Die Wiege des österreichischen Weinbaus: Burgenland – Ursprung edler Tropfen

Schon die Römer wussten die vorherrschenden Bedingungen – mildes, pannonisches Klima, ein nährstoffreicher Boden und Rebsorten mit langer Geschichte – auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes zu schätzen. Der Weinbau hat hierzulande eine lange in die Vergangenheit zurückreichende Tradition, die heute in einzigartiger und vor allem genussvoller Weise erlebbar ist.

Ist vom Burgenland die Rede, kommt vielen gleich der herausragende Wein in den Sinn. Zurecht, denn unter Weinliebhabern ist das jüngste Bundesland Österreichs schon lange kein Geheimtipp mehr. Mit 300 Sonnentagen im Jahr, reichhaltigem Nährboden und regionstypischen Rebsorten findet man hier die idealen Bedingungen vor – und das wissen die heimischen Winzerinnen und Winzer bestens umzusetzen.  Auf mehr als 13.000 Hektar Rebfläche werden Rot-, Weiß-, Rosé- und Süßweine kultiviert, die später in Restaurants rund um den Globus serviert werden.

Vielfalt im Glas
Es sind die vielen Facetten, die das Burgenland als Weinland so einzigartig machen. Und die heimischen Winzer und Winzerinnen überraschen immer wieder. Mit Innovationsgeist, Leidenschaft fürs Handwerk und einem ausgeprägten Bewusstsein für Traditionen könnten die Voraussetzungen für reich prämierte Tropfen nicht besser sein.

Gleich vier regionsspezifische Gebiete zeichnen das Nordburgenland aus. Zweigelt in seiner ganzen Vielfalt steht beim Neusiedlersee DAC im Mittelpunkt, während der Ruster Ausbruch DAC Süßwein der Extraklasse verspricht und die geologische Besonderheit des Urmeeres im Leithaberg DAC seinen Ausdruck findet.

Der Rosalia DAC vereint Spitzenwinzer der jüngsten Weinbauregion des Burgenlandes mit dem Ziel, erstklassige Rosé-Weine zu kultivieren, während der Blaufränkisch DAC die im Mittelburgenland vorherrschende Rebsorte schon mit dem Namen preisgibt. Kräftige, vollmundige Rotweine der Region sind bis über die Grenzen Europas bekannt und beliebt.

Im Südburgenland findet sich Österreichs kleinste Weinbauregion, der Eisenberg DAC. Neben fruchtigem Blaufränkisch gedeihen auf mineralhaltigem Boden auch leichte Weißweine sowie der urtümliche Uhudler.

© Burgenland Tourismus, stillsandemotions

Genussreise ins Weinland Burgenland
Dem Gast steht dabei eine Fülle an Kulinarik- und Weinerlebnisse offen. Am liebsten führen dabei die Winzerinnen und Winzer selbst durch ihre reich bestückten Weinkeller, in denen die edlen Tropfen heranreifen. Kommentierte Verkostungen bieten exklusive Einblicke in das Handwerk des Weinbaus und zeigen die feinen geschmacklichen Nuancen, die den jeweiligen Wein charakterisieren. Berührungspunkte mit dem Wein gibt es hierzulande genug, das zeigen auch die kulinarischen Erlebniswelten. Durch die unterschiedlichsten Sinneseindrücke wird die Geschichte des Weinbaus umfassend erfahrbar.

Dass im Wein die Wahrheit der Region steckt, zeigen auch die Vinotheken. Hier wird die (w)einzigartige Bandbreite des Burgenlandes in Form einer erlesenen Auswahl dargeboten. In gemütlichem Ambiente wählt man zwischen vollmundigem Blaufränkisch oder erfrischendem Welschriesling, edlem Süßwein oder charakterstarkem Uhudler. Mit fachkundiger Begleitung und kulinarischen Überraschungen auf dem Teller genießt man hier ein Verkostungserlebnis der typisch burgenländischen Art. Viele Standorte vereinen das Genussvolle mit dem Kulturellen: So etwa das Freilicht- und Weinmuseum in Moschendorf, das Haus am historischen Kellerplatz in Purbach oder die Genussquelle in Bad Sauerbrunn. Wohin die (Wein-)Reise auch geht: Zahlreiche Ausflugsziele im ganzen Land sind dem Wein ebenso verbunden wie die Menschen, Natur und Volkskultur.  

Wandern zum Wein
Alle Wege führen zum Wein: Die Zeit zwischen der Weinblüte im Frühling und der Weinlese im Herbst wird gerne dazu genutzt, Bewegung mit Genuss zu kombinieren. Bei Weinwanderungen geht es durch die beeindruckende Landschaft mit schier unendlichen Weinfluren, vorbei an tollen Aussichtspunkten und hin zu exklusiven Kostproben. Von der Rebe bis zum servierten Wein im Kostglas geht die Reise, bei der man sich über regionale Besonderheiten austauscht und über Wein fachsimpeln kann. Und weil Erntehelfer immer gerne gesehen sind, kann man bei einer Weinreise auch selbst man im Weingarten mitanpacken.

Das ganze Jahr über stehen die Genusswanderwege all jenen offen, die sich auf eigene Faust Wissen über burgenländischen Weinbau aneignen möchten. Im Zweifel über die richtige Richtung kann man immer wieder unterbrechen und bei einem Weinbaubetrieb oder in einem traditionellen Heurigen am Wegesrand einkehren. Beim Wandern erkennt man auch, welchen Einfluss der Weinbau auf die burgenländischen Ortskerne und die heimische Architektur hat. Malerische Kellergassen erzählen ihre eigenen Geschichten und unterscheiden sich je nach Region. Sind es im Nordburgenland vorwiegend Erdkeller, Streckhöfe oder Fassaden in Schildmauerform, finden sich im Südburgenland romantische Kellerstöckl – kleine, schmucke Gebäude, die früher zum Zweck der Arbeit oder Erholung genutzt wurden.

Wohnen beim Wein
Wenn die Nachbarschaft nur aus weitläufigen Weinbauflächen besteht und es nur einen Katzensprung bis zum nächsten Buschenschank ist, bedeutet das eine Auszeit in einem traditionell südburgenländischen Kellerstöckl. Was einst fleißigen Arbeitern zur Erholung nach einem Tag im Weingarten oder den Winzern zur Lagerung von Wein diente, ist heute in vielen Fällen ein voll ausgestattetes Feriendomizil inmitten idyllischer Natur. Umgeben von Weingärten lässt es sich hier genussvoll entspannen. Und weil Geschmäcker verschieden sind, ist die Auswahl entsprechend groß: Das Angebot reicht von urigen, ganz gemütlich gestalteten Kellerstöckl bis hin zu ästhetischen, hochmodernen Unterkünften mit dem gewissen Extra.

Noch näher beim Wein wohnt es sich in einem komfortablen Winzerzimmer. Viele Winzerinnen und Winzer haben ihr Weingut um gemütliche Gästezimmer erweitert. Auch hier fällt die Wahl oft schwer: Eine Auszeit in der österreichischen Hauptstadt des Süßweins – der Nationalpark-Gemeinde Illmitz – ist ebenso verlockend wie ein sonniges Wochenende im Blaufränkischland Mittelburgenland oder ein Aufenthalt im Uhudlerviertel im Südburgenland. 

Den Wein zelebrieren
Das Leben ist ein Fest! Spätestens bei einer der zahlreichen Wein- und Kulinarik-Veranstaltungen wird klar, welche Bedeutung dem Weinbau und seiner Geschichte im Burgenland innewohnt. Zu diesen Gelegenheiten wird das Beste aus dem Weinkeller hervorgeholt und zu gemütlichen Verkostungen eingeladen. Auch die heimischen Produzenten bieten Erlesenes aus der Region an. Der Veranstaltungsreigen beginnt mit der Weinblüte im Frühling, geht über den gesamten pannonischen Sommer und findet seinen Höhepunkt beim traditionellen Martiniloben im November. Als Gast ist man herzlich dazu eingeladen, die pannonische Leichtigkeit in ihrer schönsten Form bei den Veranstaltungen selbst zu erleben. Natürlich kann auch ein Stück Burgenland mit nach Hause genommen werden: beispielsweise die Lieblingsweine zu Ab-Hof-Preisen oder weitere erlesene Produkte heimischer Produzenten.

www.burgenland.info