
Wer die Kennzahlen des eigenen Betriebs im Blick hat, gewinnt bei unternehmerischen Entscheidungen an Sicherheit. Die hogast bietet daher für ihre Mitglieder gemeinsam mit URA Research eine kostenlose Auswertung der Bilanz, um Verbesserungsmöglichkeiten übersichtlich darzustellen. Die Gesamtergebnisse liefern ein bemerkenswertes Bild der Branche und zeigen relevante Trends auf – etwa jenen, dass deutsche Betriebe deutlich besser abschneiden als österreichische.
Gut 40 Prozent mehr Betriebe als bei der Premiere im Vorjahr nahmen die Serviceleistung in Anspruch. „Das gestiegene Interesse erklären wir uns damit, dass wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern sehr gezielt differenzieren – etwa nach Anzahl der Sterne, Stadt- und Ferienhotellerie, spezifischen Zielgruppen, Österreich und Deutschland, Anzahl der Saisonen oder Betriebsgröße“, sagt Manfred Parigger, Bereichsleiter Finanzdienstleistungen bei der hogast. Das Ergebnis sei eine perfekt auf den eigenen Betrieb zugeschnittene Vergleichsanalyse, die aufzeigt, in welchen Bereichen man sich noch verbessern kann und sollte. Ebenfalls integriert sind die Energiekosten, die in der Hotellerie in Kilowattstunden pro Bett und in Gastronomiebetrieben pro Quadratmeter ausgewertet werden.
Deutsche Betriebe im Schnitt robuster
Die kumulierten Ergebnisse der Auswertung liefern bemerkenswerte Aufschlüsse: Generell weisen hogast-Mitglieder bessere Eigenkapitalquoten auf als z.B. jene Betriebe, die im ÖHT-Bilanzvergleich erfasst sind. Wellnesshotels sind weiter äußerst profitabel, ebenso wie Einsaisonenbetriebe, die beim Gross Operating Profit im Median 39,2% erreichen, während Ganzjahresbetriebe auf nur 19,5% kommen. Überraschend stark präsentierten sich die deutschen Betriebe: Sowohl Eigenkapital als auch Profitabilität liegen im Schnitt deutlich über den österreichischen Werten. Die Hauptkostenpunkte Wareneinsatz und Personal zeigen sich in Deutschland nur geringfügig besser, allerdings liegen die Werte bei sonstigen Kosten wie etwa für Instandhaltung deutlich unter denen in Österreich. „Das lässt darauf schließen, dass österreichische Betriebe wesentlich mehr investieren müssen, um vergleichbar gute Umsätze zu erzielen“, so Parigger.
Die Spirale führt nach oben und unten
Wie schon im Vorjahr zeigt sich, dass dieser Blick auf die relevanten Kennzahlen zum Erfolg führt. Die besten Betriebe sind in allen geprüften Dimensionen top, haben also ihre Zahlen im Griff. Das liegt auch daran, dass sich Trends verstärken: „Wenn man einzelne Faktoren zu wenig beachtet, verschlechtert sich das Ergebnis, damit bleibt weniger Spielraum für jene Investitionen, die es bräuchte um beim Umsatz zuzulegen“, sagt Manfred Parigger. Dieser Aufholbedarf steigert die Ausfallwahrscheinlichkeit und damit die Kosten für die Fremdfinanzierung. Nominal vergleichbare Werte für Waren- und Personaleinsatz nehmen so einen immer größeren Teil der Erlöse ein. Genau aus diesem Grund hat die hogast das Benchmark-System eingeführt: „Mit unserer Auswertung liefern wir einen einfachen und verlässlichen Plan, um mit dem eigenen Betrieb die richtige Spur zu finden und dort schneller voranzukommen, nämlich aufwärts auf der Spirale“, so Parigger.
Wenig Aufwand und hoher Nutzen
„Wie immer versuchen wir unsere Mitglieder auch zeitlich zu entlasten, dementsprechend gering ist der Aufwand bei einer Teilnahme“, erklärt Manfred Parigger. Auch die Aufbereitung der Ergebnisse sei genau durchdacht, um auf einen Blick darzustellen, wie gut der jeweilige Betrieb in den unterschiedlichen Kategorien abschneidet. Die hogast bekommt bei diesem Benchmark-System nur kumulierte Werte, die streng vertrauliche Einzelauswertung erhalten die Teilnehmer direkt von den Finanz-Analysten der URA Research in München, einer unabhängigen Rating-Agentur für den Mittelstand. „Auch mittelständische Unternehmen sollten ihre Kennzahlen unbedingt im Blick haben, denn das Bauchgefühl trügt zwar meist nicht, aber es sagt leider nichts darüber aus, wie gut man wirklich unterwegs ist oder sein könnte“, so hogast-Finanzexperte Parigger.
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