Glas-Mehrweg-Quote sinnvolle Maßnahme: „Der Konsument greift nach Glasflaschen“

Industrie-Zahlen zeigen: Glasgebinde als nachhaltige Verpackungsform zur Reduktion von Einwegpackungen und Schonung von Ressourcen werden von den Konsumenten vermehrt gekauft.

Nielsen Daten und Getränkeverband Statistik belegen: Der Verkauf von 1-Liter-Mehrweg-Glasflaschen hat sich im 1. Halbjahr 2020 fast verdoppelt.

„Wir stehen zu Mehrweg-Glas und sehen eine verbindliche Mehrwegquote als einen wichtigen Teil der Maßnahmen zur Erreichung der notwendigen Sammelquoten von Getränkeflaschen.“ So kommentiert Frank van der Heijden, Geschäftsführer für Verkauf und Marketing von Egger Getränke, die aktuelle Diskussion zur Reduktion von Plastikmüll, die von Umweltministerin Leonore Gewessler mit ihrem Drei-Punkte-Plan in Gang gesetzt wurde. „Mehrweg-Glas wird vom Konsumenten gewünscht und auch deutlich vermehrt gekauft“, so Van der Heijden – und die Zahlen der Industrie bestätigen das. Sowohl die Umsatzdaten aus dem Getränkeverband als auch die von AC Nielsen zeigen eine hohe Steigerung bei der 1-Liter-Mehrweg-Glasflasche – der Absatz hat sich beinahe verdoppelt. Und das bei einem insgesamt – Corona-bedingt – rückläufigen Gesamtlimonadenmarkt. „Diese Zahlen zeigen, dass Glas gekauft wird, wenn es verfügbar ist“, so van der Heijden, und weiter: „Der Anteil an Mehrweg-Glas am Limonadenmarkt wird weiter steigen. Wenn das Angebot ausgebaut wird und Mehrweg-Glasflaschen flächendeckend erhältlich sind, werden diese auch vermehrt gekauft werden.

„Wiederverwenden besser als sammeln
Van der Heijden weiß, wovon er spricht – immerhin ist Egger mit einer jährlichen Abfüllleistung von 400 Millionen Getränken ein wesentlicher „Player“ am Markt. Das Familienunternehmen mit Sitz in Unterradlberg/Bezirk St. Pölten hat heuer im Februar dank eines 25 Mio. Euro schweren Investments Österreichs modernste Glasabfüllanlage in Betrieb genommen und füllt seither alkoholfreie Getränke auch in 1-Liter-Mehrweg-Glasflaschen ab. Bei dem Investment zeigte man Pioniergeist – doch bereits jetzt zeigt sich, dass die eingeschlagene Richtung dem Zeitgeist entspricht. „Mehrweg-Glas ist eindeutig und unbestritten eine relevante Alternative als Verpackungsform. Wenn vermehrt Getränke in Mehrweg-Glasflaschen angeboten werden, dann reduziert man damit automatisch den Ausstoß von PET-Gebinden und damit die Kosten für Sammlung, Sortierung und Recycling.“ Glas, so der Getränkechef weiter, sei ökologisch besonders relevant, da es zu 100 Prozent wiederverwendet werden kann.

Österreicher kennen Mehrweg
Dass die Mehrweg-Glasflaschen in Österreich so gut angenommen werden, hat auch einen historischen Grund. „Die Österreicher kennen Mehrweg, Ende der 1990er-Jahre lag der Mehrweganteil bei Getränken bei über 80 Prozent.“ Und die ersten Verkaufserfahrungen zeigen bereits, dass auch jetzt Glas wieder gut angenommen wird. Als Verpackungsmaterial für Getränke ist es zudem optimal: Es nimmt nichts auf, gibt nichts ab und kann dank seiner glatten Oberfläche vergleichsweise einfach und mit deutlich weniger Reinigungsmitteleinsatz gereinigt werden. Darüber hinaus können Glasflaschen bis zu 50 Mal wieder befüllt werden und im Zuge des Recycling-Prozesses kommt es nicht – wie bei anderen Gebinde Formen – zu Material- oder Qualitätsverlusten. „Aus Glas kann beliebig oft wieder Glas hergestellt werden, das ist einzigartig“, so Frank van der Heijden.

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