ÖHV-Veit: Ja zum CO2-Preis, aber an Unternehmen in der Krise denken!

Betrieben, die Verluste schreiben, bleiben unter dem Strich nur Mehrbelastungen durch höhere Energiepreise.

Die Reduktion der CO2-Emissionen sei ein Gebot der Stunde, die Steuerung über ihre Bepreisung ohne Alternative: „Dazu stehen wir“, hält der neu gewählte Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Walter Veit, zur heute beschlossenen Steuerreform fest. Dass bei der Ausgestaltung keine Branchenexperten eingebunden wurden, stelle sich jetzt als Fehler heraus: „Weil Entscheidendes übersehen wurde: Wer Verluste schreibt, hat nichts von der niedrigeren KöSt oder dem höheren Gewinnfreibetrag.“ Und das seien aktuell sehr, sehr viele Unternehmen: „Ihnen bleiben unterm Strich nur steigende Energiepreise. Das schmerzt.“ Eine Lohnnebenkostensenkung als Ausgleich für die steigenden Energiepreisen wäre die bessere Wahl gewesen: „Die würde anders wirken, fairer, besser.“

Arbeitgeberbranchen: 30%ige Lohnnebenkostensenkung für 30 Mitarbeiter je Unternehmen
Davon hätten alle Arbeitgeber etwas, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage. Laut einer österreichweiten Umfrage von ÖHV, Gewerbeverein, Handelsverband, Senat der Wirtschaft und Lobby der Mitte ist eine Reduktion der Lohnnebenkosten um 30% für 30 Mitarbeiter in jedem Unternehmen der dringendste Wunsch der österreichischen KMU, so Veit konkret.

Dauertief bei der Auslastung, Dauerhoch bei Steuern und Abgaben auf Arbeit
Laut aktueller Branchenbefragung der ÖHV mit 672 teilnehmenden Betrieben sind 4% der Hotels in Österreich schon coronabedingt geschlossen, für weitere 11% steht die Schließung im Raum. Auch in den geöffneten Betrieben ist die Auslastung am Boden: Für Jänner gehen sie von 34% aus statt von 72% wie vor Corona, für den Februar von 47% statt 81% und von 43% statt 73% im März. Ob die Buchungszahlen noch steigen oder weiter sinken, sei noch offen. „Fest steht nur: Von schwarzen Zahlen sind Österreichs Stadt- und Ferienhotels in diesem Quartal weit entfernt. Ihnen bringt diese Steuerreform nichts Gutes.“ Realistisch betrachtet müssten die steigenden Energiekosten rasch in die Corona-Hilfen eingepreist werden, so der Branchensprecher. Nachhaltiger wäre eine dauerhafte spürbare Reduktion der Steuern und Abgaben auf Arbeit.

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