Corona: Mit Tourismus-Milliarde und Null-Lohnsteuer Arbeitsplätze retten!


Der Umsatzrückgang im Tourismus steigt stark an. Um die prognostizierten Schäden in Milliardenhöhe zu vermeiden, werden 10 Mio. Euro nicht reichen.

Der Coronavirus-bedingte Schaden für Hotels nimmt weiter zu, erklärt Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung: „Bei der repräsentativen Branchenbefragung der ÖHV letzte Woche lagen die Umsatzrückgänge bei 24.200 Euro. Jetzt, wenige Tage später, sind wir bei 97.300 Euro angekommen – pro Betrieb.“ 76 % melden Buchungsrückgänge (46 % starke), 78 % mehr Stornos (42 % viel mehr). Bei 250 teilnehmenden Betrieben ist das Ergebnis repräsentativ für die Qualitätshotellerie. Für die gesamte Branche dürfte das Bild ähnlich aussehen.

Viele Hotels mit hohen Verlusten
Gaben bei der ersten Befragung vergangene Woche 54,7 % der Hotels Einbußen im vierstelligen Euro-Bereich an, liegen jetzt, bei der zweiten, nur mehr 14,9 % unter der 10.000-Euro-Grenze. 85,1 % der Hotels verzeichnen nur zwei Wochen nach dem ersten Corona-Kranken im Land Verluste im zumindest fünf- bzw. sechs- oder sogar siebenstelligen Euro-Bereich.

Tourismus-Milliarde statt 10 Mio. Euro für alle zusammen
„Die von der Regierung zugesagte Soforthilfe für die Wirtschaft ist ein Gebot der Stunde. Die Betriebe brauchen in der Sekunde die Information, wie sie an die Mittel kommen“, hält Reitterer fest. Die zugesagte Summe müsse aber wohl deutlich erhöht werden: „In Wahrheit braucht es eine Tourismus-Milliarde“, rückt Reitterer die Relationen zurecht: „10 Mio. Euro, noch dazu als Garantie, können keine Milliardenschäden vom Standort abwehren.“

Bereits erste Kündigungen
„Wenn Einnahmen wegbrechen und Fixkosten unvermindert weiterlaufen, stehen Arbeitsplätze in den Hotels, bei ihren Auftragnehmern und allen anderen Betrieben auf dem Spiel, die von den Gästen leben“, gibt Reitterer zu denken. Daher legte die ÖHV das Hauptaugenmerk der zweiten Momentaufnahme in Sachen Corona und Tourismus auf das Mitarbeiter-Management: 43 % geben an, ihre Mitarbeiter trotz Rückgängen unbedingt halten zu wollen, 32 % sehen sich dazu keinesfalls in der Lage. Für 7,5 % steht fest, dass sie die Saison frühzeitig beenden, 11,5 % haben sich bereits von Mitarbeitern getrennt.

Lohnsteuer und Lohnnebenkosten auf null für gefährdete Betriebe
Neben der Einbindung von Branchenexperten fordert Reitterer von der Regierung jetzt Schritte, die schon längst hätten gesetzt werden müssen: „Eine ernstzunehmende Senkung von Lohnsteuer und Lohnnebenkosten für alle, für stark betroffene Betriebe befristet auf null, unbürokratisch und ohne Wenn und Aber. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen!“

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