Die Herausforderungen der Hotellerie: Von Open Pricing Strategien bis zu Science-Fiction im Hotelzimmer


Auf der Hotel Optimal #3 am 11. Oktober 2018 im Palais Hansen Kempinski in Wien trafen sich HotelmanagerInnen und ExpertInnen aus Touristik und Hotellerie und diskutierten über die aktuellen Herausforderungen der Branche. Der Spannungsbogen der von Gudrun und Alexander Ghezzo organisierten Konferenz reichte von strategischen Potentialen des Hotel Standorts Wien bis zu praktischen Umsetzungen von digitalen Lösungen, ohne dabei den Kontakt zu den Gästen zu verlieren.

Wien im Wettbewerb um Hotelgäste
Der Konferenztag startete mit der Frage: Wie kann Wien sich im Wettbewerb um Hotelgäste mit anderen Städten behaupten? Matthias Koch, Geschäftsführer des Fachverbandes Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich, Dominic Schmid, Cluster General Manager der NH Hotels Wien und Horst Traxler, Abteilungsleiter Real Estate Asset Management des Flughafen Wien waren sich einig, dass Wien – mit seinem Status als eine der lebenswertesten Städte der Welt – noch großes Wachstumspotential hat. Eine der großen Schwächen von Wien ist das Fehlen einer wirklich großen zusammenhängenden Eventfläche mit Kapazität für bis zu 15.000 Personen. So ziehen viele Großveranstaltungen an Wien vorbei.

Sylvia Unger, Direktor des roomz vienna, berichtete über die aktuellen Anforderungen im Event Business und über Trends, die noch nach Science-Fiction anmuten, wo Virtual Reality und Hologramm die echte Begegnung ablösen. Und mit Digitalisierung ging es weiter:

Florian Augustin von Hotelpartner Yield Management brachte es auf den Punkt: Hotels wollen Direktbuchungen fördern, suchen sich aber keine Technologiepartner. Hoteliers wollen Trends erkennen, um die Roomrate dynamisch zu steuern, investieren aber nicht in Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen. Er berichtete, dass Hotels ihre Zimmerpreise durchschnittlich um 28% steigern könnten.

Risiken im Hotel-Gebäude
Fast wie aus einem Horrorfilm entnommen waren so manche Bilder, die Susanne Draxler, Geschäftsführerin von Blue Waters, an die Wand warf. Sie zeigten den Zustand einiger Trinkwasseranlagen in Gebäuden. Ein brisantes Thema, wo doch Jahr für Jahr die Erkrankungen durch Legionellen zunehmen. Ivo Lagler von der FSS Consulting machte auch gleich klar: Eigentümer und Manager haften dafür. Er wusste aus der Praxis zu berichten, dass Hotels auch schon wegen nicht eingehaltener Brandschutzbestimmungen geschlossen wurden.

Die Zukunft der Hotel Immobilie
In die Zukunft der Hotelimmobilie führten Erich Bensichek, Eigentümer der Blaue Lagune, Christian Pillwein, Leiter der Gebäudeautomation bei Beckhoff Österreich, Helmut Senfter, Geschäftsführer bei Inno-Cube und Helmut Koch, Eigentümer der Key&Card. Modular gebaut, intuitiv steuerbar und effizient wird das Hotel der Zukunft sein, sodass sich der Hotelier auf seine Gastgeber Rolle konzentrieren kann. Und wenn es um Optimierungen im Betrieb geht, kann man diese im BIM Modell – dem digitalen Zwilling – zuerst mal simulieren, so Steffen Robbi, Business Manager Energy Technology in Buildings des AIT – Austrian Institute of Technology.
Die Abschluss-Keynote von Gudrun Ghezzo konzentrierte sich auf das Thema Mitarbeiterführung. Die zentrale Message: Führungskräfte müssen sich Zeit nehmen, um ihren Führungsaufgaben nachzukommen und auch über ihre Rolle nachzudenken und sie zu entwickeln. Dann schafft man auch im schnelllebigen und fordernden Hotelalltag Mitarbeiterbindung und Teamgeist.

Weiterbildung und Qualifizierung sind wesentliche Bausteine der Zukunftssicherung – und dazu trug die Hotel Optimal #3 ihr Scherflein bei.
Termin für die Hotel Optimal #4 ist der 17. Oktober 2019.

www.ghezzo.at