ÖW-Budget nachhaltig erhöhen

Die Wertschöpfung im Tourismus liegt noch immer unter dem Niveau von 2008, doch bei der Österreich Werbung wird weiter gespart. Das ist grundfalsch, erklärt ÖHV-Generalsekretär Gratzer: Er verweist auf die gefährliche Einnahmenentwicklung und warnt vor den Folgen vom Sparen am falschen Platz.

„1990 bekam die Österreich Werbung von ihren Mitgliedern Beiträge umgerechnet 32,6 Mio. Euro. Nun ist in den 27 Jahren der Werbeaufwand massiv gestiegen, ganz zu schweigen von den Löhnen. Trotzdem wird die ÖW 2017 nur 32,1 Mio. dafür bekommen. Das ist natürlich zu wenig“, fordert Dr. Markus Gratzer, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), ein Umdenken bei den Shareholdern oder eine neue Struktur der Österreich Werbung ist gefordert.

Die Nächtigungsrekorde lässt Gratzer als Gegenargument nicht gelten: „Wir nehmen bei mehr Nächtigungen weniger ein, die Kosten steigen kontinuierlich.“ Das lässt sich aus dem Tourismusbericht des Wirtschaftsministeriums ablesen: „Es kommen jedes Jahr mehr Gäste, und am Ende bleibt jedes Jahr weniger Geld in der Kasse als 2008. Und davon müssen mehr Investitionen, höhere Löhne und die um 30 % gestiegene USt bezahlt werden.“ Eine klare Folge des Aushungerns der ÖW. Notwendig wäre eine Werbeoffensive. Gerade jetzt in Zeiten von guter Nachfrage muss für die Zukunft und den Aufbau neuer Märkte wie China investiert werden.

 

ÖW-Budget an Einnahmen koppeln

Gratzer schlägt ein konkretes Modell vor, das den Mehraufwand deckelt: Die Beiträge zum ÖW-Budget könnten an die USt-Einnahmen gekoppelt werden oder an die Summen, die die Wirtschaftskammer als KU1 oder KU2 von den Tourismusbetrieben einnimmt: „Das gewährleistet, dass die ÖW nicht ausgehungert wird. Gleichzeitig gäben Bund und Kammern nur einen Anteil der Mehreinnahmen weiter, die ihnen von den Betrieben überwiesen werden“, erklärt Gratzer und schlägt als Basiswert für den Index die Einnahmen von 2015 vor. Vorschläge, die Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer im Interesse der Hotellerie unterstützen müssten. Für die Österreich Werbung würde es mehr Planungssicherheit bringen und jährliche Budgetdiskussionen vereinfachen.

 

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