Genuss aus Österreich: Karpfen

Der Karpfen ist eine der bekanntesten Fischarten in Europa und kann kulinarisch durch vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten sowohl in traditionellen als auch in modernen Gerichten überzeugen. Darüber hinaus ist die Karpfenteichwirtschaft eine der nachhaltigsten Formen der Fischzucht und leistet einen bedeutsamen Beitrag zum Erhalt des Lebensraums vieler Tiere und Pflanzen sowie unserer Umwelt.

Durch den exzellenten Geschmack und die gesundheitsfördernden Eigenschaften ist der Karpfen nicht nur zu traditionellen Feierlichkeiten ein guter Fang. Er erfüllt als Zutat alle Eigenschaften für moderne Trendgerichte und überzeugt Fischliebhaber in der Küche durch eine Vielzahl an Zubereitungsmöglichkeiten. Der Karpfen zeichnet sich durch eine hervorragende Fleischqualität aus, da er sich großteils von Naturnahrung ernährt und nur gering beigefüttert werden muss. Die Konsistenz des Karpfenfleisches ist zart und fest zugleich. Obwohl der Karpfen fälschlicherweise oft als „fett“ bezeichnet wird, hat er nur einen durchschnittlichen Fettgehalt von 4 bis 8 %.

PROST-Tipp: Schreiben Sie eine E-Mail an teichwirteverband@lk-noe.at mit dem Stichwort „Karpfen-Info“ und erhalten Sie eine kostenlose Informationsbroschüre mit Rezepten und allen wichtigen Fakten rund um den Karpfen.

Karpfen sollte auch in der Gastronomie auf keiner Speisekarte fehlen. Dabei sollte man die hohe Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit des Karpfens kommunizieren. Auch die Transparenz bezüglich Aufzuchtbedingungen und Nachhaltigkeit, die um ein Vielfaches höher als bei ausländischen Fischen ist, stellt einen wichtigen Faktor dar, um die Konsumenten zu überzeugen. Die heimischen Karpfen werden hauptsächlich durch kleine und mittelgroße Familienbetriebe aufgezogen und über Direktvermarktung vertrieben. Jedoch findet man auch bei diversen Großhändlern den Karpfen im Sortiment, wobei hier auch auf die österreichische Herkunft geachtet werden sollte. Die genaue Herkunftsangabe muss immer auf dem Etikett vermerkt sein. Aktuelle Preise können bei Verkäufern angefragt werden. Die meisten Karpfenteiche sind auf Niederösterreich und die Steiermark verteilt. Weiters befinden sich auch vereinzelt in Oberösterreich, Burgenland, Kärnten und Salzburg Teichwirte, bei denen der Karpfen direkt zu erwerben ist. Um den Karpfen in größeren Mengen zu beziehen, muss man nicht unbedingt einen Teichwirt aufsuchen. Großhändler und Lieferanten bieten auch österreichischen Karpfen in mehreren Verarbeitungsstufen an.

PROST-Tipp: Auf der Plattform „Gute Wahl: Fisch!“ unter www.gutewahlfisch.at finden Sie Informationen rund um die österreichische Aquakultur und Fischerei mit einer großen Datenbank zu möglichen Bezugsquellen für regional produzierten Fisch.

Beim Kauf des Karpfens muss unbedingt auf die Frische des Fisches geachtet werden. Diese erkennen Sie anhand folgender Merkmale: Der Geruch beim frischen Fisch ist nur schwach wahrnehmbar und angenehm. Er riecht nahezu neutral und nach dem Gewässer, in dem er gehalten wurde, jedoch nicht typisch „fischig“. Die Haut ist glänzend mit einer transparenten, feuchten Schleimschicht überzogen. Wenn der Fisch älter ist, erscheint diese Schleimschicht eher milchig. Das Fleisch ist fest und elastisch und wenn man mit dem Finger auf den frischen Karpfen drückt, bilden sich keine Druckstellen. Die Augen eines frischen Fisches sind klar, glänzend und vorgewölbt. Die Pupillen sind tiefschwarz. Die Kiemen sind feucht, hellrot und fest anliegend und die Flossen sind weder verklebt noch trocken.

PROST-Tipp: Besuchen Sie eine Teichwirtschaft und lassen Sie sich vor Ort von einem Teichwirt beraten. Er wird Sie ausführlich über die Aufzucht und Haltung des Karpfens informieren und Ihnen zeigen, worauf man beim Kauf achten sollte.


Handwerk mit Tradition: die österreichische Teichwirtschaft
Die traditionelle Zucht der heimischen Karpfen garantiert den exzellenten Geschmack und die hohe Qualität des Karpfenfleisches. Karpfenteiche werden im Einklang mit den Gegebenheiten der Natur bewirtschaftet. Dabei wird bewusst auf den Einsatz von Antibiotika oder chemischen Düngemitteln verzichtet. Es dauert es bis zu vier Jahre, bis die Karpfen zu 2 bis 3 kg schweren Speisefischen heranwachsen. Neben der Produktion der hochwertigen Speisefische und der Unterstützung vieler klein-strukturierter Familienbetriebe erfüllen Teiche vielfältige Funktionen für die Umwelt. Die Bewirtschaftung der Teiche hält diese ökologischen Hotspots aufrecht, denn die Teiche können diese vielfältigen Funktionen nur übernehmen, wenn sie regelmäßig gepflegt und fachgerecht bewirtschaftet werden. Das Abfischen als traditionelle Form der Fischernte ist vor allem im Waldviertel ein Highlight für viele Besucher. Bei den großen Abfischfesten, wie zum Beispiel in Heidenreichstein am Bruneiteich, erhält man nicht nur Fachinformationen und Einblicke in die Teichwirtschaft, sondern wird auch bei einer Vielzahl an Ständen mit köstlichen Karpfenspezialitäten und anderen regionalen Gerichten versorgt. Dieses besondere Ereignis lockt jährlich tausende Interessierte an, die sich dieses Event nicht entgehen lassen wollen.

PROST-Tipp: Auf den Webseiten vom NÖ Teichwirteverband (www.teichwirteverband-noe.at) und dem Teichwirte- & Fischzüchterverband Steiermark (www.teichwirteverband.at) gibt es neben Fachinformationen auch wertvolle Tipps zu aktuellen Veranstaltungen wie Abfischfischte oder Vorträge rund um den Karpfen.