HOGAST-Symposium 2017 Eine Veranstaltung im Zeichen von Inspiration, Genuss und Magie

Das 23. HOGAST-Symposium am 17. und 18. Oktober bot einmal mehr wertvolle Inspirationen für rund 800 Mitglieder und Partner. Höhepunkt in diesem Jahr war der Auftritt der Mentalmagie-Weltmeister Thommy Ten und Amélie van Tass bei der Abendgala, die zudem mit einem kulinarischen Wettstreit heimischer Koch-Talente überzeugte.

Tagsüber lieferten Top-Referenten Einschätzungen, Erklärungen, Tipps und Ausblicke zu Themen, die Hotellerie und Gastronomie bewegen. Alfons Haider schlüpfte bei der diesjährigen HOGAST-HAGLEITNER-Gala in die Rolle des Ringrichters und Sous-Chefs bei einem viergängigen Wettstreit junger HOGAST-Mitglieder: Philip
Rachinger vom Mühltalhof (OÖ), Hartmuth Rameder und Erwin Windhaber von der Hofmeisterei Hirtzberger (NÖ), Michael Ploner vom Alpen Comfort Hotel Central (T) und Peter Troißinger jun. vom Restaurant-Kunsthotel Malerwinkl (St) kredenzten jeweils eine ausgefallene Kreation, die von den Gästen allesamt begeistert  aufgenommen wurden. Ebenso wie die unfassbaren Tricks von Thommy Ten und Amélie van Tass, die schon ein Millionenpublikum in der TV-Show „America’s got Talent“ zu verzaubern wussten. Nach diesem Abend mit solch überzeugend präsentierten Mental-Kunststücken war klar, wie die zwei gebürtigen Niederösterreicher in den USA den phänomenalen zweiten Platz erreichen konnten. Staunende Gesichter und tosender Jubel zeichneten den Auftritt aus.

Lehren aus Philosophie, Ökonomie, Shaolin-Kampfkunst und Digitalisierung
Tagsüber stand nicht Magie, sondern Wissen im Zentrum: Bei vielen Gesprächen mit den anwesenden Lieferpartnern zu den neuesten Produkten, aber vor allem in den Vorträgen von Top-Speakern, die ServusTV-Nachrichtenchefin Katrin Prähauser souverän moderierte. In diesem Jahr waren der Philosoph Wilhelm Schmid, der Ökonom Clemens Fuest, der Kampfsport-Experte Marc Gassert und der Internetaktivist Daniel Domscheit-Berg zu Gast in Salzburg. „Wir haben erneut Experten mit internationaler Geltung nach Salzburg geholt, die jeden Teilnehmer auf die eine oder andere Art weiterbringen – sei es mit dem Unternehmen oder persönlich“, so  HOGAST Geschäftsführerin Barbara Schenk über das Erfolgsrezept der Veranstaltung rund um die alljährliche Generalversammlung der Einkaufsgenossenschaft für Hotellerie und Gastronomie. Möglich wurde die Veranstaltung durch die Unterstützung der Lieferpartner; in diesem Jahr war insbesondere HAGLEITNER, METRO und Melitta für deren großzügiges Sponsoring zu danken.

Probier’s mal mit Gelassenheit
Mit dem Philosophen und Bestsellerautoren Wilhelm Schmid rückte in diesem Jahr das Thema Gelassenheit in den Mittelpunkt. Egal, ob es in Zukunft um digitale  Umbrüche gehe oder um wiederentdeckte analoge Erfahrungen – stets sei dabei Gelassenheit wichtig, sie mache das Leben leichter und reicher, so Schmid. Mit Wortwitz und dem logisch-strukturierten Denken, das dem Philosophen eigen ist, nannte er sieben Punkte, wie man der Unruhe des Lebens entgegenarbeiten kann: Es gelte unterschiedliche Lebensphasen zu kennen und zu respektieren, das Älterwerden ernst zu nehmen, Gewohnheiten zu verstehen und zu pflegen, allerlei Lüste zu genießen, die Hinnahmefähigkeit zu steigern, Berührungen zu suchen und Beziehungen zu pflegen. „Der Weg zu mehr Gelassenheit führt zu einem Zukunftsprinzip, das man nicht wichtig genug nehmen kann“, sagte Wilhelm Schmid zu seinem großen Thema.

Krisenherde im Blick – Arbeitsmarkt, Brexit, Trump und Eurozone
Als Präsident des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts ifo wusste Clemens Fuest anschließend mit seriösen Einschätzungen und Erklärungen zur Wirtschaftslage zu überzeugen. So sei der österreichische Arbeitsmarkt erstaunlich robust, wenn man das enorme Bevölkerungswachstum einbeziehe. Zum Brexit erläuterte er, dass es eine längere Übergangsfrist bräuchte, aber selbst ohne Einigung sei die Trennung sowohl für die verbliebene EU als auch für Großbritannien verschmerzbar. Die Sorgen vor einem drohenden uni- oder multilateralen Handelskrieg ausgehend von den USA zerstreute er mit entsprechenden Szenarioberechnungen, die zeigen, dass die USA viel stärker betroffen wären als die EU-Staaten. In bester ifo-Tradition kritisierte Fuest zum Abschluss die Anleihenkäufe durch die EZB: „Diese gemeinsame Haftung ohne Kontrolle ist so, als würden alle in diesem Saal eine Kreditkarte zu einem Konto bekommen, für das wir gemeinsam haften – das ist einfach nicht vernünftig“, so der Wirtschaftsforscher.

Erfolgsfaktor Disziplin ist trainierbar
Am zweiten Tag eröffnete der Kampfsport- und Asien-Experte Marc Gassert den Teilnehmern Wege zu mehr innerer Disziplin, die er als einen Schlüssel zu Erfolg und Zufriedenheit sieht. Als einer von bisher nur fünf westlichen Schülern im Shaolin-Kloster konnte Gassert wertvolle Lektionen und viele praktische Tipps liefern. Entscheidend dabei sind biologische Faktoren, individuelle Werte und vor allem Willenskraft. Letztere ist für den fernöstlich geprägten Gassert eine Art Muskel, den es täglich zu trainieren gelte. Auf der chemisch-biologischen Ebene wirken Schmerz kaschierende Endorphine, das belohnende Dopamin, das Glückshormon Serotonin und das Bindungshormon Oxytocin mit: „Diesen Cocktail kann man einfach beeinflussen, indem man das Innenohr stimuliert – zum Beispiel beim Trampolinspringen oder Schaukeln“, so Marc Gassert.

Digitalisierung hat gerade erst begonnen
Daniel Domscheit-Berg gehörte zum Gründungsteam der Aufdeckerplattform WikiLeaks und gilt heute als eine Instanz, wenn es um die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft geht. In seinen Vortrag spannte er den Bogen von der Erfindung des Buchdrucks bis zu derzeitigen Entwicklungen wie autonomen Taxi-Drohnen oder 3D-Druckern, die ganze Hochhäuser Etage für Etage drucken können. Die Umbrüche seien in Gutenbergs Zeiten ebenso radikal gewesen wie sie sich jetzt abzeichnen, nur, dass heute alles viel schneller passiere. Domscheit-Berg hält unsere Gesellschaft schlicht für nicht vorbereitet für diese Umwälzungen: „Wir leben derzeit in einem Möglichkeitsfenster, in dem wir als Gesellschaft eine Vision entwickeln sollten, wie wir leben wollen, wenn die Grenzkosten in der Produktion von Wohlstand gegen Null sinken“, sagte er. Er forderte die Teilnehmer auf, Teil einer Lobby für die Zukunft zu werden – und sich so für neue Ansätze bei der Wohlstandsverteilung, in der Bildung, der Energieproduktion oder der Mobilität stark zu machen.

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