TravelCulture 2018

Mit einem neuen Format bereichert Oberösterreichs Landeshauptstadt Linz das internationale Angebot an touristischen Kongressen. Im Zentrum von TravelCulture steht der interdisziplinäre Dialog zwischen Kultur und Tourismus. Wie können Institutionen und Initiativen beider Sphären so zusammenarbeiten, dass für Besucher und Einheimische Mehrwert entsteht? Welche Herausforderungen sind dabei zu bewältigen? Geführt wird der Dialog entspannt, auf Augenhöhe und unter Einbindung der Teilnehmer. TravelCulture ersetzt die zermürbende Aneinanderreihung von Fachvorträgen durch begeisternde Key-Notes, Workshops und Vernetzungsangebote. Veranstaltungsorte wie das Musiktheater, die Tabakfabrik und das Ars Electronica Center sowie ein Linz-piriertes Kulturprogramm garantieren hohe Aufenthaltsqualität.

Das biennal konzipierte Kongressformat richtet sich an Verantwortungsträger und helle Köpfe im Tourismus sowie im Kulturbereich. Getreu dem Slogan der Stadt,  „Linz verändert“, verspricht ihnen TravelCulture eine Oase der Inspiration und des Innehaltens. Eine Begegnungszone, wo die Geschwindigkeit des touristischen Wettbewerbs gedrosselt wird. So bleibt Raum und Zeit für prinzipielle Frage- und Themenstellungen: etwa nach dem Wie und Warum von Kooperationen, nach der Wechselbeziehung von Gästen und Publikum, oder nach der Zukunft des Reisens angesichts von „Overtourism“ und dem Leidensdruck der Bevölkerung in  touristischen Hotspots.

Ein neuer Tourismus-Kongress – warum?
Braucht es im internationalen Konzert von Fachtagungen, Messen und Kongressen überhaupt noch ein neues Format? Und wenn ja, was kann dessen  unverwechselbares Versprechen sein? Georg Steiner, Tourismusdirektor der Stadt Linz, erläutert: „Kaum eine Branche ist so schnelllebig wie der Tourismus. Tourismus im 21. Jahrhundert muss jedoch für Einheimische, Betriebe, Mitarbeiter wie auch Gäste einen Mehrwert bieten. Nie da gewesene Gästezahlen werden zur Belastung. Die Branche konzentriert sich mehr denn je auf wenige Punkte. Es fehlen Narrative, durchgehendes „Storytelling“ sowie Strategien von Entzerrung. Genau hier setzt TravelCulture an: Wir bieten Motivationsschübe für Vorund Querdenker. Wir loten sinnvolle – überregionale und transdisziplinäre – Kooperationen aus. Wir ermöglichen gemeinsames Arbeiten, sorgen für inspirierende Begegnungen und Wissenstransfer auf Augenhöhe. Und wir unternehmen alles, damit sich die  Kongressteilnehmer wohlfühlen.“

Warum (in) Linz?
Als UNESCO City of Media Arts positioniert sich Linz als moderne, dem zeitgenössischen Kulturschaffen zugetane, lebendige und offene Stadt. Linz ist eine typische  Vertreterin der „Second Cities“, jener Städte also, die aus dem Schatten touristischer Megadestinationen (Paris, Barcelona, Venedig, …) heraustreten, weil sie sie ein eigenständiges Profil entwickeln und nicht zuletzt in den sozialen Medien als Geheimtipps weiterempfohlen werden. Der Besuch von Second Cities ist Teil der Identitätskonstruktion jener, die auf „die feinen Unterschiede“, also auf die Akkumulation symbolischen Kapitals Wert legen.

In Linz sorgt die Verknüpfung von künstlerischer, wissenschaftlicher und technologischer Zeitgenossenschaft mit einem vielfältigen kulturellen Erbe und hoher  Lebensqualität für Bonuspunkte bei den Touristen. Das Ars Electronica Center, das Lentos Kunstmuseum, eines der modernsten Musiktheater Europas, das Kultur- und Innovationslabor Tabakfabrik, der Pöstlingberg, die Grottenbahn und der „Höhenrausch“ sind bekannte Attraktionspunkte in Linz. Zugleich fungieren sie als Symbole für die Identifikation der Bewohner mit ihrer Stadt.

Wer soll angesprochen werden?
Die bei TravelCulture forcierte Kultur des Zusammenarbeitens versteht sich auch als Einladung an die Besucher der Konferenz. Das sind vor allem Verantwortliche in  den Bereichen Tourismus und Kultur, junge Menschen in einschlägigen Ausbildungen sowie alle, die an kreativer Weiterentwicklung und Veränderung interessiert sind.

Wer sind die Impulsgeber und Querdenker?
Selbstverständlich lebt ein Kongress von der Attraktivität seines Programms. TravelCulture setzt dabei auf eine Vielzahl an Vermittlungsformen – und auf Key-Note-Speaker, die keine Scheu vor prinzipiellen Fragestellungen haben und die Grundprobleme des weltweiten Tourismus ansprechen. Stichworte: „Overtourism“,  „Entfremdung von Bewohnern und Besuchern“, oder das Spannungsverhältnis von künstlerischer Produktion, Kulturinstitutionen und Standortmarketing. TravelCulture verzichtet weitgehend auf das bei Tourismuskongressen übliche Schaulaufen der Destinationen und etabliert stattdessen eine „Culture of Collaboration“: voneinander lernen, sich gut (miteinander) unterhalten, einander begeistern und – wo immer möglich – Zusammenarbeit üben. Das gilt auch für die hochkarätigen internationalen  Referenten und Impulsgeber, die sich einer ausführlichen Diskussion mit dem TravelCulture-Teilnehmern stellen werden:

  • Annika Hampel, Direktorin und wissenschaftliche Leiterin des Africa Centre Freiburg / Universität Freiburg im Breisgau
    In einer globalisierten Welt sind Kooperationen nicht mehr wegzudenken. Sie werden sogar politisch gefordert, insbesondere in der Kulturpolitik. Annika Hampel spricht darüber, wie diese Kooperationen in den Künsten tatsächlich funktionieren können.
  • Barbara Neuhofer, Studiengang Innovation & Management im Tourismus / Fachhochschule Salzburg
    Warum braucht es Innovationen im Tourismus? Barbara Neuhofer, Spezialistin für Experience Design, erzählt über Zukunftsstrategien im Marketing 4.0 und Kooperation im digitalen Zeitalter.
  • Miša Novak, Management für strategische Projekte, Slowenien Tourismus
    Miša Novak gibt praktische Einblicke in ihre Arbeit bei Slowenien Tourismus. Ihr Know-how speist sich aus mehr als 20 Jahren Berufserfahrung, u. a. als  Mitgründerin des Non-Profit Unternehmens „Visit Good Place“. Ihre Lecture dreht sich um touristische Erfolgsfaktoren und präsentiert mehrere „good-practice“-Beispiele.
  • Harald Pechlaner, ehem. Präsident der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft
    Harald Pechlaner ist Spezialist für Destinationsentwicklung und Standortmanagement. Er referiert über neue Formen der Zusammenarbeit auf Destinations-  und Betriebsebene mit gesellschaftlicher Komponente und spricht dabei auch das Stichwort „Overtourism“ an.
  • Hermann Schneider, Intendant Landestheater Linz
    Im Gespräch mit Moderatorin Claudia Novak bestreitet Hermann Schneider den Opening-Talk der TravelCulture. Seine Laufbahn im Theaterbereich umfasst mehr als zehn Jahre Intendanz am Mainfranken Theater Würzburg, die Leitung der Opernschule in Weimar und seit 2016 die Intendanz am Landestheaters Linz.
  • Terry Stevens, internationaler Tourismusexperte der University of Swansea
    Als Experte für Tourismus und vortragender Professor an zahlreichen Universitäten hat Terry Stevens bereits über 350 Artikel zu den unterschiedlichsten  Tourismusentwicklungen in Destinationen verfasst. Auch er spricht über Kooperationsmöglichkeiten von Kultur und Tourismus im internationalen Umfeld.
  • Chris Müller, Leiter der Tabakfabrik Linz, …
    … stellt die wachsende Bedeutung urbaner Innovations- und Kulturzentren für die Attraktivität einer Destination dar und zeichnet den Weg von der Tabak- zur Ideenfabrik nach.
  • Moderation: Claudia Novak, Kuratorin und Lizenznehmerin der TEDx Linz

Detaillierte Infos zu Vortragenden, Impulsgebern und Diskussionsteilnehmern finden Sie unter https://www.travelculture.at/de/speaker/

Workshops mit Ideen-Feuerwerk
Neben Key-Notes und Gesprächsrunden stehen bei TravelCulture auch zwei interdisziplinäre Workshops am Programm:

„Wo ist das Publikum? – Audience Development“ diskutiert anhand von Inputs aus der Publikumsforschung Erfolgsfaktoren und Synergien, aber auch die  Reibungspunkte zwischen Kultur und Tourismus. Ort: OÖ Kulturquartier.

„Get Inspired“ rückt im Deep Space des Ars Electronica Centers die Kunst des (analogen und digitalen) Spielens in den Fokus. Zehn Speaker aus verschiedenen Fachrichtungen setzen sich kontrovers mit Frage auseinander, wie Tourismus- und Kulturbetriebe die Freude am Spiel nutzen und ihrer Klientel neue Erlebnishorizonte eröffnen können?

Am Freitag, 9. November, lädt das Verlängerungsprogramm „Smart Destination Donau“ zum Destinationen- und Ländergrenzen überschreitenden  Gedankenaustausch in die Tabakfabrik Linz. Der Workshop vernetzt Akteure entlang des Flusses und diskutiert zukünftige Strategien für dessen internationale Positionierung. Details und Anmeldung: www.travelculture.at/de/programm/details/8

TravelCulture: Das Programm

Donnerstag, 8. November 2018
8:00 bis 9:30 Uhr | Get together
Entspannt im Musiktheater Linz ankommen und mit Musik und Getränken auf einen spannenden Tag einstimmen

9:30 bis 10:00 Uhr | Opening Talk
Moderatorin Claudia Novak und Musiktheater-Intendant Hermann Schneider eröffnen TravelCulture mit Inspirationen und Inputs

10:00 bis 12:30 Uhr | Talks mit Experten und Querdenkenden

  • Terry Stevens
  • Annika Hampel
  • Barbara Neuhofer
  • Harald Pechlaner
  • Chris Müller

12:30 bis 15:00 Uhr | Vision Lunch – Kulinarik trifft auf Visionen
Eine inspirierende Mittagspause in kleinen Gruppen: Vor dem Menü-Genuss in einem der Linzer Gastro-Spots wird eine Vision, eine Idee oder eine Anregung für eine neue Zukunft vorgestellt.

15:00 bis 17:30 Uhr | Workshops mit Impulsen

  • Wo ist das Publikum? – Audience Development (OÖ Kulturquartier)
    Welche Erfolgsfaktoren und Herausforderungen hält die Kultur bereit und welche Synergien verbindet Kultur und Tourismus?
  • Get inspired! Brauchen wir das Spiel? (Deep Space im Ars Electronica Center)
    Wie Kultur und Tourismus über das Spiel Gäste erreichen

18:00 bis 19:00 Uhr | Rundgang in der Tabakfabrik (optional)
Von der Tabak- zur Ideenfabrik: Chris Müller, Direktor der Tabakfabrik, gibt einen Einblick in das Linzer Kreativzentrum

19:30 Uhr | Übung zum Ungehorsam
Reporter Andreas Altmann und Karikaturist Gerhard Haderer diskutieren über die Kunst des Reisens. Dabei wird sicher gescherzt, vielleicht auch gesungen, geschrieben, gezeichnet, oder auch ein Gläschen Wein geleert. Ort: Tabakfabrik Linz

Blue Meeting®: Wohlfühlzone TravelCulture
TravelCulture stellt das Musterbeispiel eines Blue Meeting® dar. So nennt sich das vom Tourismusverband Linz entwickelte Tagungsformat. Es rückt Lebensqualität und Sinnstiftung in den Mittelpunkt. Linz, die Creative-City an der Donau, eignet sich besonders gut, um diese neue Event-Philosophie erlebbar zu machen. Das  Konzept des Green Events wurde weiterentwickelt, um nicht nur die Umwelt, sondern auch die individuellen Bedürfnisse der Menschen besser zu berücksichtigen.  Das Linzer Blue Meeting®-Konzept besteht aus drei Ebenen: Mensch, Ort und Programm, welche für den Erfolg von TravelCulture optimal aufeinander abgestimmt werden. Zielpublikum und Programm-Highlights wurden bereits angesprochen, Kurzporträts der TravelCulture-Locations finden Sie weiter unten. Details:  https://www.linztourismus.at/business/destination-linz/blue-meeting/

TravelCulture Locations
Musiktheater
Eines des modernsten Opernhäuser Europas befindet sich im Herzen von Linz. Durch die markante Architektur ist es zu einem Wahrzeichen der Donaustadt geworden und verbindet auf diese Weise technische, architektonische sowie musikalische und spielerische Höchstleistungen miteinander. Das Linzer Musiktheater versteht sich als ein Ort, an dem Distanzen zwischen Künstlern und Publikum aufgehoben werden und modernste Medientechnik mit klassischen Inhalten verknüpft.

Ars Electronica Center
Im Deep Space 8K des Ars Electronica Centers (AEC) finden täglich atemberaubende Reisen durch Zeit und Raum statt. Am Vormittag die Katakomben des alten Roms entdecken und nachmittags einen Abstecher in die unendlichen Weiten des Universums – hier scheint nichts unmöglich. Wand- und Bodenprojektionen,  Lasertracking und 3D-Animationen lassen Bildwelten in hochauflösender Form entstehen, die Besucher auf Abenteuerreisen entführen.

Tabakfabrik
Zündende Ideen statt Zigaretten befeuern heute in der Tabakfabrik Linz die Produktivität. Das nach Einstellung der Tabakverarbeitung im Jahr 2009 von der Stadt Linz erworbene denkmalgeschützte Industriejuwel entwickelt sich sukzessive zu einem Zentrum der Creative Industries und zu einem Hotspot für Digitalisierung und Start-ups mit aktuell rund 800 Arbeitsplätzen. Nicht zuletzt aufgrund ihrer spektakulären Architektur hat sich die Tabakfabrik, errichtet in den Jahren 1929 bis 1935 nach  Plänen von Stararchitekt Peter Behrens, in wenigen Jahren als international gefragte Veranstaltungslocation etabliert.

www.travelculture.at