AMS Tirol: Arbeitslosigkeit weiter rückläufig

Mit Stichtag 31.01.2023 sind in Tirol 17.233 Personen arbeitslos. Das ist der niedrigste Stand zu dieser Jahreszeit seit 2008. Im Vergleich zum Vorjahr sind das um -1.230 Menschen weniger (-6,7 %). Bei 17.233 Arbeitslosen und geschätzten 362.000 unselbständig Beschäftigten (+10.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im Jänner 2023 in Tirol 4,5 %. Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -4,8 % und aktuell gibt es in Österreich 317.131 Arbeitslose.

„Der Tiroler Arbeitsmarkt startet mit Blick auf nochmals deutlich gesunkene Arbeitslosenzahlen in allen Bezirken sehr positiv ins neue Jahr. Wie bereits prognostiziert, hat sich die Zahl der beim AMS gemeldeten offen Stellen reduziert. Dies passiert jedoch auf einem so hohen Niveau, dass der Arbeitskräftemangel nach wie vor eines der wichtigsten Handlungsfelder dieser Tage ist. Das zeigt sich auch an der steigenden Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen – Lehrlinge sind am Tiroler Arbeitsmarkt besonders begehrt!“, sagt Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführung AMS Tirol.


Anzahl der offenen Lehrstellen gestiegen

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um +9,0 % auf 918 gestiegen. Die meisten Lehrlinge werden im Tourismus, im Einzel- und Lebensmittelhandel und im Bau- und Baunebengewerbe gesucht. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist leicht um +1,9 % gestiegen. Das sind 366 sofort einsatzbereite Lehrstellensuchende gegenüber 918 sofort verfügbaren Lehrstellen.


Chancenvielfalt am Tiroler Lehrstellenmarkt

Die allermeisten Jugendlichen finden mittlerweile auch ohne Unterstützung des Arbeitsmarktservice eine passende Lehrstelle. Sie können dabei aus etwa 200 unterschiedlichen Lehrberufen wählen. Die beliebtesten Lehrberufe sind die Einzelhandelskauffrau bei den Mädchen und der Elektrotechniker bei den Burschen. Zur Auswahl zählen aber auch Green Jobs wie etwa Fahrradmechtroniker_in oder Installations- und Gebäudetechniker_in, digitale Berufe wie Applikationsentwickler_in oder technische Berufe im Gesundheitswesen wie Hörgeräteakustiker_in.


Langzeitarbeitslosigkeit auf das Niveau von 2013 gesunken

Bei den länger als 1 Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen ist im Vorjahresvergleich ein Rückgang um -46,4 % auf 864 Personen zu verzeichnen. Seit dem Höchststand Ende April 2021 (3.397) sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit kontinuierlich und liegt mittlerweile auf dem niedrigsten Stand seit September 2013 (892). 69,2 % sind älter als 50 Jahre, 45,3 % haben maximal einen Pflichtschulabschluss und 63,1 % haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen.


Anzahl der offenen Stellen gesunken

Ende Jänner waren beim AMS Tirol insgesamt 7.910 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet und damit befinden wir uns weiter auf einem hohen Niveau. Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl der offenen Stellen erstmals seit Beginn der Pandemie um -15,1 % bzw. -1.402 wieder gesunken.
Bei der Dynamik am Stellenmarkt ist kein eindeutiger Trend erkennbar. Im Jänner wurden um -7,7 % weniger offene Stellen zur sofortigen Vermittlung gemeldet als im Vorjahr. Gleichzeitig konnten jedoch um +21,0 % mehr Stellen erfolgreich besetzt werden als im Vorjahr.


Männer stärker von (saisonaler) Arbeitslosigkeit betroffen

Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -14,8 % und bei den Männern um -3,0 % zurück. Mit Ende Jänner sind 4.864 Frauen und 12.369 Männer in Tirol arbeitslos. Die Arbeitslosenquote der Männer liegt zu dieser Jahreszeit aufgrund der Zwischensaison in der Baubranche mit 6,2 % deutlich über jener der Frauen (2,7 %).


Höherqualifizierung bestes Mittel gegen Arbeitslosigkeit

39,1 % der Ende Jänner vorgemerkten Arbeitslosen haben maximal Pflichtschulabschluss. Diese Menschen waren hauptsächlich in Hilfsberufen tätig und haben weder einen Lehrabschluss noch höhere Schulausbildung. Die Arbeitslosenquote von Menschen mit maximal Pflichtschulausbildung lag im Dezember 2022 zuletzt bei 12,5 %. Bei Personen mit abgeschlossener Lehrausbildung liegt dieser Wert mit 4,3 % und bei Akademiker_innen mit 1,3 % deutlich darunter.
Mit Stichtag 31.01.2023 befinden sich 2.132 Personen in Schulungsmaßnahmen des AMS Tirol. Das sind im Vorjahresvergleich um -396 Personen oder -15,7 % weniger.

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