Arbeitslosigkeit bleibt in Tirol auch im Juli rückläufig

Tirol konnte erneut Arbeitslosigkeit abbauen und liegt im Österreichvergleich an der Spitze. Beschäftigung wächst weiter. Ältere und Langzeitarbeitslose profitieren noch nicht von der Entwicklung. Bei einem prognostizierten Stand von 331.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 5.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 16.370 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.7.2016 die Arbeitslosenquote in Tirol 4,7% (Juli 2015: 5,2 %)

Im Juli 2016 kam es mit -1.440 oder -8,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Rückgang an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig stieg in Österreich die Arbeitslosigkeit um 1.376 Personen oder +0,4 % auf insgesamt 321.256.

„Der Tiroler Arbeitsmarkt hat sich im Juli im Trend der letzten Monate entwickelt. Erneut konnte Tirol im Bundesländervergleich – bei deutlicher Beschäftigungszunahme – mit minus 1.440 Arbeitslosen bzw. minus 8,1 Prozent den stärksten Rückgang verzeichnen. Getragen wird dieser Trend von allen Wirtschaftszweigen – speziell vom Tourismus und Bau – sowie von allen Regionen,“ fasst AMS Tirol Chef Anton Kern die Zahlen des Tiroler Arbeitsmarkts im Juli zusammen. „Sorgen bereiten uns nach wie vor die Älteren über 50 Jahren und die Langzeitarbeitslosen über 1 Jahr. Das spätere Pensionseintrittsalter – an sich ja eine positive Entwicklung – bringt es mit sich, dass auch die Beschäftigtenzahl der Älteren steigt. Dieser Personenkreis tut sich andererseits bei eingetretener Arbeitslosigkeit besonders schwer, wieder einen Arbeitsplatz zu finden,“ so Kern.


Arbeitslosigkeit nach Geschlecht:
Es kam sowohl bei den 8.286 Frauen (-531 Person oder -6,0 %), als auch bei den 8.084 Männern mit -909 Personen oder -10,1 % zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit.

nach Alter:
Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei fast allen Altersgruppen -außer bei den älteren Personen ab 50- gesunken. Bei den 400 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren betrug der Rückgang 16,5 % oder -79 Personen. Bei den 1.752 arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Rückgang um 22,7 % oder -514. Bei den 9.409 Personen zwischen 25 und 49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 9,2 % oder -950 zurück. Bei den 4.809 Personen über 50 Jahren nahm die Arbeitslosigkeit um 2,2 % oder +103 Personen zu.

nach Herkunftsland:
Von den insgesamt 16.370 arbeitslosen Personen sind 3.819 Personen AusländerInnen. Das sind um 366 Personen oder
-8,7 % weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahrs.

nach Ausbildung:
41,0% der insgesamt 16.370 arbeitslosen Personen haben nur Pflichtschulausbildung. Der Anteil der betroffenen Personen mit Lehrausbildung beträgt 34,5 %. 9,5 % der arbeitslosen Personen besitzen eine höhere Ausbildung, 7,5 % einen akademischen Abschluss.

Langzeitarbeitslosigkeit:
Bei den 1.918 länger als 1 Jahr vorgemerkten Arbeitslosen ist ein Anstieg um 127 Personen oder +7,1 % zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten ging um 391 Personen oder -8,7 % auf 4.089 zurück.

Dynamik:
Tirol verzeichnet einen Zugang in die Arbeitslosigkeit von 5.315 Personen, das sind um 150 oder -2,7 % weniger als im Vorjahresvergleich.

nach Regionen:
Nach Regionen betrachtet kommt es bis auf den Bezirk Reutte (+0,5 % oder +2 Personen) zu Rückgängen.  In Landeck ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um 16,0 % oder -175 Personen zurück. Es folgen Kufstein (-12,0 % oder -300), Imst (-9,8 % oder -116), Lienz (-9,3 % oder -136), Innsbruck (-7,5 % oder -641), Kitzbühel (-6,5 % oder -65) und Schwaz (-0,6 % oder -9).

nach Wirtschaftsklasse:
Die größten Rückgänge nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet gab es im Abschnitt Beherbergung und Gastronomie mit einem Rückgang von 437 Personen oder -13,2 %. Die Arbeitslosigkeit im Abschnitt Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen geht mit -238 Personen oder -7,9 % – davon entfallen -132 Personen (was einem Minus von 6,4 % entspricht) auf den Einzelhandel und -68 Personen (-9,4 %) auf den Großhandel – ebenfalls zurück. Es folgt der Abschnitt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit einem Rückgang von 199 Personen oder -9,6 % – davon entfallen -156 Personen (was einem Minus von 17,2 % entspricht) auf die Vermittlung und Überlassung von Ar-beitskräften. Im Wirtschaftsabschnitt Bau sinkt die Zahl an arbeitslos vorge-merkten Personen um 128 oder -12,1 %.

nach Beruf:
Nach ausgewählten Berufsobergruppen ist der markanteste Rückgang bei den Fremdenverkehrsberufen mit -406 Personen oder -13,2 %, bei den Hilfsberufen mit -226 Personen oder -10,3 % und bei den Metall-, Elektroberufen mit -166 Personen oder -17,6 % feststellbar.

Schulung:
Mit Stichtag 31.7.2016 befanden sich 2.103 Personen in Schulungs- und Ausbildungsaktivitäten des AMS Tirol, das sind im Vorjahresvergleich um 59 Person mehr (+2,9 %).

Stellenmarkt:
Im Laufe des aktuellen Monats Juli wurden dem AMS Tirol 2.996 Stellen gemeldet, das ergibt einen Rückgang von 301 oder -9,1 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zum Stichtag 31.7.2016 betrug der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen 4.384, ein Zuwachs um 1.200 Stellen oder +37,7 %. Die Laufzeit bis zur Besetzung einer freien Stelle beträgt 35 Tage.

Lehrstellenmarkt:
Ende Juli 2016 waren insgesamt 1.628 Lehrstellen zur Besetzung gemeldet (Zuwachs um 144 oder +9,7 %). Davon standen 751 (-41 oder -5,2 %) für sofortige, 877 Lehrstellen (+185 oder +26,7 %) für zukünftige Vermittlung bereit. Lehrstellensuchend ließen sich insgesamt 730 Personen registrieren, das sind im Vorjahresvergleich um 52 Personen oder -6,6 % weniger.

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