
Landsberg am Lech: Gastronomie gestalten heißt mehr, als Möbel in einen Raum zu stellen und diesen passend dazu mit Accessoires zu dekorieren. Einrichtungen transportieren ein Konzept, sprechen eine oder mehrere Zielgruppen an, erzählen Geschichten und wecken im besten Fall Emotionen. GO IN hat basierend auf seinem umfangreichen Sortiment an Profimöbeln eine Reihe stimmiger Looks kreiert. Nummer 12: Social Design.
Wenn man von Design spricht, geht es meist um die optische Qualität von Gegenständen. Was gefällt uns? Was passt zu unserem persönlichen Lifestyle? Was liegt gerade im Trend? Als Gegenbewegung zum ziellosen Konsumieren von schönen Dingen hat sich Social Design mit Schwerpunkt auf der gesellschaftlichen Relevanz von Produkten positioniert. Hier geht es um findige Ideen und daraus resultierend um „intelligente“ Produkte, die gebraucht werden, um beispielsweise die Lebenssituation von Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern. Und es geht um Gegenstände, die im Rahmen eines gemeinnützigen Projektes entstehen und somit über ihren reinen Selbstzweck hinaus eine Haltung oder Einstellung transportieren. Der Anspruch von Social Design lautet: Bei Design darf es nicht nur um Konsum gehen – sondern Design sollte der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.
Design muss ökologisch und sozial sein
Häufig zitiert wegen seiner provokanten Formulierungen wird in dem Zusammenhang der bereits verstorbene österreichisch-amerikanische Designer Victor Papanek: "Wir müssen aufhören, die Welt zuzumüllen mit schlecht designten Objekten“, schreibt er in seinem Werk „Design for the real world. Anleitungen für eine humane Ökologie und sozialen Wandel“, das 1971 erstmals aufgelegt wurde und im Zuge der Diskussionen um Nachhaltigkeit heute aktueller ist denn je. Papanek postuliert: „Design muss, um ökologisch und sozial verantwortlich zu sein, revolutionär und radikal sein." Design kann neben seiner optischen Wirkung also durchaus ein Werkzeug sein, um nachhaltig und sozial zu handeln. Wie vielfältig das aussehen kann, zeigt bis Ende Oktober 2019 das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (www.mkg-hamburg.de) mit seiner Ausstellung „Social Design“. Im Fokus steht die Rolle der Kreativen; vorgestellt werden Lösungsansätze, erfolgreiche Projekte und Gestaltungsprozesse, um weitere Impulse zu setzen.
Bellevue di Monaco: Design für die gute Sache
Auch GO IN hat als Partner des Münchner Bellevue di Monaco-Projektes (www.bellevuedimonaco.de) und mit der daraus entstandenen Bellevue di Monaco-Möbelfamilie ein Zeichen gesetzt. Ein Semester lang hatten sich Studenten der Fakultät für Design der Hochschule München damit beschäftigt, serienreife Stühle und Tische für das Informationscafé des Bellevue di Monaco zu entwerfen – ein Wohn- und Kulturzentrum für unbegleitete, jugendliche Flüchtlinge im Gärtnerplatzviertel, das 2018 eröffnet wurde. Die Möbel sollten nicht nur optisch mit der 50er-Jahre-Architektur des sanierten Gebäudekomplexes harmonieren, sondern zugleich gastrotauglich und industriell zu fertigen sein. Maurus Reisenthel, Geschäftsführer und Art Director bei GO IN, unterstützte das Projekt als Designer und begleitete gemeinsam mit den Projektbeteiligten das Konzept der Studenten von der ersten Idee über die technische Ausarbeitung bis hin zur Marktreife. In einem Workshop wurden die Möbel von den im Bellevue di Monaco lebenden Geflüchteten personalisiert, sodass sie Teil des Projektes wurden. Später gingen – auf den Prototypen basierend – Tische und Stühle für das GO IN-Sortiment 2019/2020 in Serie. Die Sozialgenossenschaft profitiert von jedem verkauften Stück, denn sie hält die Rechte an dem kollaborativen Design. So wird das Projekt auf lange Sicht unterstützt.
Bellevue di Monaco – die Projektbeteiligten
Prof. Florian Petri, Hochschule München, Fakultät für Design, Matthias Marschner, Hirner und Riehl Architekten, Michael Geldmacher, Studio Michael Geldmacher und Maurus Reisenthel, Geschäftsführer und Art Director GO IN.
www.go-in.at