Regionale Herkunft – SalzburgerInnen wollen wissen, was auf ihren Tellern landet

Salzburg – Die regionale Herkunft von Lebensmitteln ist nicht nur beim täglichen Einkauf zu einem der wichtigsten Entscheidungskriterien avanciert, sondern wird auch auf den Tellern der heimischen Gastronomie immer gefragter.

In Zusammenarbeit mit Marketagent.com haben Gasteiner Mineralwasser, Hofbräu Kaltenhausen und das Agrarmarketing Salzburg erhoben, welche Rolle Regionalität im Bundesland Salzburg tatsächlich spielt. Präsentiert wurden die Ergebnisse am 18. September im Stadtwerk Salzburg.

Lebensmittel aus Region werden von den KonsumentInnen unter anderem mit höherer Qualität, Nachhaltigkeit und mit kürzeren Transportwegen assoziiert – „immer wieder spricht man hier von einem der wichtigsten Trends im Lebensmittelbereich“, so Walter Scherb, Geschäftsführer von Gasteiner Mineralwasser. Um zu beleuchten, welche Bedeutung dieser Trend im Bundesland Salzburg einnimmt, haben Gasteiner Mineralwasser, Hofbräu Kaltenhausen und das Agrarmarketing Salzburg das Online-Marktforschungsinstitut Marketagent.com beauftragt. Befragt wurden 139 SalzburgerInnen zwischen 14 und 69 Jahren zu ihren Konsumvorlieben sowie ihren Einstellungen zu regionalen Produkten im Handel und der Gastronomie.
 
Regionalität entscheidet beim täglichen Einkauf mit
Und so wurde im Zuge der Studie zunächst erhoben, welche Kriterien beim täglichen Einkauf entscheidend sind. Dabei zeigt sich: Die SalzburgerInnen legen großen Wert auf ein „gutes Preis-/Leistungsverhältnis“ – für 59,7 % der Befragten steht dieses Merkmal an erster Stelle, gefolgt von „hoher Qualität“ an zweiter (49,6 %), dem „Tierwohl“ an dritter (44,6 %) und regionaler Herkunft an vierter Stelle (38,8 %). Gerald Reisecker, Geschäftsführer Agrarmarketing Salzburg merkt hierzu an: „Ob Milchprodukte, Eier, Fleisch, Honig oder Gemüse – Salzburg steht für kulinarische Vielfalt, die schmeckt. Das belegt auch ein Blick auf die Einkaufswägen der SalzburgerInnen.“
 
Was bedeutet regional?
Ein Blick auf die Studienergebnisse belegt jedoch auch, dass der Begriff Regionalität dehnbar ist und auf unterschiedliche Art und Weise verstanden werden kann. 44,6 % der StudienteilnehmerInnen assoziieren Regionalität mit „Produkten aus der Umgebung, aus der Region, aus ihrem Bezirk“, während knapp ein Fünftel die Definition etwas weiter fasst und auch „Produkte aus Österreich“ als regional bezeichnen würde. 15,1 % wiederum gaben an, dass Regionalität für sie synonym mit kurzen Transportwegen ist. „All jene, die in Grenzgebieten von Österreich leben, können damit also auch Erzeugnisse aus dem benachbarten Ausland meinen“, gibt Walter Scherb, Geschäftsführer von Gasteiner Mineralwasser, zu bedenken.
 
Regionalität als „Muss“ bei Fleisch und Wurstwaren, Eiern, Obst und Gemüse
Die Befragung ergibt auch, dass regionale Herkunft bei bestimmten Produktgruppen fast schon ein „Muss“ ist. Vor allem bei Fleisch und Wurstwaren legen KonsumentInnen aus Salzburg großen Wert auf Regionalität – 84,2 % von ihnen, um genau zu sein. Auch Eier (80,6 %), Obst und Gemüse (75,5%), Milch (77%), Brot und Backwaren (63,3%) und Getränke (25,9 %) sollen keine weiten Wege zurückgelegt haben, ehe sie in den Einkaufswägen der SalzburgerInnen landen. Guenter Hinterholzer, Regionaler Verkaufsdirektor Hofbräu Kaltenhausen erläutert die Gründe, warum Produkte aus der Region immer gefragter sind: „Vielen KonsumentInnen ist es ein Anliegen, heimische Betriebe zu fördern. Bedeutend sind hier jedoch auch ein wachsendes Umweltbewusstsein und die oftmals erwartete höhere Qualität der Erzeugnisse.“
 
SalzburgerInnen wünschen sich mehr Transparenz bei der Kennzeichnung
Die Studie belegt: beim täglichen Einkauf ist Regionalität entscheidend. Doch wie sieht es in der Gastronomie aus? Hier besteht, insbesondere im Vergleich zum Lebensmitteleinzelhandel, noch Luft nach oben. Während knapp 80 % der SalzburgerInnen im Supermarkt bereit sind, für regionale Lebensmittel tiefer in die Tasche zu greifen, würden dies beim Restaurantbesuch lediglich 66 % der Befragten in Betracht ziehen. 62 Prozent der befragten SalzburgerInnen kritisierten im Zuge der Erhebung zudem, dass in der Gastronomie „eher nicht“ (47,5%) oder „überhaupt nicht ausreichend“ (14,4%) auf die Herkunft der verwendeten Produkte hingewiesen wird. „Es besteht ganz klar Handlungsbedarf“, hebt Gerald Reisecker, Geschäftsführer Agrarmarketing Salzburg hervor und ergänzt: „Um den Stellenwert der regionalen Erzeugnisse in der Gastronomie zu heben, sind klare Maßnahmen, etwa in Form einer freiwilligen Herkunfts-Kennzeichnung von Hauptzutaten, gefragt.“
 
‚Salzburg schmeckt‘ holt Salzburger Gastronomie vor den Vorhang
Im Zuge der Studienpräsentation und dem Pressegespräch wurde auch die die neue Salzburg-Initiative „Salzburg Schmeckt“ vorgestellt. Walter Scherb, Geschäftsführer von Gasteiner Mineralwasser, dazu: „Salzburger Restaurants, Gasthäuser, Jausenstationen und Hotels sind für regionale Lebensmittelproduzenten eine wichtige Brücke zu den KonsumentInnen. Mit dem Projekt ‚Salzburg schmeckt‘ möchten die Unternehmen Gasteiner Mineralwasser, Hofbräu Kaltenhausen und das Agrarmarketing Salzburg einigen dieser Betriebe eine Bühne bieten und dabei die regionalen Besonderheiten und die Vielfalt unserer Gastronomie sichtbar machen. Rund 55 Salzburger Gastronomiebetriebe werden in den kommenden Monaten medial vorgestellt.“ Dem fügt Landesrat Josef Schwaiger abschließend hinzu: „Das Salzburger Land steht für hochwertige regionale Lebensmittel und Lebensmittelhandwerk auf hohem Niveau. Mit dem „SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat“ erfüllen wir nun den Wunsch vieler Menschen nach dem Ursprünglichen und schaffen Vertrauen, indem wir Produkte aus kleinstrukturierter, familiengeführter Landwirtschaft sowie klein- und mittelständischen Unternehmen aus der Region für den Konsumenten klar erkennbar machen. Herkunft, Qualität und Ehrlichkeit prägen diese Lebensmittelauszeichnung.“

www.salzburgerlandwirtschaft.at