Bittergetränke auf Erfolgskurs


Ein Interview mit Christoph Humer, dem Geschäftsführer der Lobsters GmbH., dem ersten und bislang einzigen österreichischen Produzenten von kalorienarmen Bittergetränken.

Herr Humer, was bedeutet der Markteinstieg des größten Energydrink-Herstellers in den Bittergetränkemarkt für Sie als österreichischen Hersteller?
Wir sehen den Markteinstieg von Red Bull sehr positiv und freuen uns, dass der heimische Bittergetränkemarkt weiter belebt wird. Davon werden auch wir als österreichischer Hersteller profitieren. Uns ist vor allem wichtig, dass unsere Kunden wissen, was in Lobsters steckt, nämlich Qualität, d.h. 100 % natürliche Zutaten und weniger Zucker. Wir werden sehen, mit welchem Rezept Red Bull überzeugen will.

Die Geschmacksrichtung „Bitter“ entwickelt sich in Deutschland seit Jahren sehr erfolgreich, wie sehen Sie die Perspektiven in Österreich?
Im Wesentlichen wurde die Geschmacksrichtung „Bitter“ in den letzten Jahren durch die Gin Tonic Thematik wieder aktiviert. Davon profitieren auch die übrigen Produkte des klassischen Bittergetränke-Sortiments: Bitter Lemon und Ginger Ale. Auch innovative Neukreationen bereichern und erweitern neuerdings das Bitter-Segment. Ob der Trend auch spürbar in Österreich um sich greifen wird, bleibt abzuwarten, aber dem Bitter-Segment wird in letzter Zeit auch medial eine hohe Aufmerksamkeit geschenkt.

Was genau steckt in Bitterlimonaden und welche Zutaten verwenden Sie?
Wie der Name schon sagt ist in den Getränken immer ein „Bitter-Anteil“ vorhanden. Beim Tonic Water macht das der Inhaltsstoff Chinin aus der Rinde des Chinarindenbaums. Der ist auch im Bitter Lemon enthalten, wenn auch weniger als im Tonic Water. Ein hoher Anteil an Zitronen- und Limettensaft ergeben beim Bitter Lemon den erfrischenden Kick. Im Ginger Ale ist der Hauptbestandteil Ingwer und aufgrund der Beimengung von Zitronensaft wird auch dieses Getränk in das Bittersegment eingereiht.

Lobsters verwendet ausschließlich natürliche Zutaten, das heißt dass alle Grundstoffe für die Erzeugung aus einem zu 100% natürlichen Rohstoff hergestellt werden. Eine Innovation ist das Produkt Lemon Mint, Zitronensaft mit Minz-Geschmack, welches im deutschsprachigen Raum nur von Lobsters angeboten wird.

Sehen Sie in dieser natürlichen Zutatenliste und der deutlichen Reduktion von Zucker ihr Erfolgsrezept?
Unser Motto lautet: Weniger Zucker – mehr Geschmack. Durch die Verwendung des natürlichen Süßungsmittel Stevia konnte Lobsters bei allen Produkten den Zucker auf mehr als 50 Prozent im Vergleich mit anderen Herstellern reduzieren. Das hat mehrere positive Effekte, zum einen sind die Getränke pur wirklich erfrischend und zum anderen überdecken sie als Filler den Eigengeschmack der Spirituose nicht.

Die Lebensmittelindustrie setzt überall vermehrt Zucker zu, damit es dem Konsumenten besser schmeckt. Aber: Das ist doch widersinnig! Wenn viel Zucker drin ist, wird der eigentliche Geschmack komplett von der Süße überlagert. Lobsters setzt seit Anbeginn auf das Alleinstellungsmerkmal weniger Zucker und die Konsumenten honorieren dies in hohem Maße.

Was wird im „Bio-Getränk“ Organics enthalten sein, wie schätzen Sie das ein?
Nachdem das „Simply Cola“ von Red Bull auch der neuen Marke „Organics by Red Bull“ zugeordnet wird, gehe ich davon aus, dass die Organics Bittergetränke ebenfalls dem Slogan „All natural – all …“ entsprechen werden. Ich gehe davon aus, dass die Geschmacksausrichtung dem Geschmack bestehender Bittergetränke -Marken ähnlich sein wird.

Wie wird es bei Lobsters weitergehen, sind weitere Produkte oder der internationale Vertrieb geplant?
In Österreich eine Bittergetränke-Marke zu kreieren und auch hier umzusetzen ist uns ein großes Anliegen. Die Wertschöpfung bleibt im Land, darauf sind wir sehr stolz. Vorerst müssen wir unsere Hausaufgaben in Österreich erledigen, aber wir schauen bereits über die Grenzen Österreichs und sind in Verhandlungen, um eine Internationalisierung voranzutreiben. Der Umstand, dass in vielen Ländern wie Frankreich, Ungarn und Mexiko die „Zuckersteuer“ bereits umgesetzt wurde und weitere wie z.B. England und Deutschland folgen werden, verschafft Lobsters einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil.

www.lobsters.at