Seltenes Gastspiel der Wiener Sängerknaben in den Swarovski Kristallwelten

Am 18. August 2017 ist ein Chor der Wiener Sängerknaben unter Leitung von Kapellmeister Luiz de Godoy erstmalig in den Swarovski Kristallwelten zu hören. Dafür wurde ein brilliantes Kurzprogramm entwickelt.

Sie kommen aus Österreich, aus Albanien, Bosnien, China, Irland, Japan, Korea, Russland, Serbien, aus der Türkei – und ihr Kapellmeister ist Brasilianer: der Mozartchor der Wiener Sängerknaben, einer von vier Tourneechören des wohl berühmtesten Knabenchors der Welt. Nach einer großen Japan-Tournee mit 35 Konzerten und einem emotionalen Auftritt beim Formel 1 Grand Prix in Spielberg kann man die Knaben im August in Wattens in einem eigens entwickelten Kurzprogramm erleben.

Kapellmeister Luiz de Godoy erklärt dazu: „Für Wattens haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht; es sollte funkeln und brillieren, die verschiedenen Facetten von Chormusik beleuchten – wie eine musikalische Art von Wunderkammer.” Und so liefern die 23 jungen Gesangstalente im Forum der Swarovski Kristallwelten gleich zweimal um 18 und um 20 Uhr ein 40-minütiges Feuerwerk an schillernder Musik – darunter ein Mozart-Kanon, eine spitzbübische Karnevals-Farce aus dem 16. Jahrhundert, ein jubelndes Stück von Couperin und Bernsteins augenzwinkernd-frechem Lied „I Hate Music” – natürlich nicht.

Die singenden Globetrotter im Alter von zehn bis vierzehn Jahren freuen sich schon auf das Konzert in den Swarovski Kristallwelten und auf die Möglichkeit, den Riesen mit all seinen Besonderheiten zu erkunden: Mirko möchte gerne den Kristalldom mit seinen Spionspiegeln genauer unter die Lupe nehmen, Jan interessiert sich mehr für die Eisgasse. Emmet findet es „ziemlich cool, dass man so viele verschiedene Sachen mit Kristall machen kann”. Und Jetmir mit der lauten Stimme hofft, dass die Akustik in den Swarovski Kristallwelten für ein entsprechendes Echo sorgt: „Ich stelle mir das vor wie in einer Kirche. Da klingt Musik immer besonders.”

Die Wiener Sängerknaben wurden vor über 500 Jahren als Chor von Kaiser Maximilian I. gegründet. Schon damals gehörte Reisen zum Alltag der Knaben – der Chor begleitete seinen Dienstherrn zu Reichstagen nach Augsburg, Speyer oder Worms. Die Knaben waren damals schon sehr international aufgestellt: Sie kamen aus den Niederlanden, aus Flandern und aus Österreich.

Meet & Greet mit den jungen Gesangstalenten
Im Vorfeld der beiden Konzerttermine am 18. August 2017 gibt es um 16:30 Uhr die Möglichkeit die jungen Gesangstalente aus Wien bei einem Meet & Greet näher kennenzulernen und mehr über ihre Geschichte, Traditionen und den Alltag eines Chorknaben im dunkelblauen Matrosenanzug zu erfahren. Aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl wird um die Voranmeldung unter swarovski.events@swarovski.com gebeten. Der Eintritt ist frei. Tickets sind noch erhältlich bei allen oeticket Vorverkaufsstellen, im oeticket Center Innsbruck, Tel. +43 512 341034, und auf www.oeticket.com.

Die Wiener Sängerknaben
Die Wiener Sängerknaben sind über 500 Jahre alt; der älteste Hinweis auf einen Knabenchor in der Wiener Hofburgkapelle datiert auf das Jahr 1296. 1498, vor mehr als einem halben Jahrtausend, verlegte der spätere Kaiser Maximilian I. seinen Hofstaat nach Wien – natürlich auch seine Hofkapelle. Damit hatte Maximilian den Grundstein für die Wiener Sängerknaben gelegt. Über die Jahrhunderte zog der Wiener Hof berühmte Musiker wie Gluck, Salieri, Mozart oder Bruckner an. Joseph Haydn und Franz Schubert waren selbst Chorknaben. Bis 1918 sang der Chor ausschließlich für den Kaiserhof; nach dem Ersten Weltkrieg wurden aus den kk Hofsängerknaben die Wiener Sängerknaben. Seit 1926 haben 2482 Sängerknaben an die 1000 Tourneen in 98 Länder unternommen, dabei wurden mehr als 27.000 Konzerte gesungen.

Heute sind die Wiener Sängerknaben ein privater, gemeinnütziger Verein. Rund 100 aktive Sängerknaben zwischen neun und vierzehn Jahren singen in den vier Konzertchören. Jeder der Chöre verbringt neun bis elf Wochen des Schuljahres auf Tournee. Zusammen absolvieren die Chöre jährlich knapp 300 Auftritte vor fast einer halben Million Zuschauern. Die Wiener Sängerknaben bereisen nahezu die ganze Welt. Als Hofmusikkapelle pflegen sie mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker und des Wiener Staatsopernchores eine kaiserliche Tradition: Seit 1498 musizieren sie regelmäßig in der Hofburgkapelle. Im MuTh, ihrem eigenen Konzertsaal, kann man die Wiener Sängerknaben mit ihren neuesten Programmen, mit Messen, Weltmusik und in eigenen Kinderopern erleben.

Das Repertoire der Wiener Sängerknaben reicht vom Mittelalter bis heute. Schwerpunkte sind Motetten und Lieder, sowie eigene Arrangements von wienerischer Musik. Jedes Jahr wirken die Sängerknaben bei großen Konzerten berühmter Orchester mit, unter Dirigenten wie Christian Arming, Pierre Boulez, Zubin Mehta, Riccardo Muti. Besondere Highlights sind die Mitwirkungen beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, zuletzt 2016 unter Leitung von Mariss Jansons.

Die erste Tonaufnahme der Sängerknaben entstand 1907; seither entstanden 43 Schellacks, 55 Singles, 128 LPs und 150 Cds. Die zweimaligen Grammy-Gewinner sind auf allen großen Labels vertreten. Seit 2015 sind die Wiener Sängerknaben bei Deutsche Grammophon unter Vertrag.

26 Filme – darunter Walt Disneys “Almost Angels” (1960) – und 17 TV-Dokumentationen belegen die Popularität des Chores. 2008 begann die Zusammenarbeit mit Regisseur Curt Faudon; drei große Musikfilme sind entstanden. Auf den preisgekrönten Film „Silk Road” folgten „Bridging the Gap“ und „Songs for Mary“. „Gute Hirten“, der neueste Film, für den die Wiener Sängerknaben am Polarkreis mit Sami-Hirten und in Afrika mit Massai-Kriegern sangen, kommt im Herbst in die heimischen Kinos.

Rund 300 Kinder und Jugendliche besuchen die Schulen der Wiener Sängerknaben. Seit 2010 gibt es eine Oberstufe für Jungen und Mädchen mit Schwerpunkt Gesang. Die Schule ist die einzige ihrer Art. Etwa ein Viertel der Schüler ergreift künstlerische Berufe; sie werden Komponisten, Dirigenten, Sänger oder Instrumentalisten.

www.wsk.at