Markenrelaunch: Petition gegen neues Kitzbüheler Logo

In der idyllischen Gamsstadt Kitzbühel brodelt es seit der Einführung eines neuen Logos.

Das traditionelle Wappen, entworfen vom berühmten Tiroler Maler Alfons Walde, wurde durch eine moderne Interpretation der Kitzbüheler Gams samt integriertem Schriftzug ersetzt. Die Reaktion auf diese Veränderung fiel anders aus als erhofft. Statt Lob regiert Unverständnis, Kitzbüheler und Gäste zeigen sich skeptisch, viele lehnen die Neugestaltung rundweg ab. Eine kürzlich gestaltete Petition gegen die neue Marke hat das Thema jetzt auch noch über das Bundesland hinaus in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Von der Schwierigkeit, eine etablierte Marke neu zu gestalten

Ziel der Initiative war es, das Logo in einem „zeitgemäßen Kontext“ zu präsentieren und ein jüngeres, wahrscheinlich unruhigeres Publikum anzusprechen. Das neue Corporate Design erinnert an eine Modemarke und markiert somit einen Paradigmenwechsel. „Als erste Destination überhaupt geht Kitzbühel damit weg von der Darstellung natürlicher Schönheit und naturnaher Elemente und setzt stattdessen auf ein stilistisches Artificial Design“, schreibt das Destinationsmanagement dazu in einer Aussendung.

Die nicht auf Kitzbühel beschränkte Diskussion zeigt deutlich, wie schwer es ist, eine etablierte Marke neu zu gestalten. Ein Markenrelaunch für eine Destination wie Kitzbühel ist mit dem Neustart einer Firmen-Modemarke nicht zu vergleichen. Ein solcher Wechsel erfordert ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, um Identität und Tradition und damit den weltweiten Wiedererkennungswert zu bewahren und gleichzeitig frischen Wind hineinzubringen. Der Widerstand gegen das neue Logo zeigt, dass gerade bei öffentlichen Marken ein besonders sensibler Umgang mit Veränderungen notwendig ist. Nur so lässt sich eine breite Akzeptanz in der Öffentlichkeit erhalten.

Die Diskussion um das Rebranding von Kitzbühel ist ein gutes Beispiel dafür, wie emotional und komplex das Thema Markenpflege bei Destinationen sein kann. Es bleibt abzuwarten, ob das neue Logo bestehen bleibt oder ob der öffentliche Druck zu einer erneuten Überarbeitung führt.