Arbeitskleidung richtig pflegen – so geht’s


Flüssig- oder Pulverwaschmittel, Normal- oder Schonwaschgang: Die richtige Pflege der Firmen-Arbeitskleidung ist oft heikler als gedacht. Will man die Arbeitskleidung lange haben und dabei vor allem gut erhalten, dürfen bei der Reinigung keine Fehler passieren. Andreas Toferer, langjähriger Experte in Sachen Corporate Fashion, spricht über die häufigs-ten Irrtümer und gibt hilfreiche Tipps zur richtigen Pflege.

Flüssig- vs. Pulverwaschmittel
Flüssigwaschmittel sind ideal für farbige oder dunkle Kleidungsstücke, da sie keine Rückstände von weißem Pulver hinterlassen. Waschmittel dieser Art enthalten allerdings Konservierungsmittel, um sie haltbar zu machen: „Daher sollte man auf eventuelle Allergien in der Belegschaft genau achten“, empfiehlt Toferer. Flüssigwaschmittel enthalten kein Bleichmittel, was einerseits zur schlechteren Entfernung von bleichbaren Flecken wie Rotwein führt, aber auch dazu, dass weiße Wäsche schneller vergraut. „Man verwendet bei heller oder weißer Wäsche stets Pulverwaschmittel“, so der Experte. Eine weitere Alternative sind Colorwaschmittel in Pulverform – um Rückständen dabei zu entgehen, hilft nur eine genaue Dosierung. Bei Wolle oder Artikeln mit Wollanteil sollten diese Color- oder spezielles Wollwaschmittel verwendet werden.

Etikett beachten
„Das Etikett nicht zu beachten, ist immer noch einer der häufigsten Fehler bei der Pflege von (Arbeits-)Kleidung“, mahnt der Salzburger Experte für Corporate Fashion. Bei Kleidungsstücken mit unterschiedlichen Stoffen bestimmt das „schwächste Glied“ die Pflegeauszeichnung: „Unser Mo-dell ‚Strengen‘ besteht beispielsweise an der Vorderseite aus Loden, das ist zu 100 Prozent Wolle. Dadurch darf das gesamte Gilet nur im Wollwaschgang gewaschen werden“, erklärt Toferer. Generell gilt: Die Wäsche sollte nach Farben sortiert werden und schonender ist immer die Wäsche von links.

Zu hohe Drehzahlen vermeiden
„Der Schleudervorgang ist wichtig und wirkt sich enorm auf den Zustand der Arbeitskleidung aus. Zu hohe Drehzahlen können elastische Fasern zerstören, der Stoff leiert dadurch aus und Wolle kann verfilzen“, so Toferer, Geschäftsführer von Toferer Textil. Sind die Drehzahlen beim Wasch- oder Schleudergang zu hoch, können darüber hinaus auch noch Falten entstehen, die man kaum mehr wegbekommt.

Vorsicht beim Trocknen
Einen Trockner sollte man nur benutzen, wenn die Pflegekennzeichnung dies vorsieht. Ist das nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass die Kleidung einläuft und Fasern zerstört werden. Stoffe wie Wolle oder Strickstoffe trocknen von Natur aus schnell und können somit leicht luftgetrocknet werden. Oberbekleidung und Stoffe wie Softshells können in der Regel bei niedrigen Temperaturen im Trockner getrocknet werden. „Kaltluft-Trockner kann man allerdings ruhig außen vor lassen, weil Wärme beim Trocknen ein wichtiger Aspekt ist. Dadurch wird die Kleidungsoberfläche wieder re-aktiviert“, ergänzt der Experte Toferer.

Waschprogramme unterscheiden
„Generell wird die Waschanleitung oft missachtet, dabei gibt es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Waschprogrammen“, regt Toferer an. Ein flacher Strich unter dem Waschbottich-Symbol auf der Pflegekennzeichnung verdeutlicht die Behandlung. Kein Strich unter dem Wasch-bottich steht für einen Normalwaschgang, ein Strich verdeutlicht Schonwaschgang / Feinwäsche, zwei Striche stehen für Wollwaschgang. Besonders heikle Stoffe sollten mit Handwäsche gereinigt werden: Das wird durch zwei Striche, ein Handsymbol oder dem Buchstaben „H“ im Bottich verdeutlicht.

Im Zweifelsfall: betriebliche Reinigung
Ob die Wäsche nun vom Mitarbeiter selbst oder direkt im Unternehmen gereinigt wird, ist Vereinbarungssache. „Es ist bei heiklen Materialien zu empfehlen, die Reinigung der Einfachheit halber gesammelt im Betrieb abzuwickeln. Das spart dem Mitarbeiter zusätzlichen Aufwand und senkt außerdem das Risiko von Missverständnissen bei der Reinigung“, empfiehlt Toferer. Die Kosten für die Reinigung, sei sie nun selbst durchgeführt oder von einer Reinigungsfirma, kann schluss-endlich sogar steuerlich abgesetzt werden.

www.toferer.at