Werner & Mertz stellt Weltrekord auf: 1 Milliarde Flaschen aus 100 Prozent Post-Consumer-Rezyklat! 

Weiterer Meilenstein: Ab sofort startet die Umstellung aller rPET Flaschen auf 100 Prozent Recyclat aus dem Gelben Sack!

Bild v.l.n.r.: Philipp Lehner (CEO ALPLA), Reinhard Schneider (Werner & Mertz-Inhaber), Katharina van Bronswijk (Psychologin) und Jörg-Andreas Krüger (Präsident NABU) beleuchteten während der Weltrekordfeier in Berlin auf vielfältige Weise das Thema funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Ein rheinland-pfälzischer Mittelständler zeigt dem Rest der Welt, wie es geht: Das Mainzer Reinigungsmittelunternehmen Werner & Mertz – bekannt vor allem für seine Marke Frosch – hat am 23. Juni einen Weltrekord aufgestellt. 1 Milliarde rPET-Flaschen aus 100 Prozent Post-Consumer-Recyclat hat der Öko-Pionier seit dem Beginn seiner Recyclat-Initiative in den Handel gebracht!
Zusammen mit gleichgesinnten Kooperationspartnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette hat Werner & Mertz 2012 die Recyclat-Initiative ins Leben gerufen und treibt seitdem das mechanische Recycling von Altplastik für die hochwertige Kreislaufführung von Verpackungen voran.

Das Unternehmen gilt branchenübergreifend als Pionier für kreislauffähige Produkte und setzt insbesondere bei der Verwendung von Material aus dem Gelben Sack für seine Verpackungen immer wieder neue Maßstäbe der ökologischen Machbarkeit. Bei der Feier anlässlich des Weltrekords in Berlin verkündet Werner & Mertz Inhaber Reinhard Schneider dann auch schon den nächsten Meilenstein: Ab sofort startet die Umstellung aller rPET-Flaschen der Marke Frosch auf 100 Prozent Recyclat aus dem Gelben Sack!

Werner & Mertz zeigt mit den Errungenschaften seiner Initiative, dass es möglich ist, wirksame, dabei nachweislich ressourcenschonende Produkte anzubieten, die keinen Verzicht  bei Konsument*innen einfordern: Weder in der Qualität und Leistung, noch in der Sensorik.

„Wir machen keine asketischen Produkte für die Nische, sondern sind Spezialisten der Mehrheitsfähigkeit. Der Schlüssel dazu ist eine lebensfrohe Attraktivität. Dazu setzen wir auf eine optimale Kombination aus konsequenter, hochwirksamer Ressourceneffizienz pro Produkt und der damit erzielbaren Reichweite in Bezug auf Marktanteile“, so Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider.

Zusammen mit Kooperationspartnern viel Mut bewiesen
Durch die Gründung der Recyclat-Initiative hat Werner & Mertz das Henne-Ei-Problem überwunden: Kaum ein Unternehmen nutzte damals Recyclat, da es wesentlich teurer war als Plastik aus frischem Rohöl, sogenanntes Virgin Plastic. Skaleneffekte würden das Recycling günstiger machen, aber dazu musste erst einmal jemand den ersten Schritt gehen und in Recyclat investieren. Werner & Mertz bewies diesen Mut und suchte sich Partner entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu gehören aktuell beispielsweise die NGO NABU, der Kunststoffspezialist Alpla, der Verpackungskonzern Mondi und jüngst das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen PreZero. 

„Das Recycling von Kunststoffen reduziert unseren zu großen Rohstoffverbrauch und schont dadurch Klima und Umwelt. Mit der Entscheidung, voll auf den Einsatz von Recyclat aus dem Gelben Sack zu setzen, ist Werner & Mertz innovativ und mutig mit Pioniergeist vorangeschritten. Der NABU hat dieses Engagement von Anfang an unterstützt. Wir brauchen wirksame Beispiele, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktioniert“, so NABU Präsident Jörg-Andreas Krüger.

„Erfolge wie diese stillen die Sehnsucht nach positiven Nachrichten. Sie zeigen, dass mit konsequenter Arbeit vieles erreicht werden kann und sind ein Gegengift gegen die weit verbreitete Ohnmacht angesichts aktueller Krisen“, sagt Psychologin Katharina van Bronswijk, die bei der Feier über das positive Erleben von Selbstwirksamkeit sprach.

Wichtigste Meilensteine der Recyclat-Initiative 

Die Erreichung der 1 Milliarde Flaschen aus 100 Prozent Post-Consumer-Recyclat ist nur das prominenteste Beispiel unter vielen Meilensteinen, die im Rahmen der Initiative bislang erreicht wurden. Besonders der Anteil an Gelbem Sack Material in den Verpackungen konnte in den vergangenen elf Jahren kontinuierlich gesteigert werden:

  • 2014: erste Testreihe Frosch Spülmittel mit rPET-Flaschen aus 100 Prozent Post-Consumer-Recyclat, davon 20 Prozent aus der Quelle Gelber Sack (80 Prozent europäische Pfandflaschensammlung – Einweg- und Mehrwegflaschen)
  • 2016: rHDPE-Flaschen aus 100 Prozent Recyclat aus dem Gelben Sack (für die Marken emsal und Green Care Professional)
  • 2019: weltweit erste Flasche mit 100 Prozent rHDPE aus dem Gelben Sack gefertigt, die für den Kosmetikbereich Verwendung findet (Frosch Senses Duschgel)
  • 2021: Steigerung von 20 auf 50 Prozent Gelber-Sack-Material bei rPET-Flaschen (50 Prozent europäische Pfandflaschensammlung)
  • 2023: Steigerung von 50 auf 75 Prozent Gelber-Sack-Material bei rPET-Flaschen (25 Prozent europäische Pfandflaschensammlung)

Und nun seit dem 23. Juni 2025 die Steigerung auf 100 Prozent Gelber Sack Material bei den rPET-Flaschen! Eine weitere großartige Pionierleistung der Initiative, da heutzutage immer noch große Mengen an recyclingfähigen Verpackungen im Gelben Sack mangels industrieller Nachfrage sinnlos zu CO2 verbrannt werden.

Die kontinuierliche Erhöhung des Anteils aus dem Gelben Sack machten zum einen die Sortieranlagen auf höchstem technischen Niveau möglich sowie zum anderen das erworbene Wissen und die ständige Überprüfung der angelieferten Kunststoff-Ballen im Recyclingwerk. Vor Ort werten die Verpackungsexpertinnen von Werner & Mertz in regelmäßigen Abständen aus, welche Materialien in welcher Qualität in den Kunststoff-Ballen für das Recycling zur Verfügung stehen. Das Wissen über diesen Abfallstrom fließt in die Prozessentwicklung ein.  

Mit einer Kampagne vor dem Brandenburger Tor in Berlin bedankt sich Werner & Mertz bei den Kundinnen und Kunden für das gemeinsame Erreichen von einer Milliarde Flaschen aus 100 Prozent Recyclat aus Altplastik.

„Eine starke Vision, eine enge Kooperation und der Einsatz von den neuesten Technologien haben es uns ermöglicht, trotz veränderter Rahmenbedingungen im Gelben Sack Strom ein sehr gutes und konstantes Rezyklat-Produkt zu entwickeln“, sagt Philipp Lehner, CEO von Alpla.  

ALPLA CEO Philipp Lehner (links im Bild) und Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider verkündeten während der Weltrekordfeier sichtlich stolz den nächsten Meilenstein der Recyclat-Initiative: Ab sofort startet die Umstellung aller rPET-Flaschen der Marke Frosch auf 100 Prozent Recyclat aus dem Gelben Sack!

„Dank jahrelangen Entwicklung mit unseren Partnern kann man nun davon sprechen, dass moderne Recyclate als ‚Drop-in-Lösungen‘ gelten. Das heißt, sie können ohne größere Modifikationen an Anlagen zur Substitution von Neuplastik eingesetzt werden“, sagt Alexander Schau, Leiter der Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz.

Weitere Errungenschaften und Pionierleistungen bei Beuteln und Verschlüssen
Nachdem die Recyclat-Initiative bei den Kunststoffarten PET und HDPE bereits die Umstellung auf 100 Prozent Altplastik aus dem Gelben Sack erreicht hat, wird im nächsten Schritt die technologische Entwicklung der Verpackungen aus PP und LDPE weiter vorangetrieben. So hat Werner & Mertz bereits 2018 den ersten hochwertig recyclingfähigen Standbodenbeutel aus Monomaterial in den Handel gebracht. Der Beutel reduziert den Plastikeinsatz um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu einer Flasche der gleichen Inhaltsmenge. Einziges Manko: Bislang war es aufgrund unzureichender Mengen an Folienverpackungen, die den Design for Recycling Richtlinien entsprechen, nicht möglich, den Beutel aus Recyclat herzustellen. Doch auch dieses Problem beginnt die Initiative nun in einem weiteren Leuchtturmprojekt zu überwinden: Ab sofort besteht ein Anteil von 27 Prozent der gesamten Verpackung aus Post Consumer Recyclat aus der Quelle Gelber Sack! 


Die meisten Verschlüsse der Produkte von Werner & Mertz bestehen wie für diese Warengruppen üblich aus Polypropylen (PP). Bereits seit 2022 verzichtet das Unternehmen  bei der Marke Frosch auf die grünen Farbpigmente und hat im Sinne der optimierten Recyclingfähigkeit stattdessen auf transparent-farblose Verschlüsse umgestellt. Im selben Jahr entwickelte Werner & Mertz zusammen mit einem Kooperationspartner einen Trigger-Sprühkopf, der aus einem Monomaterial (PP) besteht, wodurch er erstmals vollständig recyclingfähig wurde. Außerdem stammen als Weltneuheit auch die innenliegenden Bauteile des Pumpmechanismus aus Post-Consumer-Rezyklat (29 Prozent). Im Business to Business Bereich brachte Werner & Mertz 2024 ein neues Verpackungssystem für die professionelle Reinigung auf den Markt, bestehend aus einer nachfüllbaren Rezyklat Flasche mit integriertem PP Dosiermechanismus aus 100 Prozent Rezyklat . Im nächsten Schritt werden schon ab diesem Jahr sukzessive viele Verschlüsse der Marke Frosch auf graues Recyclat umgestellt, um auch dieses Material wieder hochwertig im Kreislauf zu führen.  

„Wir stellen uns bei der Entwicklung unserer Produkte immer die Frage: Wie weit können wir gehen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft – ohne dass unsere Konsumentinnen auf etwas verzichten müssen?  In Bezug auf die Verschlüsse sind unsere Kundinnen inzwischen soweit, auch ein grau zu akzeptieren und trotzdem den Spaß an den Produkten zu behalten – aber der Zwischenschritt der farblosen Verschlüsse war dafür wichtig“, erläutert Schneider.

Forderungen an die Politik in Berlin und Brüssel
Werner & Mertz hat mit seiner Recyclat-Initiative hundertmillionenfach die reelle, skalierbare Machbarkeit seines Ansatzes bewiesen – sogar bei kosmetischen Produkten. Trotz all dieser – auch wirtschaftlichen – Erfolge ist es nach wie vor eines der sehr wenigen Unternehmen, die tatsächlich hochwertiges Recyclat aus der Quelle Gelber Sack einsetzen. Das hat keine technischen Gründe, sondern liegt an dem mangelnden Interesse der Politik, für Recyclate gleiche wirtschaftliche Wettbewerbsbedingungen gegenüber Erdölplastik zu schaffen (ein sogenanntes Level-Playing-Field). Deshalb wird der Mittelständler gemeinsam mit gleichgesinnten Verbänden, NGOs und seinen Kooperationspartnern zukünftig weiterhin auf politischer Ebene Rahmenbedingungen für eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft fordern. Zu diesen Maßnahmen zählen:
Verursachergerechte Übernahme der Plastiksteuer:
 Anstatt dass alle Verbraucherinnen letztlich die Plastiksteuer tragen, sollen künftig die Inverkehrbringer von klimaschädlichem Neuplastik die Abgabe entrichten – während Post-Consumer-Rezyklate steuerbefreit bleiben. Diese Maßnahme schafft einen wirtschaftlichen Anreiz zur verstärkten Investition in Recyclingtechnologien.
Abbau von klimaschädlichen Subventionen für fossile Rohstoffe:
 Die gesetzliche Begünstigung von Neuplastik – etwa durch die Befreiung von der Energiesteuer – soll beendet werden. Stattdessen müssen Fördermittel umgeleitet werden, um Innovationen im Recyclingsektor zu unterstützen.
Schaffung verbindlicher Rechtsrahmen: 
Es sollen gesetzliche Mindestquoten für den Anteil an recyceltem Material in Neuware eingeführt werden, gekoppelt mit Anreizen für deren Übererfüllung bis zu 100 Prozent sowie verbindliche Qualitätsstandards für importierte Rezyklate.
Innovationsförderung und Investitionen in Recyclingtechnologien:
 Es soll ein Fonds eingerichtet werden, in den alle Unternehmen, die Neuplastik verwenden, einzahlen. Die Mittel sollen gezielt in Forschung, Entwicklung und den Ausbau moderner hochwertiger Recyclingverfahren fließen. 
Kontrolle und Zertifizierung importierter Rezyklate:
 Recyclinganlagen in Drittstaaten sollen verpflichtet werden, die Einhaltung europäischer Qualitäts- und Umweltstandards mittels unabhängiger Audits nachzuweisen. 
Nur gleichwertige Rezyklate dürfen in den europäischen Binnenmarkt gelangen.
Green Public Procurement als strategischer Hebel: Förderung der Kreislaufwirtschaft durch die öffentliche Hand, beispielsweise über die Berücksichtigung von Rezyklaten und Recyclingfähigkeit bei Ausschreibungskriterien.


Der verstärkte Einsatz von Recyclingrohstoffen trägt zur Ressourcensouveränität bei, macht das primärrohstoffarme Deutschland unabhängiger von Importen und stärkt langfristig dessen Resilienz.

wir-fuer-recyclat.de