Der Tiroler Arbeitsmarkt erweist sich wieder als sehr robust

Niedrigste Arbeitslosenquote und stabiles Beschäftigungswachstum. Einzig der späte Ostertermin führt zu leichtem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Tourismus.

Bei einem prognostizierten Stand von 352.000 unselbständig Beschäftigten (ein Plus von 6.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 14.405 vorgemerkten Arbeitslosen betrug zum Stichtag 31.3.2019 die Arbeitslosenquote in Tirol 3,9 % (März 2018: 4,3 %).
Im März 2019 kam es mit -1.028 oder -6,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat zu einem Rückgang an vorgemerkten arbeitslosen Personen. Gleichzeitig ging in Österreich die Arbeitslosigkeit um 17.492 Personen oder -5,4 % auf insgesamt 304.411 zurück.


„Tirol weist im März 2019 mit 3,9% wiederum die niedrigste Arbeitslosenquote im Österreichvergleich auf. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 1.028 Personen oder -6,7 % fällt jedoch aufgrund des bereits vorliegenden niedrigen Niveaus in Tirol – wie erwartet – nicht mehr so kräftig aus. Der späte Ostertermin führt in den niedriggelegenen Tourismusregionen zu einem vorzeitigen Saisonende und daher tirolweit, im Bereich Beherbergung und Gastronomie, zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem März des Vorjahres, um 291 Personen oder 8,7%. Erfreulich ist weiterhin der starke Rückgang der Arbeitslosigkeit um 452 Personen oder 20,4% im Bau“, fasst AMS Tirol Chef Anton Kern die Zahlen des Tiroler Arbeitsmarktes vom März 2019 zusammen.
„Alle anderen Daten sind unverändert positiv, der Rückgang der Arbeitslosigkeit wird von allen Altersgruppen getragen und auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist erfreulicherweise weiterhin rückläufig“, so Kern.

Arbeitslosigkeit:

-nach Geschlecht: Sowohl bei den 6.532 Frauen (-106 Personen oder -1,6 %) als auch bei den 7.873 Männern (-922 Personen oder -10,5 %) kam es zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit.
-nach Alter: Nach Altersgruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit bei allen Altersgruppen gesunken. Bei den 257 Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 8,9 % oder -25 Personen. Bei den 1.381 arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen kommt es zu einem Rückgang um 11,3 % oder -176. Bei den 7.938 Personen zwischen 25 und 49 Jahren ging die Arbeitslosigkeit um 7,7 % oder -664 zurück. Bei den 4.829 Personen über 50 Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 3,3 % oder -163 Personen.

-nach Herkunftsland: Von den insgesamt 14.405 arbeitslosen Personen sind 4.338 Personen AusländerInnen. Das sind um 153 Personen oder
-3,4 % weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahrs.
-nach Ausbildung: 41,1 % der insgesamt 14.405 arbeitslosen Personen haben nur maximal eine Pflichtschulausbildung. Der Anteil der betroffenen Personen mit  Lehrausbildung beträgt 37,7 %. 8,0 % der arbeitslosen Personen besitzen eine höhere Ausbildung, 6,5 % einen akademischen Abschluss.
-Langzeitarbeitslosigkeit: Bei den 1.020 länger als 1 Jahr vorgemerkten Arbeitslosen ist ein Rückgang um 364 Personen oder -26,3 % zu verzeichnen. Die Zahl der 6 Monate und länger Vorgemerkten ging um 411 Personen oder
-14,9 % auf 2.349 zurück.
-Dynamik: Tirol verzeichnet einen Zugang in die Arbeitslosigkeit von 6.678 Personen, das sind um 393 oder +6,3 % mehr als im Vorjahresvergleich.
-nach Regionen: Nach Regionen betrachtet geht die Arbeitslosigkeit in sechs Bezirken zurück, in zwei steigt sie.

In Innsbruck ging die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen um
14,8 % oder -1.053 Personen zurück. Es folgen Lienz (-9,5 % oder
-145), Landeck (-9,5 % oder -70), Reutte (-1,4 % oder -8), Schwaz
(-1,1 % oder -16) und Imst (-0,8 % oder -7). In Kufstein (+8,8 % oder
+182) und Kitzbühel (+7,9 % oder -89) steigt die Arbeitslosigkeit an.

-nach Wirtschaftsklasse: Die größten Rückgänge nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet, gab es im Abschnitt Bau mit -452 Personen oder -20,4 %. Es folgt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen mit einem Rückgang von 164 Personen oder -9,4 % auf – davon entfallen -45 Personen (was einem Minus von 6,6 % entspricht) auf die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften.
Im Abschnitt Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sinkt die Arbeitslosigkeit um 116 Personen oder
-5,5 %. Davon entfallen -83 Personen (was einem Minus von 5,6 % entspricht) auf den Einzelhandel und -36 Personen oder -7,5 % auf den Großhandel.
Der Wirtschaftsabschnitt Beherbergung und Gastronomie weist einen Anstieg um 291 Personen oder +8,7 % auf.
-nach Beruf: Nach ausgewählten Berufsobergruppen ist der markanteste Rückgang bei den Bauberufen mit -445 Personen oder -24,7 % und bei den Hilfsberufen mit -172 Personen oder -9,8 % feststellbar.
Die Arbeitslosigkeit bei den Fremdenverkehrsberufen stieg um 286 Personen oder 9,5 %.
-Schulung: Mit Stichtag 31.3.2019 befanden sich 2.057 Personen in Schulungs- und Ausbildungsaktivitäten des AMS Tirol. Das ist im Vorjahresvergleich um 247 Person oder -10,7 % weniger.
-Stellenmarkt: Im Laufe des aktuellen Monats April wurden dem AMS Tirol 4.314 Stellen gemeldet, das ergibt einen Rückgang um 528 Stellen oder
-10,9 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zum Stichtag 31.3.2019 betrug der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen 5.374, ein Zuwachs um 56 Stellen oder +1,1 %. Die Laufzeit bis zur Besetzung einer freien Stelle beträgt 41 Tage.
-Lehrstellenmarkt: Ende März 2019 waren insgesamt 2.334 Lehrstellen zur Besetzung gemeldet (Zuwachs um 127 oder +5,8 %). Davon standen 693 (+21 oder +3,1 %) für sofortige, 1.641 Lehrstellen (+106 oder +6,9 %) für zukünftige Vermittlung bereit. Lehrstellensuchend ließen sich insgesamt 501 Personen registrieren, das sind im Vorjahresvergleich um 24 Personen oder +5,0 % mehr.

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