Zu spät, zu kurz, zu wenig: Energiekostenzuschuss fällt durch

Völlig verunglückt ist aus Sicht der ÖHV der vom Ministerrat beschlossene Energiekostenzuschuss.

Als verspätet, zu kurz gedacht und äußerst lückenhaft kritisiert der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Walter Veit, den gestrigen Ministerratsbeschluss zum Energiekostenzuschuss. Am schlimmsten seien die Einschränkung der Energieträger und des Förderzeitraums: „Einen Kostenersatz für steigende Heizkosten mit Ende September – also vor Beginn der Heizsaison – zu befristen: Das kann nicht ernst gemeint sein“, wundert sich der Branchensprecher. Die EU erlaubt Förderungen bis Jahresende: „Selbst das ist viel zu kurz, da beginnt der Winter erst. Warum die Regierung den Zeitraum noch kürzer fasst als die EU, versteht niemand.“ Veit fordert vom Bund rasch eine Lösung für das vierte Quartal und von der EU eine für das kommende Jahr.

Wer umweltfreundlich heizt, bleibt auf Kostenanstieg sitzen
Genauso wenig kann Veit nachvollziehen, dass nur der Kostenanstieg bei Gas und Strom ersetzt wird, aber nicht für Hackschnitzel oder Holz, Fern- und Nahwärme, deren Preise auch stark gestiegen sind: „Ausgerechnet Unternehmen ausgrenzen, die auf CO2-sparende Technologien setzen: Das kann es nicht sein.“ In den monatelangen Verhandlungen hätte auffallen müssen, welche Fehler da passiert sind: „Ich kann es nicht oft genug sagen: Holt in solchen Angelegenheiten Praktiker:innen an Bord: Die sehen das auf den ersten Blick.“

Gaspreis stützen und damit Kosten sofort senken
Die Unternehmen, erinnert Veit, blieben nicht nur auf 70% der Energie-Mehrkosten sitzen, auch Einkäufe und Zinsen, Löhne und Gehälter werden teurer. „Was hier vorgelegt wurde, ist fehlerhaft und teuer. Bund und EU müssen das ‚iberische Modell‘ umsetzen, den Gaspreis stützen. Das würde schnell wirken, den Preisanstieg im gesamten Energiesektor dämpfen und wäre viel günstiger.“

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