Tourismus braucht Saisonniers zu Saisonbeginn und eine Lösung für Sputnik-Geimpfte

Die Neuregelung für Stamm-Saisonniers kommt zu spät und wird ohne Lösung für Sputnik-Geimpfte kaum helfen.

Österreichs Tourismuswirtschaft soll künftig bewährte Mitarbeiter:innen aus Drittstaaten zusätzlich zum Saisonnierkontingent anstellen können. ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer begrüßt die Umsetzung dieses ÖHV-Vorschlags. Warum sie erst mit Jahreswechsel in Kraft treten soll, versteht aber niemand in der Branche: „Wer auf Saison gehen will, tritt die Stelle nicht zum Jahreswechsel an. Mitten in der Saison. Das geht an der Praxis vorbei.“

Neue Regelung hilft nur mit Lösung für Sputnik-Geimpfte
Dazu kommt, dass ein guter Teil der Drittstaatenangehörigen mit Sputnik V gegen Corona immunisiert ist – was der Bund nicht anerkennt: „Obwohl sie geimpft sind, müssten sich viele Stammsaisonniers täglich testen lassen. Wie das ohne flächendeckendes Angebot an PCR-Tests in den Ferienregionen gelingen soll, muss uns die Regierung einmal vormachen“, fordert Gratzer eine praxisnahe Lösung für den Impfstoff, der in Ungarn zu einer konstant niedrigeren 7-Tage-Inzidenz als in Österreich führt. Ändert sich das nicht, sind viele Drittstaatenangehörige trotz neuer Saisonnier-Regelung erst nur bedingt einsatzfähig: „Aber repariert die Regierung diese Regeln rasch, steht einem sicheren Ski- und Weihnachtsurlaub in Österreich nichts im Weg“, hofft Gratzer auf ein Einlenken, bevor die Leistungen in vielen Wintersportregionen mangels Mitarbeiter:innen über Weihnachten bis ins nächste Jahr hinein spürbar reduziert werden: „Das kann sich weder Österreich noch seine Wintersportorte leisten. Daran hängt zu viel nach dem Einbruch im letzten Jahr.“

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