Kommunikationskrise statt Krisenkommunikation: Einreiseverordnung bringt Branche zum Kochen

Ja zu mehr Sicherheit, nein zum never ending Kommunikations-Chaos im Gesundheitsministerium: Ein Mindestmaß an Planbarkeit ist nicht zu viel verlangt.

Nach Verordnungen des Gesundheitsministeriums gibt es in der Regel mehr offene Fragen als Antworten, doch die Kommunikation der neuen Einreiseverordnung toppt alles bisher Gewesene. Beispiele gefällig? Wer eine Booster-Impfung hat, braucht bei der Einreise keinen PCR-Test. Gilt das auch für doppelt geimpfte, die danach genesen sind? Was geschieht Montagmorgen mit ungeimpften Drittstaatenangehörigen, die nach den Regeln von Freitagfrüh mit 2,5G einreisen und mit 3G arbeiten wollen? Können 13-jährige Kinder mit dem vom Gesundheitsminister am Freitag präsentierten Holiday-Ninja-Pass nach den am Freitagabend kommunizierten Regeln einreisen, wenn als erster Test ein Antigen-Test einer befugten Stelle eingetragen ist?

Verunsicherung, Chaos, wirtschaftlicher Schaden
Freitagabend veröffentlicht, Montagfrüh in Kraft getreten, unabgestimmt, keine FAQs, keine zeitgerechten Antworten auf drängende Fragen von Gästen, die unmittelbar vor der Anreise stehen: „Unternehmen, die zum Teil noch im Lockdown waren, so gravierende unvollständige praxisfremde Änderungen ohne Vorlaufzeit vorzusetzen: Das ist nicht Krisenkommunikation, das ist eine Kommunikationskrise. Das Gesundheitsministerium verursacht Verunsicherung, Chaos und großen wirtschaftlichen Schaden“, kritisiert Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung, die unfassbare Planlosigkeit.

Mindestmaß an Planbarkeit muss man erwarten können
Die Hotels trügen alle Sicherheitsmaßnahmen mit, ein Mindestmaß an Planbarkeit – um Gäste rechtzeitig über Einreisebestimmungen informieren zu können – müsse man erwarten können, so Gratzer: „Im Gesundheitsministerium in Wien bekommt man problemlos und kostenlos PCR-Ergebnisse binnen weniger Stunden. Am Land sieht das anders aus, und am Wochenende überhaupt“, gibt Gratzer den verärgerten Tenor von Stornos und Beschwerden von Gastgebern und Gästen ohne Ende wieder.

Weder Inzidenzen noch Einreiseverordnung sind Freitagabend vom Himmel gefallen
Die Telefone in den Hotels laufen heiß, die ÖHV fordert dringend Klarstellungen des Ministeriums zu den vielen offenen Fragen und für weitere Schritte eine gut vorbereitete, professionelle Kommunikation: „Weder die international steigenden Inzidenzen noch die Einreiseverordnung sind am Freitagabend vom Himmel gefallen. Diese Vorgangsweise ist ein Affront für alle, die im und vom österreichischen Tourismus leben.“

www.oehv.at