Fische und Meeresfrüchte im Winter – welche Arten haben jetzt Saison?

Fisch und Meeresfrüchte gibt es an den Frischfischtheken und im Tiefkühlregal das ganze Jahr über. Das ist auch gut, denn die Meeresbewohner sind gesund und fettarm. Zudem tragen Sie zu einer guten Versorgung mit den wichtigen Omega-3-Fettsäuren bei. Doch gab es da nicht eine Regel, Muscheln nur in den Monaten mit R zu essen? Richtig, Fische und Meeresfrüchte haben wie Obst und Gemüse Saisonzeiten, zu denen sie vermehrt gefangen werden und am besten schmecken. Welche Fische und Meeresfrüchte hält also der Winter für die Genießer parat, und wozu passen Sie am besten?

Diese Fische und Meeresfrüchte schmecken im Winter am besten

Tatsächlich ist die Regel, dass man Muscheln nur in den Monaten mit „R“ essen sollte, kein Irrglaube. Die Regel bezieht sich dabei vor allem auf die Kühlmöglichkeiten, die in früheren Zeiten für Muscheln beim Transport nicht gegeben waren. Das ist vorbei, und die Meerestiere mittlerweile ganzjährig verfügbar. Aber dennoch schmecken sie, genau wie Erdbeeren, in der Saison am besten. Hinzu kommt, dass im Sommer die Muscheln mit für den Menschen nicht sichtbaren Blaualgen verunreinigt sein können. Das wird sorgfältig kontrolliert, aber Vorsicht ist wohl doch besser als Nachsicht.

Dass manche Arten im Winter einfach besser schmecken, trifft aber nicht nur auf Meeresfrüchte zu, sondern auch auf Fische. Dies liegt an den Laichzeiten der Fische und an den Wanderungen, die viele Arten dabei machen sowie an den damit verbundenen Fangzeiten für heimische wie internationale Fischarten. Das bekannteste Beispiel ist hier sicherlich der (Wild)-Lachs. Wer im Winter frische und besonders wohlschmeckende Fische und Meeresfrüchte genießen möchte, ist mit folgenden Arten sehr gut beraten:

  • Austern
  • Miesmuscheln
  • Jakobsmuscheln
  • Karpfen
  • Kabeljau
  • Hering
  • Lachs
  • Steinbutt
  • Buntbarsch
  • Wolfsbarsch

Drei ausgewählte Arten, die im Winter besonders gut schmecken

Drei Fische und Meerestiere, die in der kalten Jahreszeit besonders fein schmecken, sollen an dieser Stelle vorgestellt werden. Es gibt Kabeljau, Austern und den Wels, der auch in den großen Seen Österreichs vorkommt, und gar nicht von weit her transportiert werden muss. Diese Arten sind wunderbare Alternativen und Ergänzungen zum weitverbreiteten zum Lachs, dem Hering und den Miesmuscheln, die typischerweise im Winter auf den Tellern liegen.

Atlantischer Kabeljau aus Norwegen

Der Kabeljau ist ein beliebter Speisefisch. Sein Fleisch ist leicht salzig, bissfest und besonders zart. Der Kabeljau liebt die kühlen Regionen des Atlantiks in Grönland, Norwegen, Island und Kanada. Kabeljau aus wärmeren Regionen wie der Ostsee ist zwar der gleiche Fisch, heißt aber Dorsch. Besonders wohlschmeckend ist der Skrei, der arktische Winterkabeljau, den die Fischer nur in Norwegen fangen können. Riesige Schwärme von Kabeljau machen sich in den Monaten Jänner bis April auf den Weg in die nordische Barentssee, um dort zu laichen.

Kabeljau schmeckt besonders gut gedämpft oder im Backofen gebraten. Als Fisch für den Grill ist er eher weniger geeignet. Doch da im Winter selten gegrillt wird, ist dies auch gar nicht schlimm.

Wels vom Bodensee

Der Wels, im Niederdeutschen auch oft Waller genannt, kommt auch i Österreichs Gewässern vor. Wichtig ist, dass hier beim Wels im Winter nicht der Flusswels gemeint ist, sondern zum Beispiel ein Wels aus dem Bodensee. Erfahrene Fischer und Gastronomen lieben den Wels im Winter, denn im Jänner läuft die Schonzeit ab, und der Wels verliert in Vorbereitung auf die Laichzeit und die herannahenden wärmeren Tage so langsam sein Winterfett.

Damit verliert er auch seinen manchmal etwas grundelnden, schlammigen Geschmack, Den kann man sonst nur vermeiden, wenn man bei der Zubereitung des Welses die Haut mit der darunterliegenden Fettschicht entfernt. Doch genau die Haut ist es, die den Geschmack des Welses noch einzigartiger macht.

Austern aus dem Pazifik

Als letztes soll eines der edelsten Muscheltiere erwähnt sein: die Auster. Austern gelten als Luxus und werden gern mit Champagner, etwas Zitrone, Koriander oder einem Spitzer Worcestershire-Sauce serviert. Frische Austern sind im nahegelegenen Mittelmeer fast ausgestorben, aber im Pazifik, und seit Neuestem im Wattenmeer an der Nordsee fühlen sich die Tiere sehr wohl. Austern schmecken unterschiedlich, je nachdem, wo sie herkommen. Sie filtern bis zu 240 Liter Meerwasser pro Tag und nehmen dabei den Geschmack des Ozeans auf. Daher können sie salzig und mineralisch, aber auch süßlich und mild schmecken.