen, schaffte es heuer nur auf den dritten Podiumsplatz. Der Erlös der KitzCharityTrophy kommt in Not geratenen Tiroler Bergbauernfamilien zu Gute.

 

www.hahnenkamm.com