„Biermärz 2016“: Sieben Brauer – ein Bier

„Aper“-Bier: Sieben Brauer stehen zusammen
Im Jahr 2013 erstmals veranstaltet, ist der „Innviertler Biermärz“ mittlerweile eine fixe Größe im regionalen Veranstaltungskalender. Die Mischung aus Kultur, Kulinarik und süffigem Märzenbier hat sich bewährt und wird nicht nur von Bierfreunden gut angenommen.

Wobei diese heuer besonders auf ihre Kosten kommen: Aus Anlass des Biermärz haben sich die sieben Privatbrauereien der Bierregion Innviertel entschlossen, gemeinsam ein Bier nach historischem Vorbild zu brauen. „Das ‚Aper’ ist ein dunkles, kerniges, gut gehopftes Märzenbier mit 5,4 % Vol. Alkohol“, so Braumeister Josef Niklas von der Brauerei Ried, wo das Gemeinschaftsbier gebraut wurde. Drei verschiedene Malzsor-ten (Pilsener Malz, Karamünch-Malz und Wiener Malz) sowie Hopfen aus dem Mühlviertel geben dem Bier Geschmack und Farbe.

Kostbare 280 Liter gibt es von dem Sud, der bei ausgewählten Biermärz-Veranstaltungen ausgeschenkt wird und in guter, alter Märzenbiertradition steht: Früher war es aufgrund mangelnder Kühlmöglichkeiten schwierig, in der warmen Jahreszeit Bier zu brauen. So wurden die Biere im März stärker eingebraut und den Sommer über in tiefen Kellern gelagert, die man im Winter mit geschnittenem Eis aus Seen und Weihern bestückt hatte.

Die Idee zu einem gemeinschaftlich gebrauten Bier sei bei ei-nem gemütlichen Beisammensein der Brauer entstanden, so Matthias Schnaitl IV. von der Privatbrauerei Schnaitl in Gundertshausen (Bezirk Braunau). Er und seine Kollegen brachten sich bei der Rezeptur mit ein, gebraut wurde das Bier in Ried. Dort verfügt man über eine Schaubrauerei, die auf kleinere Mengen ausgelegt ist.

Der Name des Biers – „Aper“ – ist Programm. Zum einem steht er für die Schneeschmelze, die spätestens im März einsetzt und den Frühling ankündigt, zum anderen für die kernige Kraft des Biers – „aper“ heißt im Lateinischen „Eber“.

Kunst und Bier: eine süffige Mischung
„Unser Ziel war und ist es, den Biermärz fest in der Region zu verankern. Das ist bereits gut gelungen, aber wir arbeiten jedes Jahr aufs Neue daran, ein möglichst buntes Programm für jeden Geschmack zusammenzustellen“, betont Andrea Eckerstorfer, die Projektverantwortliche der Bierregion Innviertel.
So kommen etwa beim aktuellen Biermärz auch Kunst und Kultur nicht zu kurz. Schon bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag, 1. März, in der Burg Obernberg (Bezirk Ried im Innkreis) wird diesem Gespann viel Platz eingeräumt werden.

Unter dem Titel „Hier + Wir = Bier“ präsentieren bildende Künstler aus Österreich, Deutschland, Italien und den USA ihre Werke, für die sie „in den Bierkrug geschaut“ haben (Vernissage am 1. März, 18 Uhr; die Schau ist von 3. bis 20. März jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet). Weitere Höhepunkte der Auftaktveranstaltung sind eine Trachtenmodenschau und natürlich die Verkostung feinen Innviertler Biers inklusive des frisch gezapften „Aper“-Biers.

„Nach Kunst ein Bier – das gönn’ ich mir“ nennt sich eine Veranstaltung am Samstag, 12. März, im Daringer Kunstmuseum in Aspach (Bezirk Braunau). Nach einer Führung durch das Haus, das sich den Werken der Künstlerdynastie Daringer und besonders jenen des Bildhauers Manfred Daringer widmet, geht es zum Bierverkosten in die nahegelegene Villa Vitalis.

Zum Bier pilgern
Ein weiterer Schwerpunkt des „Biermärz 2016“ ist dem Thema Pilgern gewidmet, wobei natürlich auch hier der Biergenuss nicht zu kurz kommt. „Pilgern liegt im Trend. Und weil der Biermärz immer in die Fastenzeit fällt, drängt sich das Thema in doppelter Hinsicht auf“, so Andrea Eckerstorfer.

So trifft man sich etwa am Dienstag, 22. März, in Altheim (Be-zirk Braunau) zum Fastenpilgern – einer rund zehn Kilometer langen, geführten Wanderung durch Wald und über Wiesen mit anschließender Verkostung von Fastensuppe und Fastenbier. Eine zweite, ganztägig angelegte Pilgerwanderung am Mittwoch, 23. März, steht unter dem Titel „Dem Leben entgegengehen – geh’ mit“ und führt in die Gegend von St. Marienkirchen bei Schärding, Reichersberg und Obernberg am Inn (Bezirk Ried im Innkreis). Auch hier gibt’s nach Wanderung und Abendmesse Bier und Suppe.

In Rossbach (Bezirk Braunau) lädt man am Freitag, 18. März, zur Mondscheinwanderung mit Rast am Feuerkorb und anschließender Einkehr. Und auch in der Stadt Ried führen alle Wege zum Bier: Beim „Rieder Bierbummel“ am Freitag, 4. März, werden ausgehend von der Brauerei Ried drei Wirte angesteuert, die die Spaziergänger mit Bier und passenden Gerichten versorgen.

Haubenköche & Geburtstagsbier
Der dritte Schwerpunkt ist zugleich der Kern des „Biermärz“ und Teil der Innviertler Identität – die Mischung aus gutem Bier, gutem Essen und guter Unterhaltung war schon in den vergangenen Jahren ein Besuchermagnet. Die Wirte der Bierregion Innviertel rühren auch heuer wieder kräftig in ihren Kochtöpfen und servieren Fisch, Lamm und andere feine Gerichte zum Bier. Dazu gesellen sich vielerorts Musik und unterhaltsame Lesungen.

Am Donnerstag, 17. März, treffen im Prälatenkeller des Stiftes Reichersberg vier Innviertler Haubenköche aufeinander, um gemeinsam für den guten Zweck zu kochen. Der Erlös des Abends geht an die Multiple Sklerose Gesellschaft (Regionalclub Innviertel).

Ein weiteres kulinarisches Ereignis, wenn auch anderer Natur, wird am Donnerstag, 31. März, in Schärding gefeiert: Im „Wirtshaus zur Bums’n“ wird das Jubiläumsbier, das die Brauerei Baumgartner anlässlich des 700. Geburtstages der Stadt Schärding gebraut hat, angeschlagen.

www.biermaerz.at