Ernte 2016 – Die Rettung kam im Herbst

Das Weinjahr 2016 hätte turbulenter nicht sein können. Extremer Spätfrost, große Feuchtigkeit aber auch Wasserstress zehrten an den Reben. „Mit dem sommerlichen Herbst nahm der Wein-Krimi 2016 doch noch ein gutes Ende. Wir freuen uns über erstaunliche Qualität“, so Dipl. Sommelier Harald Stollwitzer, Category Manager der Wedl Vinotheken.

Weinernte gut, aber gering
„Das verhexte Frühjahr ließ für das Weinjahr nichts Gutes erwarten. Im Burgenland, der Steiermark oder auch in Pic St.Loup/ Frankreich kam es zu dramatischen Einbußen“, so Stollwitzer über die Weinprognose.

Die anhaltende Feuchtigkeit – beste Voraussetzungen für Pilzbefall – machten vor allem biologisch wirtschaftenden Betrieben zu schaffen. Mehltau, Hagel und tagelanger Spätfrost zerstörte zum Teil gesamte Lagen, wenn nicht Ernten. Erst als sich im Spätsommer das Wetter besserte, wendete sich das Blatt zum Guten. Durch die durchwegs trockenen Herbsttage konnte ansprechende Traubenqualität eingefahren werden, mit fruchtbetonten, balancierten und homogenen Weinen.

Die österreichische Weinernte zeigt sich durchwachsen: In Niederösterreich war der Veltliner stabiler und unempfindlicher gegenüber dem Wetter als der Riesling. Die Steiermark fährt auf Grund von massivem Frost und Hagel Mitte August eine mehr als geringe Ernte ein. Das Burgenland erfreut sich bei den Rotweinen guter Qualität, jedoch über eine geringe Ausbeute vor allem im Mittel- und Südburgenland.

Italien, Frankreich, Spanien und Portugal jubeln
„Im Gegensatz zu Süditalien freuen sich das Piemont, Veneto und Südtirol über ein herausragendes Weinjahr, große Erntemengen und hervorragende Qualität. Die Toskana meldet elegante, frische Weine – vor allem der Sangiovese ist perfekt gelungen“, so Stollwitzer. Das Languedoc, südliche und nördliche Rhône glänzen mit hochfärbigen, ausdrucksstarken Rotweinen und Erntemengen im Mittel. Elsass und Loire können nur mit geringen Erntemengen rechnen. Spanien und Portugal freuen sich nach dem schwachen Jahrgang 2015 über große Mengen, gute Reife und wenig Fäulnis.

So positiv wie im Süden fällt die Ernte im „Norden“ nicht aus: In Deutschland sind ausdrucksstarke Rieslinge und langlebige Burgunder zu erwarten. Jedoch sind durch Pilzeinfall große Ausfälle in den Weingebieten an der Mosel und im Rheingau zu verzeichnen.

Die Trends 2017: Vegan, Bio und zurück zur Natur
„Wie im Lebensmittelhandel kann man auch beim Wein einen eindeutigen Trend zu biologischen Anbau erkennen. Bio heißt jedoch nicht, dass sich der Geschmack von konventionellen Weinen abhebt: Im Wesentlichen bestimmen immer noch das Rebstockalter, Standort und Sortenqualität die Art und den Stil eines Weines“, so Stollwitzer. Der Vegan-Trend ist nun auch bei den Winzern angekommen. Keine tierischen Eiweiße zu verwenden, beeinflusst die Arbeitsweise nur bedingt: Klärung mittels Kalk und ähnlichen Mineralstoffen funktioniert klaglos.

„Natural bzw. Orange Wines sind eine intensive Spielwiese für Naturfans und Weinforscher“, klärt Stollwitzer über den Trend des Naturweins auf. Die Begriffe Orange Wine bzw. Natural Wine werden oft synonym verwendet und beziehen sich auf die "vierte Weinfarbe": Es geht dabei meist um Weißweine, die wie Rotweine hergestellt werden. Die maischevergorenen Weißweine werden in der Regel naturbelassen (biologisch oder biodynamisch) hergestellt – daher auch der Begriff Natural Wines.

Erlesenes aus den Weinkellern der Welt
Der Experten-Tipp aus dem Hause Wedl von Harald Stollwitzer: „Seien Sie so vielfältig wie der Wein und probieren Sie Neues! Der momentane Trend geht zu Roséweinen mit Provence Charakter: ein zwiebelfarbener Rosé mit guter Struktur und wenig Säure. Er ist nicht nur als Aperitif, sondern auch als Speisebegleiter geeignet und überzeugt mit seiner Würze auch den anspruchsvollen Herren.“

Die Sommeliers der Vinotheken Wedl beraten Sie gerne – egal, ob zum Kauf von Einzelflaschen oder zu Kellereindeckungen. Wer auf der Suche nach den Weintrends ist, wird fündig: Naturbelassene Orange Wines, Bio Weine aus nachhaltiger Landwirtschaft, würzige Roséweine oder etwa veganer Wein. Die Sommeliers empfehlen: Nutzen Sie die Vielfalt an ausgewählten Weinen – noch nie hat es so viele spannende Weine wie jetzt gegeben.

www.wedl.com