„Gastronomie Prügelknabe für Gesundheitspolitik ?“

Gastronomievertreter zu Rauchverboten: Gesetz zum Nichtraucherschutz in der Gastronomie wurde erst 2014 im Nationalrat bestätigt. Der Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich, Helmut Hinterleitner, spricht sich unverändert gegen ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie aus: "So wie die politische Diskussion gerade läuft, sollen nur die Wirte als Prügelknaben herhalten. Da bin ich dagegen!" Das heimische Hotel-und Gastgewerbe werde ständig mit neuen Vorschriften konfrontiert. Hinterleitner verweist dabei auf die ohnedies schon strengen Prüfpflichten oder die jüngst eingeführte Allergen-Kennzeichnungspflicht und auf allerlei Ausnahmen für Vereine, welche die Auflagen nicht tragen müssten.

Die heute, Dienstag, von Vizekanzler Reinhold Mitterlehner getätigte Aussage, dass beim Thema "jugendliche Raucher" Aufklärung vor Verboten stehen solle, greift Hinterleitner auf: "Genau das war immer unser Ansatz, dass Aufklärung vor Verboten steht. Aber plötzlich soll das aktuelle Gesetz über den Nichtraucherschutz, das erst 2014 im Parlament bestätigt wurde, durch ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie wieder seine Gültigkeit verlieren. Bei der Jugend auf Aufklärung zu setzen aber der Gastronomie Verbote auszusprechen, das ist jedenfalls nicht schlüssig."

Nach Umfragen der Wirtschaftskammer sind bereits über 40 Prozent der Gastronomiebetriebe komplett rauchfrei, 43 Prozent der Betriebe haben abgetrennte Bereiche eingerichtet, Betriebe und Gäste haben sich darauf eingestellt. "Und das ohne generelles Rauchverbot", wie Hinterleitner betont.

"Für die 60.000 heimischen Betriebe im Hotel und Gastgewerbe müssen Investitions- und Rechtssicherheit gelten, denn die Branche hat bereits mindestens 100 Mio. Euro in den Nichtraucherschutz investiert. Die von der Bundesregierung ausgesprochene Einladung zu Gesprächen nehmen wir selbstverständlich an, weil wir immer gesprächsbereit sind. Das Gespräch ist aber abzuwarten, mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt dazu nicht sagen", betont Hinterleitner.