Über 40% mehr Umsatz am CEE-Gastro-Kaffeemarkt

Der Gastro-Kaffeemarkt in den CEE-Ländern (Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien) hat sich seit der Corona-Pandemie deutlich erholt. Im letzten Jahr konnte der Umsatz in Hotellerie, Restaurants und Kaffeehäuser (HoReCa) um 41,6% zulegen, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Ein Teil des Umsatzanstieges ist dabei der Teuerung zu verdanken. Insgesamt stiegen die Durchschnittspreise für die „Ganze Bohne“ als wichtigsten Preisindikator in den untersuchten Ländern um 9,2%. Der Absatzanstieg betrug punktgenau 30%. Nach den pandemiebedingten Rückgängen 2020 hat die Erholung des CEE-Marktes für Gastro-Kaffee bereits 2021 eingesetzt, zu einer Zeit als der Markt in Deutschland und Österreich noch stagnierte. Trotz der frühen Erholung wird der Gastro-Kaffee-Markt aber auch 2023 noch nicht das Level von 2019 erreicht haben. 2023 wird der Absatz bei rund 10.400 Tonnen liegen, 2019 betrug dieser hingegen noch 11.200 Tonnen. Der größte Markt unter den untersuchten Ländern ist Tschechien mit einem Absatz von rund 3.500 Tonnen, danach folgt Kroatien mit rund 2.400 Tonnen. Das größte Wachstumspotential für die nächsten Jahre zeigen die Länder Ungarn und die Slowakei. Für Kroatien befürchtet man nach dem EU-Beitritt 2023 stärkere Preissteigerungen und daher ein geringeres Wachstumspotential in Menge.


Bäckerei & Konditorei spielen keine große Rolle

Trotz steigender Preise und sparender Haushalte bleibt der Kaffeekonsum im Kaffeehaus ein wichtiger sozialer Aspekt des Lebens in den CEE-Ländern. Mit einem Anteil von 43,7% nimmt das Kaffeehaus die stärkste Rolle ein. Noch stärker als im Durchschnitt ist der Anteil des Kaffeeabsatzes im Kaffeehaus in Kroatien mit rund 50%. Insgesamt sind Restaurants mit 24,7% und die Hotellerie mit 23,6% weitere wichtige Segmente im CEE-Raum. Das Segment Bäckerei & Konditorei, spielt mit 7,9%, eine geringe Rolle beim Gastro-Kaffee. Der Restaurantanteil ist mit rund 30% in Slowenien am höchsten. In Ungarn nimmt die Hotellerie mit rund 29% den höchsten Anteil ein.


Kaum gemahlener Kaffee

Die ganze Bohne führt in allen fünf Ländern die Produktsegmente an. In Kroatien und Slowenien liegt der Anteil über 90%, in CEE gesamt bei 89%. Im Gegensatz dazu ist der Anteil des gemahlenen Kaffees in den CEE-Ländern, im Vergleich zum Markt Deutschland-Italien-Österreich, mit 8,3% äußerst gering. Dabei profitiert die „Ganze Bohne“ langfristig vom Trend vollautomatischer Kaffeemaschinen, und Filterkaffeemaschinen mit integrierten Mühlen. Dementsprechend nimmt der Marktanteil des Mahlkaffees kontinuierlich weiter ab. Das Segment mit dem größten relativen Wachstumspotential ist die Kaffeekapsel, die von der Erholung der Hotellerie profitiert.


Julius Meinl mit starker Präsenz

Die großen Player in den fünf untersuchten Ländern sind Jacobs Douwe Egberts, Franck, Julius Meinl und Darboven. Während Julius Meinl eine starke Präsenz in allen fünf untersuchten Ländern aufweist, hat Franck eine starke Präsenz v.a. in Kroatien und Slowenien. Die Analyse des Gesamtmarktes zeigt einen hohen Marktanteil kleinerer Player was auch bedeutet, dass im HoReCa-Segment die Marktbarrieren kleiner sind als im Retailbereich, wie Laszlo Barla, Autor der Studie erklärt.

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