10 Jahre Bierregion: Eine Erfolgsgeschichte in Fässern

Die Bierregion Innviertel, ein Zusammenschluss von 10 innovativen Privatbrauereien, feiert ihren 10. Geburtstag. Auch eines ihrer Aushängeschilder, die Trappistenbrauerei Stift Engelszell, wird 10. Der „Innviertler Biermärz“ mit seinen vielen Veranstaltungen geht ebenfalls in die 10. Runde. So viel runde Geburtstage bleiben natürlich nicht ohne Folgen und Feiern.

„Vor zehn Jahren sind wir angetreten, die Biervielfalt zu erhalten und den Stellenwert des Bieres in unserer Region bewusst und über die Landgrenzen hinaus bekannt zu machen. Heute können wir sagen: Es hat funktioniert“, sagt Andrea Eckerstorfer, die den Zusammenschluss seit Anbeginn als Projektleiterin betreut. Tatsächlich ist die Bier-Vielfalt von 2012 nicht nur erhalten geblieben, sondern seither stetig gewachsen: Rund 100 verschiedene Biere werden aktuell gebraut. Auch die Brauereien wurden nicht weniger, sondern, im Gegenteil, mehr: Drei Schließungen stehen fünf Neugründungen gegenüber.

Qualität vor Quantität
Das sei natürlich sehr erfreulich, wenngleich es bei der Bierregion nicht vorrangig um Quantität gehe, so Eckerstorfer. Was zählt, ist die Qualität der Biere. Und die passt, wie viele einschlägige Auszeichnungen beweisen. Wie gut die Innviertler Biere ankommen, zeigt sich aber auch im Konsumverhalten der Biertrinkerinnen und Biertrinker. Verlangte man früher nach „einem Bier“, wird nun gezielt nach einzelnen Sorten und Bierstilen gefragt. Die Gastronomen, die ebenfalls Teil der Initiative sind, bieten eine bunte Bierpalette an und haben fleißig in die Weiterbildung ihrer Servicekräfte investiert: Die Biersommelier-Ausbildung in der Brauerei Ried liefert den fachlichen Grundstock.

Alle für einen, einer für alle
Vor allem ist es aber der Zusammenhalt ihrer Mitglieder, der die Bierregion zum Erfolgsvehikel macht. Jede der Brauereien hat ein eigenständiges Profil und eine Fangemeinde, die Brauer sind sich aber auch nicht zu schade, den Kollegen mit Material oder Erfahrungen auszuhelfen. An einem Strang zu ziehen hat sich als probates Mittel gegen die Übermacht großer Konzerne und als sprudelnder Quell für kreatives Bierhandwerk erwiesen.

Viel gefragtes Trappistenbier
Von der Kleinstbrauerei bis zum mittelständischen Unternehmen ist in der Bierregion alles vertreten. International unterwegs ist die Trappistenbrauerei Stift Engelszell, die einen nicht unerheblichen Teil ihrer Produktion in die Beneluxländer, nach China, in kleinen Tranchen auch nach Italien und Schweden verkauft. Ihren runden Geburtstag feiert die 2012 gegründete Brauerei mit einem kräftigen Festbier, das im Laden an der Klosterpforte erhältlich ist. „Von etwas dunklerer Farbe und mit 6% Alkohol ist es eine gute Ergänzung zu den anderen Engelszeller Trappistenbieren“, sagt der Wirtschaftsleiter des Stiftes, Hans Hofer. Vor Ort verkosten kann man die Neukreation am 15. Mai bei einer kleinen Feier mit Gottesdienst, Agape und Ausschank.

Biermärz in Verlängerung
Auch der „Innviertler Biermärz“ nimmt einen neuen Anlauf. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren ein Großteil der Veranstaltungen coronabedingt ausfallen musste, hat man sich für heuer wieder einiges vorgenommen. Die Mischung ist die bekannte und bewährte: Kultur trifft auf Kulinarik, Originelles auf Originales, Zeitgeistiges auf Traditionelles.

Damit es sich nicht zu sehr drängt, startet der Biermärz da und dort schon im Februar und zieht sich hinein bis in den Frühsommer. Im April, Mai und Juni schnüren die Brauer ihre Wanderschuhe und führen alle, die sich ihnen anschließen wollen, zu den schönsten Plätzen des Innviertels – Verpflegung inklusive. „So bekommt das Wort Regionalität noch einmal eine ganz andere Bedeutung und zeigt, wie sehr die Brauer mit ihrer Heimat und denen, die hier leben, verbunden sind“, sagt Johann Froschauer, Obmann der Bierregion Innviertel. Gewandert wird rund um Braunau, Ried und Schärding, die genauen Routen werden noch bekanntgegeben.

Das Geburtstagskind feiert im Sommer
Zu Sommerbeginn soll auch die Geburtstagsparty der Bierregion in Ried im Innkreis steigen. Geplant ist eine Feier und freiem Himmel – damit die Bierlaune nicht erneut durch den ungebetenen Besuch eines Virus vereitelt wird.

Im Folgenden ein kleiner Auszug aus der Liste der vielen
Veranstaltungen und sonstigen Aktivitäten.
Mehr dazu unter: www.biermaerz.at

Zwischen Hopfen und Bangen
Ausstellung mit Werken von 50 Künstlerinnen und Künstlern aus dem Innviertel und darüber hinaus im Kunsthaus Burg Obernberg. Von 5. März bis 3. April, jeweils Freitag bis Sonntag von 14 – 18 Uhr.

Was auf den Deckel
Süffisante Texte von Hans Kumpfmüller und Grafiken von Oskar Pointecker, vereint in einer launigen Bierdeckeledition zum 10. Geburtstag der Bierregion; erhältlich bei „Oskar“ in der Eislaufgasse und im Tourismusbüro am Stelzhamerplatz, beides Ried im Innkreis.

Fastenbieranstich mit Fastenpredigt
Traditioneller Fastenzeitauftakt mit Anschlagen des Uttendorfer „Vicedominators“; Freitag, 4. März, ab 19 Uhr, Braugasthof Vitzthum, Uttendorf

Skirennen der Bierregion Innviertel
Launiges Bierrennen der Brauer, Freunde und Partner der Bierregion (Antreten in 3er-Teams) auf der Postalm bei Strobl. Freitag, 11. März, um 13 Uhr, Winterpark Postalm Strobl/Abtenau

Giro Biero – Radflohmarkt
Wer noch auf der Suche nach passendem Equipment für die Teilnahme am Nostalgie-Radrennen „Giro Biero“ im September 2022 ist, wird hier fündig. Sonntag, 27. März, 9 – 17 Uhr, Messe Ried im Innkreis

Sechs Hauben – ein Event
Galamenü mit den sechs Innviertler Haubenköchen (Aqarium, Geinberg, Gasthof Bauböck, Gurten, Lukas Restaurant, Schärding, Wirt z’Kraxenberg, Kirchheim/I., Kirchenwirt, Diersbach, Restaurant Forthuber, Munderfing). Der Reinerlös kommt wohltätigen Zwecken im Innviertel zugute. Donnerstag, 28. April, 17 Uhr, Fill Future Dome, Gurten.

Brauerei inside
Kostenlose Führungen in den Bierregions-Brauereien – bei Tag, Nacht und Vollmond. Termine und Details online.

www.bierregion.at