Weltfrauentag: Frauen-Power in der Getränkeindustrie

Die Getränkeindustrie ist eine der zahlreichen Sparten, die bis heute von Männern dominiert wird. Auch in Österreich gibt es in dieser Branche erst wenige Frauen, die gar ganz vorne mitmischen und etwa Whisky oder Bier herstellen.

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März holt der Getränkeimporteur und -großhändler Rudolf Ammersin GmbH drei Powerfrauen aus der österreichischen
Getränkebranche vor den Vorhang. Was sie gemeinsam haben: Ihre unendliche Kreativität, ihren Kampfgeist und die Leidenschaft für ihren Beruf. Zudem zeigt ein außergewöhnliches Bierprojekt das weibliche Erfolgspotential – immerhin hat sich der jährliche Launch am 8. März in der Bierbranche bis heute zur unverzichtbaren Tradition entwickelt.

Der Weltfrauentag wird jährlich am 8. März begangen und ist aufgrund der regelmäßigen politischen Debatten sowie der immer noch bestehenden Gender Gap so aktuell wie nie. An diesem Tag geht es nicht darum – wie in der Werbebranche vielmals falsch interpretiert – die Frauenwelt mit Rosen und Pralinen zu beglücken. Vielmehr handelt es sich um Schlagworte wie Rechte der Frauen, Emanzipation sowie der Kampf, sich in Männerdomänen zu behaupten. Die Rudolf Ammersin GmbH blickt anhand vierer Beispiele in die Getränkeindustrie und präsentiert weibliche Erfolgsgeschichten, die der Beweis dafür sind, dass Geschmack kein Geschlecht hat.

Jasmin Haider-Stadler
Whisky-Destillateurin,
Whisky-Erlebniswelt & Destillerie Haider, 1. Whiskydestillerie Österreichs, A-3664 Roggenreith 3
Obfrau der Austrian Whisky Association

In einem Interview wurde die österreichische Whisky-Destillateurin Jasmin Haider-Stadler einst gefragt, wie schwierig ihre „Anfänge als Frau in der Machokultur des Whiskys“ waren. Charmant beantwortete Haider-Stadler die Frage: „Man kann es auch positiv sehen, denn als Frau kannst du schön das Überraschungsmoment nutzen. Dass da nämlich jemand ist, der sich nicht nur für Spirituosen interessiert, sondern sich auch auskennt.“ Auskennen tut sich die gelernte Destillateurin Haider allemal. Ihre Whiskykreationen gelten in der Branche als authentisch, qualitativ sehr hochwertig und wurden bereits mehrfach national wie international ausgezeichnet. Österreichs älteste Whiskydestillerie ist bekannt für feine und runde Roggendestillate. Für ihren Whisky, den Haider für ein Fassfinish in einem Ex-Laphroaigfass reifen ließ, konnte die junge Waldviertlerin dem Manager von Laphroaig, John Campbell, sogar die Worte „a compliment to Laphroaig“ entlocken. Jasmin Haider-Stadler trat 2012 in die elterliche Firma ein und übernahm 2016, mit 33 Jahren, die Geschäftsführung der 1995 gegründeten 1. Whiskydestillerie Österreichs. Dass die Zahl der Whiskyliebhaberinnen auch in Österreich steigt – das beweisen nicht zuletzt die vielen weiblichen Besucher ihrer Whisky-Erlebniswelt – freut Haider. Für ein Vorurteil hält sie wiederum, dass Frauen besonders liebliche Whiskys – oft „Frauenwhisky“ genannt – bevorzugen: „Die Vorlieben sind bei Frauen genauso individuell wie bei Männern. Wir sollten aufhören, hier in Schubladen zu denken“.

Sigrid Schot
Barchefin,
Hammond Bar, Taborstraße 33, 1020 Wien

Mit viel Witz, einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein und ihrer unbändigen Kreativität mischt Sigrid Schot seit Jahren die Wiener Barszene auf. Mit nur 27 Jahren wurde die gebürtige Passauerin (damals noch unter dem Namen Sigrid Ehm) 2015 zum „Bombay Sapphire World’s Most Imaginative Bartender“ gekürt. 2017 wählte sie der Falstaff zur „Barfrau des Jahres”. Die Barchefin der „Hammond Bar“ im zweiten Wiener Bezirk kreiert Drinks mit ungewöhnlichen Zutaten wie Erde-Salz-Sirup oder Sardinen-Infusion. Ihre Cocktail-Kreationen sind oft ebenso überraschend wie raffiniert. Und es wundert wenig, wenn als Gesamtkunstwerk auch schon mal ein blaues Zuckerwatte-Wölkchen über dem Glas schwebt. Doch die charmante Wahlwienerin landete vor mittlerweile sieben Jahren eigentlich nur durch einen Zufall hinter jener Bar, die sie im Februar 2017 schließlich übernahm und durch die sie ihr eigener Herr wurde. Ihre Leidenschaft für ungewöhnliche Mischungen speist sich nicht zuletzt aus der Neugier, der Leselust von alten Rezeptbüchern und dem Wunsch, alles nur Erdenkliche in Genuss zu verwandeln.

Marina Ebner
Brautechnikerin,
Muttermilch – Vienna Brewery, Gumpendorfer Straße 35, 1060 Wien

Bereits in der Ausbildung war Marina Ebner eine Vorreiterin in einer Männerdomäne – war sie doch die erste Frau, die in der seit 1837 bestehenden Ottakringer Brauerei die Lehre zur Brau- und Getränketechnikerin absolvierte. Ebner baute nach ihrem erfolgreichen Abschluss die im November 2017 gegründete Mikrobrauerei von BeerLovers, die Muttermilch – Vienna Brewery, mit auf und sorgt seither mit Feingefühl und Leidenschaft für viel Geschmack im Bier. „Ich erinnere mich noch an die Pressekonferenz, bei der wir ‚Muttermilch‘ vorstellten. Die JournalistInnen hatten wohl einen ‚g‘standenen Mann‘ erwartet und waren sehr überrascht, mich – eine junge Frau mit Dreadlocks – zu sehen“, erinnert sich Ebner an ihre ersten Erfahrungen. Doch dann legte sie so richtig los: Im ersten Jahr brachte sie drei Core Range Biere sowie zahlreiche kreative Limited Editions und Collaboration Brews mit namhaften nationalen und internationalen Brauereien, wie O’Hara’s (Irland), De Molen (Niederlande), Gutmann (Deutschland) oder Brew Age (Österreich) hervor. Erst im November gewann die 24-jährige Brautechnikerin mit ihrem Limited Edition Bier „Wiener Opi“ (ein Imperial Wiener Lager mit Rosinen und Vanille) bei der Brussels Beer Challenge die Silbermedaille in der Kategorie „Vienna Lager“. Vor wenigen Wochen kürte die weltweit größte und renommierteste Bierbewertungsplattform Rate Beer die Muttermilch – Vienna Brewery zur besten neuen Brauerei in Österreich.

Deliria
Brouwerij Huyghe, Melle/Belgien

Eine internationale Gruppe von Frauen braut heuer mittlerweile zum siebten Mal das weibliche Pendant des weltberühmten belgischen Bieres „Delirium Tremens“. Das „Deliria“ wird am Internationalen Frauentag im Beisein zahlreicher Brauerinnen präsentiert. Das Bier des rosa Elefanten setzt dieses Jahr zusätzlich ein deutliches Zeichen: Pro Hektoliter gebrautem Deliria spendet die Brauerei Huyghe 10 Euro (in Summe 4500 Euro) an die Organisation Think Pink, die in Belgien die Öffentlichkeit für Brustkrebs sensibilisieren möchte und Geld für die Grundlagenforschung im Bereich Brustkrebs sammelt. In der Brauereigruppe selbst gibt es eine Reihe von Frauen, die derzeit wegen Brustkrebs behandelt werden oder die Krankheit überwunden haben.

www.ammersin.at