ÖHV-Veit: Werden im Winter Energie und Kosten sparen, sparen, sparen!

Vorbildliche Energie-Effizienz: Alle Dienstleister brauchen nur 10% der Energie für 70% der Wertschöpfung. Branchenumfrage zeigt enorme Einsparungsmaßnahmen auf.

Auf einer Skala von 0 (irrelevant) bis 10 (existenzgefährdend) stuft Österreichs Qualitätshotellerie die Energiepreisentwicklung derzeit mit einer 7 ein: „Nicht nur der Kostenanstieg bereitet uns echte Sorgen, sondern auch das Krisenmanagement. Die Preise steigen seit Ende Februar, jetzt findet Brüssel einen Termin? Das kann doch nicht wahr sein“, beschreibt Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, die aufgeladene Stimmung in weiten Teilen der Wirtschaft. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Hotels laut aktueller ÖHV-Branchenbefragung mit einer Verdoppelung von Strom- wie Heizkosten, für das darauffolgende noch einmal mit einer Verdreifachung der Stromkosten und einer Steigerung der Heizkosten um 170%: „Wie sich das betriebswirtschaftlich ausgehen soll, steht in den Sternen! Denn zu dieser Belastung kommen noch steigende Kosten für Speisen und Getränke, Zinsen und vor allem Löhne und Gehälter. Das wird eine Kostenlawine, die wir noch nicht gesehen haben“, so der Branchensprecher.

Veit: „Brauchen echte Energiekostenbremse für alle Abnehmer:innen!“
Die Energiepreisbremse in der vorliegenden Form sieht Veit als vergebene Chance: Für die Hälfte der Haushalte fehlt jeder Anreiz zum Energiesparen, eine Lösung für die Wirtschaft komplett, während die Landesenergieversorger ihre Kassen auf Kosten der Privatwirtschaft füllen: „Natürlich fehlt dieses Geld anderswo, und alle Kosten steigen. Das erzeugt Unsicherheit bei Arbeitgeber:innen wie Arbeitnehmer:innen. Als nächster Schritt wird der Sparstift gezückt. Wir wissen, was das heißt“, fordert Veit die Politik auf, sofort gegenzusteuern – mit einer echten Energiekostenbremse für alle Abnehmer:innen.

Vorbildliche Energie-Effizienz: Einsparungen an allen Ecken und Enden
Keinesfalls, so Veit, dürfe die Politik der Hotellerie den dritten Winter in Folge die Hauptlast einer Krise aufbürden. Auch, weil der gesamte Dienstleistungssektor für 70% der heimischen Wertschöpfung gerade 10% des Energiebedarfs verursacht (Hotels 1,3%, Seilbahnen 1,2%): Hier wird also extrem energieeffizient gearbeitet! „Damit ist eines ganz klar: Überschießende Einschränkungen würden die Wirtschaft stark treffen, hätten aber kaum Einfluss auf den nationalen Energieverbrauch“, betont Veit, dass die Branche beim Energieverbrauch in diesem Winter das Vorkrisenniveau nicht erreichen werde: „Weil alle Unternehmen Energie und Kosten sparen, sparen, sparen.“ Die Hotels reduzieren ihren Energieverbrauch laut ÖHV-Befragung seit Jahren an vielen Ecken und Enden, parallel dazu erzeugen immer mehr Gastgeber selbst Energie. Das tun mittlerweile drei Viertel der ÖHV-Mitglieder setzen dabei zum größten Teil auf Photovoltaik, Abwärme und Wärmepumpen. Mehr als ein Viertel verzichtet bereits komplett auf fossile Brennstoffe, ein Fünftel plant das für die kommenden 3 bis 5 Jahren, ein Viertel zieht es in Erwägung. Energie gespart wird von der Beleuchtung über Heizung und Kühlung bis hin zur Dämmung von Dächern und Fassaden, in den meisten Hotels in allen oder den meisten genannten Bereichen parallel.

Die Ergebnisse der aktuellen ÖHV-Branchenbefragung zur Entwicklung der Energiekosten und den Einsparungsmaßnahmen finden Sie hier