Kohlenhydrate kein Problem? Das große Ernährungsgeheimnis gelüftet!
Dr. Daniel Wallerstorfer, Gründer des HealthTech-Unternehmens NovoDaily aus Salzburg, weiß, dass es fast keine allgemeingültigen Tipps für eine gesunde Ernährung geben kann.
Dr. Daniel Wallerstorfer, Gründer des HealthTech-Unternehmens NovoDaily aus Salzburg, weiß, dass es fast keine allgemeingültigen Tipps für eine gesunde Ernährung geben kann.
Genetische Faktoren beeinflussen, wie der Körper mit verschiedenen Nährstoffen umgeht und wie dieser auf Ernährung, Bewegung und Stress reagiert. Das FTO-Gen trägt zum Beispiel zu der Fettverwertung bei und reguliert das Sättigungsgefühl. Dies kann sich wiederum auf das Essverhalten und Gewichtsveränderungen auswirken. Erkenntnisse aus der Genetik ermöglichen demnach personalisierte Gesundheitsstrategien, wie maßgeschneiderte Ernährungspläne, um die eigene Fitness zu optimieren und das Risiko genetisch bedingter Krankheiten zu reduzieren. Dr. Daniel Wallerstorfer, Gründer des HealthTech-Unternehmens NovoDaily aus Salzburg, weiß, dass es fast keine allgemeingültigen Tipps für eine gesunde Ernährung geben kann. Wer welche Lebensmittel wie gut verarbeiten kann, zeigt sich in den Genen. Es bedarf also individualisierter Ernährungspläne. Der Molekularbiologe und promovierter Biotechnologe erklärt, wie wir mit dem Wissen über unsere eigene Genetik maßgeblich zur Optimierung unseres Körpergefühls beitragen können.
Es scheint so, als könnten manche Menschen einfach alles essen ohne dabei zuzunehmen, während andere penibel auf ihre Ernährung achten müssen. Wie erklärt sich das? Die Antwort liegt in den Genen verborgen. „Unsere Gene spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie unser Körper auf verschiedene Makronährstoffe reagiert und wie diese aufgenommen werden. Das FTO-Gen ist beispielsweise dafür zuständig, wie wir Fette verwerten und beeinflusst unser Sättigungsgefühl“, erklärt Dr. Daniel Wallerstorfer. Auch Forschungsergebnisse[1] bestätigen, dass die genetische Veranlagung, genauso wie soziale und psychologische Faktoren, einen Einfluss auf Übergewicht haben. So spielen die eigenen Gene eine entscheidende Rolle dabei, wie mit der Verarbeitung von Makronährstoffen umgegangen wird. Zum Beispiel gibt es Menschen, die Kohlenhydrate besonders gut verwerten können und von einer hohen Aufnahme sogar profitieren. Andere Ernährungstypen ziehen Vorteile aus einer eher eiweißreicheren oder fettreicheren Ernährung. Doch auch für sogenannte „Kohlenhydrateverwerter“ gilt Vorsicht. Der Stoffwechsel und wie die Körperzellen auf das Hormon Insulin anspringen, schwanken über den Tag. Besonders zu später Stunde ist die Insulinempfindlichkeit oft geringer, was dazu führt, dass überschüssige Kohlenhydrate eher als Fett gespeichert werden. Dr. Wallerstorfer rät deshalb am Abend zu einer moderaten Kohlenhydratzufuhr. Auch bei der Zunahme von Kalorien in Form von Fetten empfiehlt sich ein ausgewogener Verzehr. Denn der Gesamtenergiebedarf sollte stets ganzheitlich betrachtet werden und auch individuelle, äußere Faktoren wie Stresslevel und Lebensumstände beeinflussen die Verdauung. Eine individualisierte Analyse auf Basis der DNA kann unterstützend zum Verständnis von körperlichen Reaktionen beitragen.
Personalisierte Gesundheitsstrategien für mehr Lebensqualität
Die Kenntnis der eigenen genetischen Veranlagung ermöglicht eine maßgeschneiderte Strategie zur Steigerung körperlichen Gesundheit und zur Erreichung erwünschter Fitnessziele. Dr. Wallerstorfer betont, dass der Erfolg maßgeblich davon abhängt, ob eine individuell angepasste Herangehensweise gewählt wird: „Das Wissen über die eigenen Gene kann dabei unterstützen, die Ernährung so anzupassen, dass die Makronährstoffe vom Körper optimal genutzt werden können. Durch genetische Tests kann dabei festgestellt werden, welche Vitamine und Nährstoffe vom Körper besonders gut aufgenommen werden können und wo Anpassungsbedarf besteht.“ Für die eigene körperliche Gesundheit und das Gewichtsmanagement gibt es keine Universallösung. Jeder Mensch hat andere Voraussetzungen und unterschiedliche Bedürfnisse. Um das Gewicht effektiv zu beeinflussen und die eigene Ernährungsgesundheit zu optimieren, sind daher individuelle Ansätze ratsam, die genetische als auch epigenetische Faktoren einbeziehen. „Deswegen setzen wir bei NovoDaily auf eine individuelle Gesundheitsoptimierung, die auf DNA- und Blut-Analysen basiert. Die Genanalyse liefert Auskunft darüber, welche Lebensmittel der Körper gut annehmen kann und welche weniger“, erläutert Wallerstorfer. „Auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt erhält man außerdem personalisierte Vitamine und Nährstoffe, die den Körper unterstützen sollen“, führt der Experte aus.
Umwelteinflüsse können den Ernährungstypen im Laufe des Lebens ändern
Epigenetik – ein Begriff, der immer wieder auftaucht, wenn man sich intensiver mit Ernährung beschäftigt. Die Epigenetik beschreibt, wie Umwelteinflüsse die Genaktivität regulieren, ohne die DNA-Sequenz selbst zu verändern. Umweltfaktoren wie Ernährung, Stress oder Chemikalien beeinflussen dabei die epigenetischen Mechanismen. „Ernährungstypen können im Laufe des Lebens variieren, da epigenetische Veränderungen reversibel sind. Durch eine gezielte Ernährung und eine Anpassung des Lebensstils können sogenannte negative Markierungen auf der DNA reduziert und positive verstärkt werden“, weiß hierzu Dr. Wallerstorfer. Dadurch lässt sich das Krankheitsrisiko senken, die Fitness steigern und dem vorzeitigen Altern entgegenwirken. So können zum Beispiel bei einem langsamen Stoffwechsel die Aufnahme von Nährstoffen wie Folsäure und Vitamin B12 unterstützend wirken. Diese fördern nämlich die Aktivierung von jenen Genen, die unter anderem dafür zuständig sind, den Stoffwechsel anzukurbeln. Wer besonders anfällig für Entzündungen ist, kann Polyphenolen, die in Obst und Gemüse enthalten sind, aufnehmen. Denn diese können die entzündungshemmende Aktivität bestimmter Gene verstärken. Hierbei können auch Omega-3-Fettsäuren helfen, die zusätzlich auch noch den Stoffwechsel anregen. Ganzheitliche Ansätze, die Ernährung, Bewegung und Stressmanagement inkludieren, können also die Epigenetik prägen, welche wiederum das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, Alzheimer oder Krebs beeinflussen können.
[1] https://adipositas-gesellschaft.de/ueber-adipositas/ursachen-von-adipositas