ÖHV-Initiative „Zeichen setzen“

Nachhaltigkeit aus Überzeugung. Top-Hotellerie punktet mit Öko-Kompetenz und Energieeffizienz.

„Im vierten Jahr unserer Aktion für mehr Nachhaltigkeit kann man ohne Übertreibung sagen: Österreichs Top-Hotels setzen wahrlich Zeichen“, zieht Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung, eine erfreuliche Zwischenbilanz der ÖHV-Initiative „Zeichen setzen“. Selbst in der Krise haben die Betriebe weiter an den grünen Schrauben gedreht und bewiesen, dass Nachhaltigkeit kein Schönwetter-Thema für die Hotellerie ist, sondern gelebte Überzeugung. Besonders deutlich wird das laut Gratzer beim aktuellen Top-Thema Energie: „Die Hotels setzen seit Jahren konsequent Schritte für mehr Energieeffizienz und haben in den letzten Monaten ihre Bemühungen noch einmal intensiviert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, verweist der Branchensprecher auf Best-Practice Beispiele, die sich in der gesamten Breite der Branche wiederfinden, unabhängig von Klassifizierung oder Größe der Unternehmen.

Passiv-Bauweise, smarte Sanierung
Die Einsparungspotentiale bei Um- und Neubauten sind speziell mit Passiv-Bauweise enorm. So schaffte es beispielsweise die SPES Zukunftsakademie in Schlierbach den Energieverbrauch von 178 kWh/m² auf unter 15 kWh/m² zu reduzieren. Das Holzhotel Forsthofgut in Leogang verbraucht dank Passiv-Bau bis zu 75 % weniger Energie. Dass Energieeffizienz ist nicht nur das A und O bei Neubauten, sondern auch die Top-Prio bei Sanierungsarbeiten ist, zeigt z.B. das Hotel Schloss Lerchhof in Hermagor. Aufgrund von sehr alter, unter Denkmalschutz stehender, Bausubstanz waren für den Betrieb energietechnische Maßnahmen entweder extrem teuer oder wurden vom Bundesdenkmalamt nicht genehmigt. Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit führte für das Haus über energiesparendes wirtschaften hin zur eignen Erzeugung von sauberer Energie mit einer Hackschnitzelheizung, die mit Holz aus dem eigenen Forst bzw. der Region versorgt wird, und einem Kleinwasserkraftwerk, das den Eigenstromverbrauch zu 100 % abdeckt und die überschüssige Energie ins öffentliche Netz einspeist.

Photovoltaik, Warmwasser & intelligente Steuerungssysteme
Auch Photovoltaik spielt bei vielen Betrieben eine zentrale Rolle: Das Hotel AVIVA in St. Stefan am Walde nutzt die hauseigenen Solaranlage nicht nur ergänzend für die Warmwassererzeugung, sondern deckt damit auch ein Viertel des Strombedarfs des Hauses ab. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt man auch im Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf. Neben Sonnenenergie setzt man dort auf ein eigenes Konzept der Nutzung von abfließendem Thermalwasser. Eine Wärmepumpe entzieht dem verbrauchten Wasser die Restwärme, die anschließend für die Beheizung genutzt wird. Das Wasser fließt sauber und abgekühlt in den Kreislauf der Natur zurück. „Eine zentrale Rolle spielen in vielen Häusern auch intelligente Steuerungen für Beheizung oder Beleuchtung“, zeigt der Branchensprecher auf. Die Systeme regulieren computergestützt und eigenständig die Temperatur in nicht genutzten Räumen und steuern die LED-Lichtanlagen der Hotels. „Unterm Strich greifen eine Vielzahl von größeren und kleineren Maßnahmen ineinander und machen die Branche zu einem der Vorzeige-Player in Sachen Energieeffizienz. Klar ist allerdings auch, dass bei den aktuell Energiekosten die Bundesregierung mit Unterstützungsmaßnahmen auf betrieblicher Ebene gefordert ist“, so Gratzer.

Einen Überblick über die laufenden Maßnahmen zur Initiative und Best Practices findet Sie unter www.oehv.at/zeichensetzen